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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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vergleichen sind, was mir je vor Augen gekommen ist. Und mit einer derart fremdartigen Schrift versehen, daß sie von den Ufern der Nacht stammen muß, denn nicht einmal Seth würde die Bilder der Götter beiseite schaffen.«
    Dahin waren seine Zeichnungen also verschwunden. Um nur zwei Dinge hatte Alemelek ihn gebeten, und bei einem hatte er versagt. Was für die Zukunft bestimmt war, hatte man bereits jetzt entdeckt. Was würde diese Entdeckung noch nach sich ziehen?
    »Wer spioniert für dich, Majestät?«
    »Dieselbe, die mir berichtet hat, daß du der Herrin RaEmhetepet nicht helfen wolltest, ihr Amt wieder einzunehmen, indem du sie von ihrem Kind befreist, und die das darum selbst in die Hand nehmen mußte!«
    Asst, dachte Cheftu. Die kleine Dienerin Basha. Sie war seit der Nacht von Chloes Fehlgeburt untergetaucht, und seither waren auch seine Schriftrollen verschwunden.
    »Ihr wißt wohl alles, Majestät?«
    »Ganz im Gegenteil, Zauberer. Nachdem man diese Dinge in deinen Gemächern gefunden hatte, wurde beschlossen, auch deine Häuser in Waset, Gebtu und Noph zu durchsuchen.
    Weißt du, was wir dort gefunden haben?«
    Wie erschlagen stand Cheftu vor ihr. Es war alles vorbei. »Noch mehr von diesen Khef-Schriften. Seitenweise zusammengebunden. Sind das Zaubersprüche, Magus? Oder Flüche?
    Aus dieser Welt oder einer anderen? Hast du eine vernünftige Erklärung, warum du absichtlich deinen Pharao täuschen solltest?«
    Fieberhaft nachdenkend stand Cheftu in der Dunkelheit. Sie hatte seine Bücher entdeckt, die vielen Seiten voller Notizen, die er in den ersten Jahren hier verfaßt hatte, in der Hoffnung, sie eines Tages bei seinen Forschungen verwenden zu können.
    Die Dunkelheit war unheilverkündend, und er fragte sich, wo in diesem nachtschwarzen Raum sich seine Freundin Hat gerade befand.
    »Ich erwarte deine Erklärung, Hamu neter«, wiederholte sie mit frostiger Stimme. Er hörte, wie sie auf ihn zukam. »Jahrelang habe ich mir deine Ratschläge zu Herzen genommen. Mein Leben lang habe ich dir vertraut.«
    Ihre Stimme brach. »Es sieht so aus, als hätte ich eine Kobra an meine Brust gedrückt.« Zornig flüsterte sie: »Entweiche, Magus. Wenn dieser Zauber so düster ist, daß du ihn nicht erklären kannst, dann will ich dich nicht mehr um mich haben.
    Nimm deine Zaubersprüche und Bilder und kehre in das dunkle Loch zurück, aus dem du geschlüpft bist. Ich gebe dir eine Woche, Ägypten zu verlassen, und solltest du je wieder zurückkehren, werde ich persönlich deinen Leib und deine Bosheit auslöschen.«
    Cheftu war bis ins Mark getroffen. Ägypten verlassen? Wohin? Wozu?
    »Mein Beschluß soll für alle Zeiten gelten. Gleichgültig, wer Pharao ist, dieser Beschluß ist Gesetz. So wie mein Vater den verräterischen Prinzen, der sich gegen seine eigene Familie mit den Sklaven verbündete, in die Verbannung geschickt und beschlossen hat, daß sein Name nie wieder ausgesprochen werden soll, so verbanne ich auch dich!«
    Hat schleuderte die Papyrusrollen und seine Notizbücher in seine Richtung. »Hinweg mit dir!«
    Cheftu krabbelte auf dem Boden herum, um seine jahrelangen Aufzeichnungen aufzulesen. Sie hatte den Raum verlassen; er konnte hören, wie sich ihre Schritte entfernten und sie nach draußen aufs Deck trat. Er sammelte seine Sachen zusammen und bewegte sich unsicher durch den Raum, auf der Suche nach einem helleren schwarzen Fleck, der ihn in die Welt draußen führen würde.
    Verbannt. Aus Ägypten.
    Er schluckte schwer und dachte an seine Weingärten, seine ergebenen Diener … seine Frau.
    Ohne daß ihn irgend jemand daran gehindert hätte, gelangte Cheftu über das Deck. Die Stimmen, die er hörte, waren schwach wie das Miauen verlorengegangener Kätzchen. Mit der Sandale unter seinem Fuß ertastete er die abschüssige Rampe, die an Land führte, und Zentimeter um Zentimeter arbeitete er sich über das Holz vor, die Papyrusrollen in seinem Gürtel, in einem Arm die kleinen Notizbücher, den anderen ausgestreckt. Dann spürte er nachgiebigen Sand unter seinen Füßen und seufzte erleichtert.
    Soviel Hat auch wußte, von seiner Hochzeit mit RaEm hatte sie offenbar noch nicht erfahren. Würde sie RaEm ebenfalls verbannen oder sie statt dessen hierlassen, um sein Herz noch weiter zu zerfetzen? Wie von selbst schlug Cheftu den Weg durch die Gärten zum Palast ein. Er mußte an Ramoses denken.
    Er, Cheftu, mußte dabei sein, wenn Hat ihm gegenübertrat, doch gleichzeitig wollte er Chloe nur

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