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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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tränenüberströmtes Gesicht und ihre Seelenqualen brach ihm das Herz. »RaEm«, flüsterte er bange.
    Doch im Grunde rief er nicht nach RaEmhetepet, der silbernen Dame und Hathor-Priesterin. Seine Seele verzehrte sich nach einer futuristischen Liebe, die französisch sprach, mit Pfeil und Bogen umzugehen verstand wie ein Soldat, aus deren Augen die Leidenschaft sprühte und die mit ihrem Talent Papyrus zum Leben erwecken konnte.
    Zornig fegte er sich die Tränen aus den Augen, wandte sich vom Meer ab und machte sich auf den langen Rückmarsch in Richtung Ägypten. Irgendwo im Hinterkopf hegte er die Hoffnung, daß er in der Wüste sterben würde, doch der Selbsterhaltungstrieb, der ihm all die Jahre gute Dienste geleistet hatte, scheute vor dem Gedanken zurück, daß seine Augen von Aasfressern ausgehackt und seine Gliedmaßen von Schakalen in Fetzen gerissen werden könnten. Ich bin wahrhaft ein Ägypter, dachte er trocken. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß mein Körper entstellt wird. Er hatte die sandige Anhöhe erreicht und drehte sich ein letztes Mal zum Wasser um.
    In Ägypten erwartete ihn nichts. Sein Amt und seine Familie hatte er verloren. Er blickte nach Osten – in den Türkisminen am Roten Meer starb ein Mann angeblich in einem Viertel seiner Lebensspanne. Und dahinter? Lagen ein Dutzend Königreiche, wohin er wandern und wo er ein neues Leben beginnen konnte. Doch wozu? Er blickte noch einmal aufs Wasser, auf die ans Ufer klatschenden Wellen.
    Da bewegte sich etwas – er sah es aus dem Augenwinkel. Die Sonne stieg schnell höher, und Cheftu schirmte blinzelnd die Augen ab. Unter und östlich von ihm, genau oberhalb der Wasserlinie, lag etwas … Er schaute genauer hin. Ein Vogel? Ein Leichnam? Er sah etwas daran glitzern, im Sonnenlicht funkeln, und hörte ein Rauschen in den Ohren, als ihn neue Hoffnung durchfuhr.
    »Chloe«, hauchte er. Neue Kraft schoß durch seine Adern, als er auf sie zulief. »Chloe!« Gleich darauf hielt er sie in seinen Armen. Sie war hier! Er hob sie hoch und trug sie vom Wasser weg. Dann zog er seinen Umhang aus, breitete ihn unter einem Überhang in den Sand und legte sie liebevoll darauf nieder. Neben ihr kauernd, strich er ihr mit zitternden Fingern das verfilzte Haar aus dem Gesicht. Sie hatte eine häßliche Schnittwunde in ihrer Wange und Abschürfungen am Kopf.
    Geleitet von seinem Instinkt, untersuchte er pedantisch ihre Wunden und prüfte ihre Augen. Sie schien eine Gehirnerschütterung abbekommen zu haben. Hier, ohne frisches Wasser und ohne jede Möglichkeit, sie zu versorgen, konnte das tödlich sein. Seine Wiedersehensfreude wurde von wachsender Furcht verdrängt.
    Selbst jetzt konnte er sie noch verlieren.
    Cheftu senkte den Kopf und begann zum zweiten Mal innerhalb vom vierundzwanzig Dekanen zu weinen und zu beten. Nur daß er diesmal um Klugheit und Führung betete … und voller Reue.
    Gott hatte ihm Chloe zurückgegeben. Daran gab es keinen Zweifel. Elohim hatte sie nicht geraubt. Ängstlich verfolgte er das Flattern ihrer Lider, während sie darum kämpfte, wieder zur Besinnung zu kommen. Sie verlor den Kampf, und Cheftus Ängste vervielfachten sich.
    Sie durfte nicht schlafen; das konnte zum Tod oder zum Wachtod führen, der noch schlimmer war, denn in diesem Fall mußten die physischen Bedürfnisse des Körpers gestillt werden, während das Ka zwischen zwei Welten gefangen war.
    Er löste seinen Schurz und lief ans Meer. Nachdem er den Saum in das frische, morgendliche Meerwasser getaucht hatte, raste er zurück und klatschte ihn in ihr Gesicht.
    Sie erwachte – und zwar augenblicklich. »Verflucht noch mal, was soll das!« brüllte sie auf englisch und fuhr hoch. Die plötzliche Bewegung ließ sie den Kopf mit beiden Händen packen und vor Schmerz aufjaulen. Doch sie lebte! Sie war bei ihm! Cheftu war es gleichgültig, ob sie ihn für eine Ewigkeit nach der anderen in alle Höllenkreise Dantes wünschte. Sie starrte ihn wütend an, dann blickte sie sich um, und ihre Miene änderte sich. Er wußte, daß sie denselben schrecklichen Verlust erlitten hatte wie er.
    Sie warf sich in seine Arme, küßte ihn auf das Gesicht und zuckte dann, beide Hände gegen den Kopf gepreßt, zurück.
    »Du hast dich verletzt«, sagte er und legte, nachdem er seinen Schurz wieder angezogen hatte, einen Finger auf ihre Schürfwunden. »Wie geht es dir?«
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und knirschte zwischen den Zähnen hervor: »Mir sprengt’s

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