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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Cheftu zusammen. Chloe spürte, wie Tränen ihre Kehle verschlossen. »Ich will fernsehen und eine heiße Dusche und eine Pizza vom Heimservice. Ich will Unterwäsche und Macintoshs und Hershey-Küsse.« Sie atmete unsicher ein. Cheftu hatte sich nicht bewegt. »Ich habe es satt, immer zu schwitzen und gejagt zu werden und hungrig und müde zu sein. Und Juan fehlt mir.«
    »Juan?« fragte er alarmiert.
    »Mein Speichen-Leguan. Er hat mir ein kleines Vermögen eingebracht. Ich hätte inzwischen mindestens dreimal sein Kostüm wechseln sollen. Ein neues Kostüm für jedes neue Gericht«, erläuterte sie. Cheftu runzelte die Stirn. Er legte eine Hand auf ihre Stirn. »Ich bin nicht krank«, wehrte sie ab. »Ich will einfach nur heim.« Er drückte sie an seine Brust, doch Chloe löste sich wieder von ihm. Für Umarmungen war es hier zu heiß.
    »Ich habe über unsere Lage nachgedacht«, wechselte er das Thema. »Ägypten ist uns verschlossen. Es gibt andere Königshöfe; als ägyptischer Arzt wäre ich überall willkommen. Tatsächlich kennt man mich an vielen. Doch … Thutmosis kennt sie ebenfalls.«
    »Wir sind immer noch auf der Flucht vor ihm. Wie wird er auf all das reagieren?«
    Cheftu seufzte. »Für ihn ist das ein Geschenk Amun-Res. Thut hat nur darauf gewartet, Ägypten zu regieren; jetzt gibt es niemanden mehr außer ihm. Selbst seine Söhne sind tot, und Hats Tochter Neferurra kommt nicht nach ihrer Mutter.« Schweigend gingen sie weiter, auf das Felsengebirge zu, das knapp über dem Horizont zu erkennen war. Cheftu ließ den Blick ständig über die Ebene wandern, als erwarte er, eine Staubwolke zu entdecken, die weitere Soldaten ankündigen würde.
    » Asst , wir spazieren also einfach in den Sonnenaufgang hinein?«
    »Thut wird Soldaten aussenden. Wir sind die einzigen, die wissen, was geschehen ist. Dieses Wissen ist Macht; damit können wir handeln.«
    »Wie? Sie ist tot.«
    »Es gibt keine Leiche. Keinen Beweis.« Cheftu deutete nach vorn. »Wir bleiben in der Nähe des Wassers und gehen weiter, bis wir weit genug weg sind und uns ausruhen können.«
    »Und dann?«
    Schweigend wanderte er mit betont festem Schritt voran. »Dann bringe ich dich heim.«
    »Aber –«
    »Schluß jetzt!«
    Der Mond war aufgegangen, und sie hatten ihre Umhänge angelegt, um den beißend kalten Wind abzuwehren. In der Ferne hörten sie den blutgefrierenden Schrei des Schakals, dessen Geheul ihnen unangenehm ins Gedächtnis rief, daß er der ägyptische Totengott war. Nur die Toten konnten hier draußen seine Schreie hören. Was war aus all den Leichen geworden? Tausende ausgelöschter Leben, ohne daß auch nur ein winziger Beweis dafür geblieben war. Nichts. Die Flut kam, und sie wanderten vom Strand weg weiter ins Landesinnere, von dem dauernden Meeresrauschen betäubt, bis sie fast wie Schlafwandler dahinzogen.
    In regelmäßigen Abständen blieben sie stehen, um etwas brackiges, nach Ziege schmeckendes Wasser zu trinken und getrocknetes Entenfleisch und Rosinen aus Chloes Proviantbeutel zu kauen.
    Als der grellheiße Sonnenaufgang sie aus dem Schlaf riß, waren ihre Augen vorn fliegenden Sand verklebt, und ihre Kehlen waren von zuwenig Wasser ausgetrocknet. Fluchend wälzte sich Cheftu herum und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. »Wir müssen aus der Sonne«, sagte er, und sie klaubten ihre Sachen zusammen und schleppten sich zu einem nahen Felsen.
    Als die Sonne im Zenit stand, erwachten sie erneut, verschwitzt, müde und mißgelaunt. Mit geschulterten Körben kehrten sie an die Küste zurück, wo die Wellen alle Spuren verwischten und ihre Füße kühlten. Dann wurde es wieder Nacht, und sie gönnten sich ein paar Tropfen des kostbaren Wassers, ehe sie sich unter dem Sternenbaldachin schlafen legten.
    Mit der Sonne standen sie auf und setzten ihren Weg durch die Brandung fort, mit blasigen, wunden Füßen, doch stetig weiter nach Osten strebend. Sie hatten kaum noch Wasser, eben genug, um die Zunge zu benetzen, doch trotzdem schleppten sie sich weiter, mühsam einen Fuß vor den anderen setzend. Gegen Mittag kauten sie etwas Enten-Trockenfleisch, aber ohne Wasser schmeckte es gräßlich, da das Salz ihren Mund noch weiter austrocknete und ihren Durst nur noch verstärkte.
    Gegen Atmu schliefen sie aneinandergekuschelt unter einem Felsüberhang. Als Chloe wieder aufwachte, fühlte sie sich etwas menschenähnlicher und einigermaßen ausgeruht, abgesehen von dem pergamentartigen Gefühl in ihrem Hals und ihrer

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