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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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seinen notwendigen und doch hinterhältigen Betrug nachdachte. Hätte er den Lauf der Dinge ändern können? Hätte er diesen schändlichen Tod verhindern können?
    Der Pfad war verschwunden, jede Spur davon unter Khetus von Wasser begraben. Mit Mühe konnte er am Horizont kleine Punkte ausmachen. Er stand an der Spitze des Sinai, und sie waren in Arabien. Doch zwischen ihnen lagen so viele Henti, daß es genausogut über hundert Jahre hätten sein können.
    Die Israeliten waren in Sicherheit.
    Er war allein.
    Müde setzte er sich hin und ließ seinen Schurz in den wütenden Winden trocknen, die über das Wasser heranbrausten. Ich sollte die Leichen an Land ziehen, die ans Ufer gespült werden, dachte er, doch er rührte sich nicht vom Fleck. Die Sonne stieg in den Himmel, und ihre Spiegelung auf dem türkisen Wasser blendete ihn. Noch nie hatte er sich so einsam gefühlt. Der Geist, der im Alter von sechzehn Jahren den seinen durchdrungen hatte, schien ebenfalls verschwunden.
    Chloe war verschwunden. Vielleicht wanderte sie eben jetzt auf der Suche nach ihm durch die Wüste; nun würde sie zu einer Gestalt aus der Bibel werden. Er ließ die Einsamkeit in Wellen über sich hinwegwaschen, die ebenso zerstörerisch waren wie jene, die seine Freunde, Feinde und Pharao vernichtet hatten. Er spielte mit dem Gedanken, sich in die Fluten zu stürzen und gemeinsam mit seinen Landsleuten in den blauen Wellen zu ertrinken.
    Schließlich richtete er sich auf, suchte einen Weg zurück ans Wasser und versuchte, an nichts anderes zu denken als daran, die Leichen zu retten. Bald befand er sich auf dem sandigen Weg, der zu »Gottes Pfaden« geführt hatte. Der Seegang hatte sich inzwischen gelegt, die Wellen waren so hoch wie gewöhnlich am Roten Meer. Er krabbelte über die Felsen und fahndete im flachen Wasser nach Leichen.
    Stundenlang suchte er so. Er spürte, wie seine Haut verbrannte. In der gleißenden Hitze quollen die erst jüngst verheilten Narben wieder auf. Ohne Bleiglanzpulver war er wie blind. Er fand keinen einzigen Toten. Schließlich verkroch er sich vor der Sonne unter einem hohen Felsen und schlief ein.
    Erst die kühlende Abendbrise erweckte ihn wieder zum Leben. Ein paar Sekunden lang blieb er mit geschlossenen Augen liegen und rief sich ins Gedächtnis, wie es war, Chloe neben sich zu spüren. Als er ihren Namen murmelte, wurde er endgültig wach. Und sich bewußt, daß sie nicht mehr bei ihm war.
    Ein paar Minuten lang überlegte er, wie er weiterziehen konnte, um sie zu finden. Schließlich wußte er, wo sich die Israeliten in vierzig Jahren niederlassen würden.
    Zunehmend mutlos erhob er sich. In ihm brodelte Zorn, und er brüllte den Himmel im Französisch seiner wahren Eltern an: »Noooon! Das ist ungerecht!« Mit gesenktem Kopf und schwer atmend stand er da. »Du zeigst mir den Himmel in den Armen und in der Seele dieser Frau, nur um sie mir wieder wegzunehmen?« Er merkte, wie er die Beherrschung verlor. Mit geballten Fäusten brüllte er diesen unromantischen Gott an: »Pourquoi, mon Dieu? Pourquoi? Pourquoi?« Die letzte Frage klang eher nach einem Wimmern als nach Protest. Vor Angst löste sich fast das Fleisch von seinen Knochen, als er auf den Sand niedersank.
    Weit hinter ihm am Strand des Sinai blinkte für einen Moment die Sonne in der Skarabäus-Schließe eines Perlenarmbandes auf, das an einem braunen Handgelenk hing.

15. KAPITEL
    Cheftu erwachte im Sand und davon, daß Wasser an seinen Fußgelenken leckte. Die Flut kam, und im Osten zog sich ein winziger Schimmer von Lachsrot und Gold über den Horizont, der die aufgehende Sonne ankündigte. Er setzte sich auf und wich vor dem Wasser zurück. Seine Kehle war ausgedörrt, seine Augen waren wund und kratzig. Die absolute Stille der Morgendämmerung war beängstigend. Die Einsamkeit wurde von einem Vogelschwarm durchbrochen, der mit lautem Schreien aus dem Wasser aufstieg. Ein neuer Tag. Müde erhob er sich und schüttelte halbherzig den Sand von Schurz und Umhang.
    Noch einmal suchte er die Küste nach irgendeinem Lebenszeichen, irgendeinem Stück Treibgut ab, das auf die Tausende hinwies, die tags zuvor in den Fluten gestorben waren.
    Nichts.
    Zu erschöpft, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen, schirmte er erneut die Augen ab und hielt Ausschau über das schäumende Meer hinweg. Irgendwo, das wußte er, suchte Chloe jetzt nach ihm, bemüht, ihn unter den hunderttausenden Männern mit dunklem Haar ausfindig zu machen. Der Gedanke an ihr

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