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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Gesellschaft zu leisten, in dem Thutmosis-Osiris der Erste begraben liegt. Dem Tal der Könige. Ich möchte nicht dreist erscheinen, aber wieso fragst du?«
    Sie sah freudestrahlend zu ihm auf.
    » Haii! Cheftu! Ich könnte sowieso kein Geheimnis vor dir bewahren, mein Verschwiegener. Ich nehme an, die Götter wissen bereits Bescheid, was kann es also schaden, wenn du es ebenfalls weißt?«
    Cheftu wartete ab.
    »Mein Grab«, erklärte sie aufgeregt. »Ich baue mein Haus der Ewigkeit. Es ist so wunderschön, Meiner Majestät so würdig!«
    »Ich dachte, Senmut hätte dein Grab unter dem Totentempel angelegt, den er für dich im Glanzreichsten auf dem Westlichen Halbkreis erschaffen hat?«
    Hat zuckte mit den Achseln. »Genau das ist es, ein Tempel, in dem man mich bis in alle Ewigkeit zusammen mit meinem Vater Amun-Re und Hathor verehren kann. Das Grab, von dem ich spreche, soll dagegen mir allein gehören; ein Heim für die Liebe.« Das letzte Wort war ihr eben noch entschlüpft.
    Wie vor den Kopf geschlagen blieb Cheftu stehen. Pharao? Baute für die Liebe? »Ich nehme an, du wirst dort nicht allein sein?«
    Sie sah ihn an, und in der Dunkelheit konnte Cheftu nicht die scharfen Linien um ihre Augen und ihren Mund sehen, die sich in den Jahren des Taktierens, des Manipulierens und des Ausharrens gegraben hatten. Und doch hatte sie in diesen Jahren voller Düsternis die Liebe ihres Lebens gefunden … Senmut. Jetzt ließ sie einen Platz bauen, an dem sie mit ihm Zusammensein konnte.
    Er spürte ihren fragenden Blick.
    »Ich glaube, es ist wunderbar, bis in alle Zeiten vereint zu sein.«
    »Wunderbar«, bestätigte sie, »aber verboten.«
    Sie sah ihn kurz an.
    »Die Priester wagen es nicht auszusprechen, denn ich bin Pharao, ewig möge ich leben!, aber die Frauen und Männer der Königsfamilie wurden seit jeher getrennt bestattet.« Reglos standen sie beisammen. »Die Heirat hat man uns verwehrt, doch die Ewigkeit soll uns gehören.« Mit behenden Fingern drehte sie ihre Gold- und Elektrumringe. »Meine Schätze habe ich bereits dorthin bringen lassen. Der Ort ist so geheim, daß kein Tempel darauf hinweist, nur ein Zeichen der Natur.«
    Cheftu stand in der Dunkelheit und beobachtete, wie ihre quicklebendigen Lippen zuckten. »Jetzt weißt du soviel, daß ich dich töten muß, Magus«, erklärte sie und lachte.
    Lächelnd wartete er ab, denn ihm war klar, daß sie nur scherzte.
    »Cheftu, du weißt, daß ich das nicht tun werde. Zwischen uns gibt es keine Geheimnisse, und du mußt mir schwören, daß dies dein teuerstes Geheimnis sein soll. Schwöre es bei dem, was dir am heiligsten ist. Ist es die Ma’at, die Feder der Wahrheit?«
    »Immer, Meine Majestät, obwohl du mir gar nichts verraten hast. Ich könnte schon morgen durch das Tal gehen und nichts wissen.«
    »Nicht im Tal – in der Wüste.« Sie hatte sich die Worte gut überlegt. »In der östlichen Wüste.« Schweigend standen sie beieinander, während sich das Wissen in Cheftus Hirn brannte.
    »Schwöre es, Zauberer. Schwöre es!«
    Cheftu fiel auf die Knie, mit verkrampften Eingeweiden und brennendem Magen. Hatschepsut, ewig möge sie leben!, Pharao hatte ihm den Platz ihres Grabes verraten! Für dieses Wissen würde er sterben! »Ich schwöre es dir bei der Feder der Wahrheit, Pharao, ewig mögest du leben! Ich werde dein Geheimnis nicht verraten!« In der Dunkelheit spürte er Hats Lächeln.
    »Sehr gut, mein Verschwiegener. Zwischen uns gibt es keine Geheimnisse?«
    »Niemals«, verkündete er inbrünstig.
    »Dann geh zu den anderen. Wie ich höre, ist deine Begleiterin bereits am Arm eines Jüngeren fortgegangen. Ich könnte mir vorstellen, daß sie sich vernachlässigt gefühlt hat.«
    Achselzuckend kam Cheftu wieder auf die Füße. »Das hat nichts zu bedeuten, Majestät. Deine Gesellschaft ist mir lieber als die jeder goldenen Blume in diesen Gärten.«
    »Haben dir die retenischen Frauen gefallen, Cheftu?«
    Er errötete im Dunklen. Es gefiel ihm gar nicht, daß sein Privatleben so wenig privat war. »Ich muß gestehen, daß sie für meinen Geschmack zu füllig sind, Majestät. Sie tragen schreiend bunte Kleider und baden nicht oft.«
    Hat lachte laut. »Es muß also eine Ägypterin für meinen Cheftu sein! Haii-aii! Dann geh in die Halle und nimm dir die, welche dir am besten gefällt, mein Günstling. Ich werde alles regeln. Geh jetzt.«
    Er kreuzte den Arm vor der Brust und wich rückwärts in den hell erleuchteten Saal zurück.
    Hatschepsut

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