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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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eine schlichte Holztür, und Cheftu hörte Senmut antworten. Als die Tür geöffnet wurde, erblickte er Pharao, Senmut und Hapuseneb im flackernden Licht.
    »Grüße der Nacht«, sagte Senmut, als wäre es nicht bereits der vierte Dekan des Morgens und als würden sie sich jeden Tag unter dem Großen Tempel versammeln.
    Cheftu verbeugte sich vor Hat und nahm den angebotenen Stuhl und Wein an. »Leben, Gesundheit und Wohlergehen wünsche ich dir, Fürst Senmut; Eminenz Hapuseneb, Pharao, ewig mögest du leben!«
    »Du mußt noch mehr wissen, bevor du mit der Priesterin RaEmhetepet nach Avaris abreist«, erklärte Hatschepsut unvermittelt und nagelte ihn dabei mit ihrem schwarzen Blick fest. »Wir haben einen besonderen medizinischen Auftrag für dich. Er ist von höchster Wichtigkeit für unser Land und streng geheim.«
    Cheftu spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Es konnte nur einen derartigen Auftrag geben.
    Hat ergriff wieder das Wort: »Als man RaEm gefunden hat, war sie mit Blut besudelt. Mit wessen Blut wissen wir nicht, denn ihres war es nicht, und es gibt keinen Hinweis darauf, daß außer ihr noch jemand in der Kammer war. Doch ist seit derselben Nacht Phaemon verschwunden, ein Gardist aus den Zehntausend. Die Priesterin ReShera befindet sich immer noch in Trauer um ihren Bruder. Da es keinen Leichnam gibt, kann man auch keine vierzig Tage um ihn trauern, wie es sein Rang erfordern würde.«
    Cheftu wurde ein Paket in die Hand gedrückt.
    Hatschepsut sah ihn mit großen schwarzen Augen an, Augen, die mit mühsam unterdrückter Angst nach links und rechts huschten.
    »Tu, was getan werden muß, Schweigsamer.«
GOSHEN
    Thut trat in den Audienzsaal. Ehrfürchtiges Schweigen senkte sich über den Raum – ein Schweigen, das ihm als Kommandeur der Armee und zukünftigem Pharao durchaus zustand. Langsam ließ er sich auf seinem Stuhl nieder, dann winkte er dem Zeremonienmeister, die Bittsteller einzulassen. Kurz blickte er nach rechts zu den Magiern hinüber. An seinem Hof hatte er einige der besten Wunderwirker aus ganz Ägypten versammelt. Und doch biß er unwillkürlich nervös die Zähne zusammen, als der Zeremonienmeister die israelitischen Brüder Ramoses und Aharon ankündigte.
    Ramoses kam ihm auf beunruhigende Weise vertraut vor … wegen seiner so geraden Schultern oder vielleicht seines offenen Blicks, beides untypisch für einen Sklaven, der von zahllosen Generationen von Sklaven abstammte.
    Natürlich waren die Israeliten anders: Sie heirateten keine Andersgläubigen, es sei denn, diese traten zu ihrem Glauben über; sie sprachen ihre eigene Sprache; und sie waren unempfänglich gegenüber anderen Göttern und Lebensweisen. Thut verdrängte diese Gedanken und bedeutete den auf das Podest zuschreitenden Sklaven stehenzubleiben.
    Eine Weile sah Thut sie nur an. Entschlossen, diese verdrießliche Angelegenheit schnell hinter sich zu bringen, damit er in den anschwellenden Wassern des Nils angeln und von Hatschepsuts Sturz träumen konnte, wandte er sich direkt an Ramoses. » Haii! Ihr seid zurück. Offensichtlich schafft euer Stamm seine Quote an Ziegeln auch, ohne daß ihr beiden mithelft.« Die Augen fest auf den Älteren gerichtet, rief Thut einen Schreiber herbei und ließ sich die entsprechenden Zahlen geben. Die Israeliten hatten ihr Soll erfüllt. »Dann kommt ihr wohl mit einem weiteren Ultimatum von eurem Wüstengott?« Zu Thuts Überraschung ergriff Aharon das Wort. Seine Stimme schallte mit Leichtigkeit durch den ganzen Saal.
    »Wir sind gekommen –«
    Thut schnitt ihm das Wort ab. »Wenn ihr tatsächlich auf Geheiß eines Gottes kommt, dann vollführt ein Wunder.«
    Ramoses und Aharon tauschten einen kurzen, ungerührten Blick, dann trat Ramoses vor und warf seinen Schäferstab auf die Erde.
    Thut spürte eine eisige Hand an seinem Hals, als der hölzerne Stab sich langsam zu winden begann. Ein Ende erhob sich in die Luft, und Thut starrte in die dunklen, hypnotisierenden Augen einer Brillenschlange. Es war die größte Kobra, die Thut je gesehen hatte, sie erhob sich mindestens drei Ellen in die Luft, leicht schwankend, während die andere Hälfte noch zusammengerollt auf dem Boden lag.
    Die übrigen im Saal wichen zurück und schluckten ihre ängstlichen Schreie und Rufe hinunter, während die Schlange die Versammelten mit kalten, hungrigen Augen abtastete.
    Der Prinz blieb wie gebannt stehen, ohne die Schritte der fliehenden Adligen oder die Schwerter zu hören, die seine

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