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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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Meinung gesagt.
    »Mutter, ich entschuldige mich, wenn dir dies Kummer bereitet. Aber Violet zu heiraten, wäre eine Lüge«, sagte Philip mit Nachdruck. »Ich kann nicht am Altar stehen und lügen, und ich kann nicht mit einer Lüge leben. Kannst du das wirklich nicht verstehen?«
    »Ich verstehe nur, dass du deiner Pflicht gegenüber dieser Familie nicht nachkommst«, sagte eine Frauenstimme frostig. Philips Mom . »Du weißt, dass dieser Skandal dem Familienunternehmen schaden könnte, und dennoch hast du keinerlei Rücksicht genommen.«
    »Mutter, glaubst du wirklich, dass sich mein Bruch mit Violet auf den Immobilienmarkt auswirkt?«, erwiderte Philip und lachte ungläubig.
    »Dein Sohn hat einfach nichts übrig für die Familien geschäfte. Heute war in Town Topics zu lesen, dass er vorhat, im Herbst aufs Konservatorium zu gehen«, stieß Philips Onkel hervor. »Das Konservatorium – nicht Harvard. Stimmt das, Philip?«
    Es herrschte tödliches Schweigen. Michele kniff die Augen zusammen, litt mit Philip.
    »Ja, es stimmt«, gab Philip zu. »Mutter, es tut mir leid, wenn ich dich als Sohn enttäusche. Aber das Institute of Musical Art ist das angesehenste Konservatorium des Landes und das mit den härtesten Aufnahmebedingungen. Nachdem ich vorgespielt hatte, bot man mir einen Platz an. Ich muss diese Chance ergreifen. Ich bin begabt, Mutter, und ich bin für die Musik geboren. Bitte, gib mir deinen Segen dazu.«
    »Du bist nicht mein Sohn.« Mrs. Walker sprach diese Worte so scharf aus, dass Michele zurückschreckte, als hätte man sie geschlagen. » Mein Sohn hat Violet Windsor ein Eheversprechen gegeben. Mein Sohn soll im Sommer seine Arbeit bei der Walker Company aufnehmen. Wenn du mein Sohn sein willst, wirst du genau das tun.«
    Wieder trat eine Pause ein, und Michele hielt den Atem an. Als Philip schließlich das Wort ergriff, klang seine Stimme schleppend, aber tapfer. »Nun gut. Wenn deine Zuneigung zu mir einzig und allein davon abhängt, wen ich heirate und wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene, dann liebst du mich eindeutig nicht. Und ich will keine Mutter, die ihren eigenen Sohn nicht liebt. Ich werde meine Angelegenheiten regeln und nach dem Examen dieses Haus verlassen. Danach erspare ich dir meinen Anblick.«
    Nach dieser Ankündigung riss Philip die Tür auf … und wäre fast mit Michele zusammengeprallt. Er sah erschöpft und niedergeschlagen aus, doch als er sie erblickte, hellte sich seine Miene auf. Sie griff nach seiner Hand und folgte ihm die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Es war ein ge räumiges Schlafzimmer im Empire-Stil, holzgetäfelt und mit Mahagonimöbeln ausgestattet. Sein Himmelbett war eingerahmt von kastanienbraunen Vorhängen. Gegen über befand sich ein eindrucksvoller vergoldeter Mahagonischreibtisch im Louis- XIV. -Stil. Michele war zum ersten Mal in Philips Schlafzimmer und eigentlich hätte sie aufgeregt sein sollen, doch sie war zu bedrückt von alldem, was sie soeben gesehen und gehört hatte.
    Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, sank Philip benommen aufs Bett, und Michele nahm neben ihm Platz.
    »Hast du alles gehört?«, erkundigte er sich müde.
    Michele nickte. »Und ich habe auch … die Szene mit Violet gesehen. Ich war im dritten Stock. Ich habe alles mitbekommen.«
    Philip stöhnte. »Es tut mir leid, dass du das erleben musstest.«
    »Philip, ich halte das nicht aus«, stieß Michele hervor. »Ich kann es nicht ertragen, mit anzusehen, wie dein Leben meinetwegen zusammenbricht wie ein Kartenhaus und ich dir … nichts dafür anbieten kann.«
    Verblüfft sah Philip sie an. »Was willst du damit sagen, du hättest mir nichts anzubieten? Seit dem Tod meines Vaters bist du der einzige Mensch auf dieser Welt, der Glück in mein Leben gebracht hat.«
    »Aber ich bin in deiner Welt nicht real, Violet hingegen schon. Sie kann dir eine echte Familie schenken, ein Heim …« Michele schwieg, dann brach sie plötzlich in Tränen aus. »Du musst sie heiraten.«
    Philip nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Schau mich an. Du bist für mich real, und das ist das Wichtigste«, sagte er eindringlich. »Glaubst du, ich könnte glücklich mit Violet verheiratet sein, wenn ich doch weiß, dass es dich gibt, in irgendeiner Zeitstufe? Und im Übrigen weiß ich ganz genau, dass ich nicht der Mann bin, den sie wirklich will. Sie möchte einen Geschäftsmann wie meinen Vater, wie ihren Vater. Meine Musik ist ihr peinlich. Sie will nicht wirklich mich .«
    Michele

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