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Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Titel: Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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förmlich ins Gesicht geschrieben.«
    Ich balle die Hände zu Fäusten, in mir brennt ein Zorn, wie ich ihn bisher nicht kannte. »Sie behaupten also, Rebecca habe die ganze Zeit gelogen, als sie vom Zeitreisen prahlte und mir sagte, ich könne nur mit ihrer Hilfe daran teilhaben und nur, wenn ich sie heirate? Und die Kräfte waren die ganze Zeit eigentlich für mich bestimmt?«
    »Ja«, sagt Millicent eindringlich. »Wir wussten schon immer, dass du der nächste Hüter der Zeit in der Familie Henry sein würdest. Nach Byrons Tod hättest du der einzige lebende Zeitreisende im Windsor Mansion sein müssen.«
    Ich kann nicht mehr still sitzen, während Zorn in mir aufsteigt. Wütend springe ich auf. »Ich muss den Schlüssel zurückbekommen. Ich muss ihn Rebecca wegnehmen!«
    »Das ist richtig«, stimmt mir Millicent zu. »Ich habe sie heute zur Eröffnung unserer Zentrale eingeladen. Sie wird dir direkt in die Arme laufen, und zwar mit deinem Schlüssel.« Millicent hält mir den Arm hin. »Bist du bereit?«
    »Ja.«
    »Wir reisen nicht weit, nur nach heute Nachmittag. Es wird also ein kurzer Trip.« Millicent löst ihren Schal, und darunter kommt eine goldglänzende Kette an ihrem Hals zum Vorschein, an der ein großer Generalschlüssel hängt. Mitten auf dem Schlüssel prangt ein Diamant.
    »Halte dich am Schlüssel fest«, weist mich Millicent an, und ich strecke nervös die Hand aus, um ihn anzufassen.
    »Das Aura Hotel. Fünf Uhr nachmittags am zweiten Februar 1888«, befiehlt Millicent.
    Plötzlich fühle ich mich von einer unsichtbaren Hand am Kragen gepackt und mit atemberaubender Kraft in die Luft gerissen. Mein Körper fliegt höher und höher hinauf und beginnt sich mit Lichtgeschwindigkeit zu drehen, bis ich, ehe ich michs versehe, vornübergebeugt und nach Luft ringend wieder auf dem Boden lande.
    »Da wären wir. Das hast du gut gemacht.«
    Als ich aufsehe, hält mir Millicent ein Glas Wasser hin. Ich stürze es hinunter, dann stockt mir der Atem, als ich mich umsehe. Wir befinden uns in einem vornehmen Salon mit vergoldeten Decken, Louis- XVI -Möbeln und allem Drum und Dran. Millicent geht auf eine große Bronzeuhr an der Wand zu und legt ihre Hand fest darauf. Die Uhr schlägt laut, das Geräusch scheint überall im Raum nachzuhallen.
    »Man wird Rebecca jeden Augenblick hereinbringen«, sagt Millicent leichthin. »Am besten wartest du im Nebenzimmer – wir wollen ja nicht, dass sie dich zu früh sieht und entkommen kann. Du wirst uns durch die Wand hören können und wissen, wann es Zeit ist hereinzukommen.«
    Ich nicke, und die gespannte Erwartung dessen, was da auf mich zukommt, erfüllt mich mit neuer Energie. Ich gehe in den benachbarten Raum, Millicents Arbeitszimmer, und betrachte die Bücher, die sich in den Regalen aneinanderreihen. Überrascht entdecke ich Millicents Namen auf dem Rücken vieler der Bände, von Die Kunst des Alterswechsels bis zu Die Gabe des Sehens.
    Kurz darauf höre ich Schritte und dann die aufgeregte Stimme von Rebecca, als sie Millicent begrüßt.
    »Hallo Rebecca«, höre ich Millicent kühl sagen. »Hiram und Ida, danke für eure Hilfe. Ihr könnt jetzt gehen.« Einen Augenblick später, nachdem die Tür zum Salon geöffnet und wieder geschlossen wurde, höre ich erneut Mil licents Stimme. »Hier ist jemand, der dich sehen möchte, Rebecca.«
    Mein Stichwort. Ich drehe den Türknauf, um die Tür zwischen Millicents Arbeitszimmer und dem Salon zu öffnen, und starre meine frühere Freundin vorwurfsvoll an.
    »Du!«, keucht sie.
    Während Rebecca noch starr vor Schreck dasteht, greift Millicent nach ihrem Hals und reißt etwas ab. Rebecca schreit auf, doch es ist zu spät.
    Millicent drückt mir den Schlüssel in die Hand, und ich blicke ihn ehrfurchtsvoll an.
    Der goldene Schlüssel sieht aus wie ein antiker Talisman. Er hat die gleiche Anch-Form wie der von Millicent, nur befindet sich im Zentrum meines Schlüssels anstelle des Diamanten eine eingeätzte Sonnenuhr.
    »Mein Vater hat ihn für mich gezeichnet «, sage ich zu Millicent, unfähig, den Blick von dem Schlüssel abzuwenden. »Als ich ein kleiner Junge war, hat er für mich eine Zeichnung von genau diesem Schlüssel angefertigt. Ich dachte immer, es wäre nur eine seiner lustigen kleinen Skizzen, dabei hat er mir damit einen Hinweis gegeben.« Ich hebe den Blick und starre Rebecca hasserfüllt an. »Vielleicht hat er gewusst, dass du ihn stehlen würdest und ich eines Tages darauf angewiesen wäre, ihn

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