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Timeout Statt Burnout

Timeout Statt Burnout

Titel: Timeout Statt Burnout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Standhardt , Cornelia Loehmer
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benutzen lieber das Wort »Lebensbalance« –, die
unterschiedlichen
Lebensbereiche in eine Balance zu bringen.
    Im Arbeitsalltag wird die gedankliche Trennung zwischen Arbeit und Leben an einer weitverbreiteten negativen Stimmung deutlich. Zwei von drei befragten Menschen sind laut einer Umfrage mit ihrer Arbeit unzufrieden – sie selbst geben an, nur noch »Dienst nach Vorschrift« zu machen. Zwar erscheinen sie am Arbeitsplatz, sie sind aber nur halbherzig bei der Sache. Innerlich sehnen sie den Feierabend, das Wochenende, den Urlaub und schließlich die Rente herbei. Sie träumen von einem Leben ohne die ständige Belastung des »Arbeiten-Müssens«. Gegen den inneren Widerstand quälen sie sich durch den Arbeitstag – ganz nach dem Motto »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«. In ihrer Freizeit holen sie so viel wie möglich von dem versäumten Leben nach. Was sie hier nicht unterbringen, wird verschoben auf die Zeit des Ruhestands.
    Die Folgen dieser Trennung zwischen Arbeit und Leben sind weitreichend. Mit ihrem Widerstand gegen die Arbeit richten die Menschen
ein nicht zu unterschätzendes Maß an Negativität in erster Linie gegensich selbst. Sie bekommen die Auswirkungen am eigenen Leib zu
spüren. Wer eine Arbeit tut, hinter der er nicht wirklich steht, sei es wegen des Geldes oder der damit (scheinbar) verbundenen Sicherheit, der läuft Gefahr,
über kurz oder lang auszubrennen. Da mag der Verstand noch Erklärungen dafür finden, warum man trotz fehlender Liebe an der Arbeit festhält. Die Seele jedoch
sehnt sich nach einer Übereinstimmung von innerer Motivation und äußerer Tätigkeit. Hält diese Schieflage über einen längeren Zeitraum an, so sorgt häufig der
Körper durch psychische Krisen, Krankheiten oder Unfälle für eine Zwangspause.
    Liebe und Leidenschaft führen zum Erfolg, nicht Stress, Schinderei und harte Arbeit.
    Fred Gratzon
    Wer mit Widerstand seiner Arbeit nachgeht, der richtet die negative Energie nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen alle anderen, die sich in seinem Umfeld aufhalten. Dies sind die Kolleginnen und Kollegen, aber auch die Kunden und alle, die mit den »Produkten« der halbherzig verrichteten Arbeit in Kontakt kommen. Der Widerstand zieht natürlich auch Kreise in das private Umfeld.
    Wir haben das Zitat von Khalil Gibran an den Anfang des Kapitels gestellt. Es stammt aus der Mitte eines dreiseitigen Textes über Arbeit und der gesamte Absatz lautet: »Arbeit ist sichtbar gewordene Liebe. Und wenn Ihr nicht mit Liebe arbeiten könnt, sondern nur mit Widerwillen, dann ist es besser, wenn Ihr Eure Arbeit aufgebt und Euch an das Tempeltor setzt und von denen Almosen annehmt, die mit Freude arbeiten.« 26
    Menschen, die mit ihrer Arbeit unglücklich sind, finden sich im Regelfall mit diesem Zustand des »Aushaltens« ab. Sie kommen gar nicht erst auf die Idee, innezuhalten und über Alternativen nachzudenken. In ihrer Vorstellung gibt es für sie keine Arbeit, die Freude macht, die sie begeistert, für die sie gern morgens aufstehen und in der sie Erfolg haben werden. Arbeit ist und bleibt für sie mit Anstrengung verbunden, stressig und hat wenig mit dem Zauber des Lebens zu tun.
    Wir sind davon überzeugt, dass die Kraft der Achtsamkeit das
gesamte
Leben verändert – ganz gleich ob es sich um private oder um berufliche Bereiche handelt. Dieser Gedanke ist für viele Menschen noch neu, denn üblicherweise wird gelebte Achtsamkeitspraxis nur mit dem Privatleben in Verbindung gebracht. Wir gehen mit unserer Arbeit neue Wege und machen erlebbar, wie sich Achtsamkeit auch im Berufsleben entfalten kann. 27 Ausgangspunkt ist unsere eigene berufliche Entwicklungsgeschichte. Daran anknüpfend beschreiben wir fünf Phasen der beruflichen Veränderung. Wie Achtsamkeit ganz konkret in den beruflichen Alltag gebracht werden kann, zeigen wir anhand von zwei Beispielen aus unserer eigenen beruflichen Tätigkeit auf. Abschließend geben wir praktische Hinweise, mit denen es möglich ist, in
jede
berufliche Situation mehr Lebendigkeit und Lebensfreude zu bringen.
Vom Beruf zur Berufung – eine persönliche Rückschau
    Dem, wo wir heute beruflich stehen, sind lange Zeiten vorausgegangen, in denen wir – jeder auf seine Weise – auf der Suche waren nach mehr Lebendigkeit, größerer Authentizität und vor allem mehr Leichtigkeit.
    Beide hatten wir am Anfang unseres Berufsweges Tätigkeiten, um die uns andere beneideten. Eine gesicherte Beamtenstelle mit

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