Timeout Statt Burnout
Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er
sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfe, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben
könnte. Was immer Du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie. Beginne jetzt.
Johann Wolfgang von Goethe
Phase 4: Lernen in der Wachstumszone
Die Grundhaltung der vierten Phase lautet: »Geht nicht, gibt’s nicht!« Mittlerweile hat sich ein konstruktiver Umgang mit Frustrationen und Ablehnung etabliert und Probleme erscheinen nicht mehr als Hindernisse, sondern als Herausforderungen für neue Wachstumsmöglichkeiten. Erweist sich der eingeschlagene Weg einmal als wenig erfolgversprechend, dann wird nach einer anderen Strecke gesucht, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Ein inneres Wissen ist gewachsen und damit fällt es zunehmend leichter, beharrlich und diszipliniert und mit gesundem Pragmatismus dem eigenen Weg zufolgen. Vielleicht ist es manchmal hilfreich, bewusst Umwege in Kauf zu nehmen, um dem Ziel näherzukommen. Nicht selten geschehen in diesem Zusammenhang scheinbar zufällig Ereignisse oder es tauchen plötzlich Menschen auf, die das Vorhaben unterstützen. In dieser Phase ist
Rückenwind
spürbar, das Lernen macht Freude und das Vertrauen in den eigenen Weg wächst.
Phase 5: Authentisches Unterwegssein
Je länger jemand unterwegs ist auf dem Weg der Berufung, umso kraftvoller und leichter wird er diesen Weg gehen. Die eigenen Stärken und Fähigkeiten sind deutlich und ein konstruktiver Umgang mit den Schwächen und Begrenzungen ist gefunden. Es gibt Zeiten, in denen Begeisterung und Kreativität vorherrschen und auch Zeiten der Herausforderungen und Lernchancen. Vielleicht verändert sich das Ziel im Laufe des Unterwegsseins, vielleicht gilt es, den Kompass neu auszurichten. Solange man auf der Suche nach mehr Freude und Leichtigkeit im Leben ist, solange wird man unterwegs sein. Das einzig Verlässliche beim Unterwegssein ist die Veränderung. Alles im Leben ist in Bewegung, daher lautet das Motto der letzten und lebenslangen Phase:
Der Weg ist das Ziel.
Visionen werden konkret – Achtsamkeit im beruflichen Alltag
Neben den individuellen Ansätzen benötigen wir strukturelle Veränderungen, damit sich Achtsamkeit auch im beruflichen Alltag ausbreiten kann.Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Arbeitsplatz es sich handelt. Wie Achtsamkeit in jedem persönlichen Leben wirken kann, so ist sie auch in jede berufliche Tätigkeit integrierbar.
Als wir zum ersten Mal mit unseren Ideen Anfang 2001 an die Öffentlichkeit gingen, ernteten wir noch unverständliche Blicke. Zu fremd war der Gedanke, es könne möglich sein, Zeiten und Räume für achtsames Innehalten strukturell in berufliche Kontexte zu verankern. Mittlerweile haben wir in den verschiedensten Arbeitszusammenhängen gezeigt, wie positiv sich strukturell verankerte Maßnahmen auf das Wohlergehen der Menschen im Arbeitsalltag der Menschen auswirken können. Wir sind davon überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Zeiten und Räume für gelebte Achtsamkeit am Arbeitsplatz selbstverständlich sind. In Zukunft werden sich diejenigen erklären müssen, die sich und andere durch Pausenlosigkeit selbst schädigen und nicht mehr diejenigen, die sich auch am Arbeitsplatz aktiv um das eigene Wohlergehen kümmern und die entsprechenden Angebote zum Innehalten und Auftanken nutzen.
Wie strukturelle Maßnahmen zur Implementierung von Achtsamkeit im beruflichen Alltag konkret aussehen können, wollen wir an zwei unterschiedlichen Beispielen aus unserer praktischen Arbeit zeigen.
Praxisbeispiel 1: Progressive Muskelentspannung in der Öffentlichen Verwaltung
Ein hessisches Ministerium beschloss in 2004 die Einrichtung einer Arbeitsgruppe »Gesundheitsmanagement«, in der Mitglieder aus allen Bereichen der Flächenverwaltung vertreten waren. Alarmiert durch steigende Krankheitstage und verstärktes frühzeitiges Ausscheiden von Bediensteten in den Ruhestand, sammelten die Mitarbeitenden Ideen, wie dieser Entwicklung etwas Wirkungsvolles entgegengesetzt werden könnte. Zu dieser Zeit gab es bereits eine Reihe von Einzelangeboten zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Die Vertreter der Gesundheitsmanagementgruppe hatten jedoch die Vision, gesundheitsfördernde Maßnahmen innerbetrieblich zu installieren.
Sie nahmen Kontakt mit uns auf und baten um fachliche Unterstützung bei der Ideenfindung. Im
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