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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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bestand, und der vollgestellt war mit Monitoren und einer Tastatur, das Ganze garniert mit zerdrückten Dr-Pepper-Limonadendosen und leeren Pizzakartons. Er hörte die Computer unter dem Tisch leise surren und hockte sich hin, um ihre blinkenden grünen und roten LED-Lämpchen zu betrachten. Es waren mindestens ein Dutzend zu einem Netzwerk verbundene Geräte, aber sie sahen aus, als wären es x-beliebige Computer, wie man sie in jedem größeren Kaufhaus bekommt.
    Neben dem langen Tisch stand ein zerschrammter, alter Aktenschrank. Lester Cartwright zog eine Schublade nach der anderen auf und fand darin nur unordentlich hineingestopfte Kabel und andere Elektronik-Kleinteile. Es sah fast so aus, als habe jemand planlos Unmengen von Zubehör gekauft, noch ohne zu wissen, was er damit eigentlich anfangen wollte.
    Er war enttäuscht. Wie oft hatte er sich diesen Moment schon vorgestellt? Immer waren dabei vor seinem geistigen Auge futuristische Aufbauten entstanden, Technologie aus kommenden Jahrhunderten, etwas, das vielleicht ungefähr so aussah wie die Kommandobrücke der USS Enterprise . Doch all das, was er hier sah, schien aus der Gegenwart zu stammen.
    Er setzte sich auf einen der Drehstühle, der unter seinem Gewicht quietschte.
    Die Erklärung für all das hier – warum diese beiden Mädchen hier in New York waren, warum sich ihr Freund in der Kreidezeit aufhielt, wie diese Geräte funktionierten, und was sie bewirken konnten – war vermutlich auf den summenden Computern gespeichert. Er nahm die Maus und schob sie über die Tischplatte. Einer der Monitore erwachte zum Leben. Das Foto eines idyllischen Hochgebirgstals erschien, und kurz darauf poppte, mitten auf dem Bildschirm, ein rechteckiges Dialogfenster auf.
    Sperrung des Systems aktiviert.
    Cartwright fluchte leise. Das ältere Mädchen, das mit dem krausen roten Haar, hatte etwas gerufen, bevor sie sie mit dem Elektroschocker kampfunfähig gemacht hatten. Er hatte gedacht, sie hätte jemand anderem im Eisenbahnbogen etwas zugerufen, doch jetzt wurde ihm klar, dass es ein Sprachbefehl gewesen sein musste.
    Er versuchte, sich zu erinnern, was sie gerufen hatte. Ach ja …
    Â»Omelett«, sagte er in das Mikrofon, das neben der Tastatur stand.
    Fehlerhafter Aktivierungscode.
    Â»Verdammt!«
    Fehlerhafter Aktivierungscode.
    Lester Cartwright versuchte es mit einem Dutzend weiterer Begriffe, die ihm naheliegend erschienen: Ei, zerbrochene Eier, Rührei, gekochte Eier, Ostereier, Spiegeleier, Eierlauf, Eierkopf, Eierlikör. Doch auf dem Monitor erschien immer wieder dieselbe Antwort.
    Geistesabwesend trommelte er mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Eigentlich hatte er sich die Entdeckung der Zeitmaschine anders vorgestellt. Was er nun vorgefunden hatte, waren zwei schäbig gekleidete Teenager, ein Computersystem, wie es jeder bessere Hacker im Schlafzimmer stehen haben könnte, und ein großer, durchsichtiger Plastikzylinder, der den Eisenbahnbogen aussehen ließ wie eine Hobbybrauerei. Und dieses gesperrte Computersystem würde ihm auch nichts weiter darüber erzählen. Er beschloss, dass es Zeit für eine Unterhaltung mit den beiden Mädchen wurde.
    Er ging auf den Eingang zu und drückte auf den grünen Knopf an der Seite. Das Rolltor begann, knarrend und quietschend herabzusinken.
    Â»Lasst niemanden herein oder heraus. Ihr seid ermächtigt, jeden zu erschießen, der es versucht. Habt ihr mich verstanden?«
    Die drei Männer, die den Eingang bewachten, nickten.

56
    65 Mio. Jahre v. Chr. Urwald
    Die Ebene hallte von nächtlichen Schreien wider. Liam hatte die Gruppe geteilt. Die eine Hälfte würde Wache halten, während die andere zu schlafen versuchte. Er zweifelte allerdings stark daran, dass das auch nur einem von ihnen gelingen würde.
    In der Mitte ihres Lagerplatzes brannte ein Feuer. Sie unterhielten es nicht wegen dem bisschen Licht und Wärme, die es spendete, sondern weil es die Tiere, die hier herumstreiften, auf Abstand hielt. Der Vollmond schien in dieser Nacht so hell, dass es Liam nicht viel dunkler vorkam, als an einem trüben Winternachmittag in Cork.
    Â»Der Mond ist hier viel größer. Oder kommt mir das nur so vor, weil ich langsam durchdrehe?«
    Becks sah zum Himmel auf. »Positiv. Er ist ungefähr um 20 Prozent größer.«
    Liam hob erstaunt die Augenbrauen. »Ein größerer Mond? Aber was ist

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