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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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streifen, war wundervoll. Ich war nie aufzufinden. Immer war ich da draußen. Wissen Sie, für mich war dies das Universum. Es war einfach toll. Ich saß dann immer dort herum und aß Tomaten direkt vom Strauch und brach mir eine Wassermelone auf, die ich dann ebenfalls verzehrte. Ich weiß, wie die Sachen schmecken müssen. Das Leben war gar nicht so schlecht. Man kümmerte sich um mich. Eine Hand und ein Auge passten stets auf mich auf.“ (8)
    Als sie größer wurde, nahm sie ihren Körper sehr negativ wahr: als groß, schlaksig und ungelenk: „Ich hasste meinen Körper. Ich hatte einen kurzen Hals und einen ebenfalls kurzen Rumpf und bestand praktisch nur aus Beinen.“ (9)
    Sie ahnte wohl kaum, dass aus diesem „hässlichen Entlein“ einmal ein schöner Schwan werden sollte, eine Frau, die von allen Seiten Bewunderung erntete. „Mein Körper ist ziemlich ungewöhnlich“, erklärt sie. „Ich habe einen sehr kräftigen Körper. Es gab Zeiten, da mochte ich ihn nicht … Als Mädchen sah ich aus wie ein kleines Pony. Mit diesen langen Beinen – nichts passte so richtig zusammen.“ (8)
    Zur gleichen Zeit geriet Annas Onkel Gill in Konflikt mit dem Gesetz. Anscheinend hatte es irgendwie wegen einer Frau Streit gegeben. Gill nahm sich ein Gewehr und tötete den anderen Mann in dieser Dreiecksgeschichte. Er kam dafür ins Gefängnis und das Ganze wurde in Nutbush zu einem richtigen Skandal.
    Im zweiten Sommer, den Richard und Zelma in Knoxville verbrachten, zogen Anna und Alline zu ihnen. Anna war von der Großstadt Knoxville total fasziniert. Dort waren die Straßen gepflastert und die Häuser aus Backstein und es gab so viel Aufregendes zu sehen. Manchmal, wenn Zelma Anna mit zum Einkaufen nahm, sang Anna den Verkäuferinnen Lieder vor. Als Belohnung für ihren Gesang gaben sie ihr 1- oder 5-Cent-Stücke. Damit drückten sie ihre Anerkennung aus. Diese Frauen ahnten wohl damals kaum, dass sie die ersten Tina Turner-Konzerte miterleben durften.
    Tina erzählt darüber: „Ich weiß noch, dass ich einige Songs von den McGuire Sisters sang. Ich hatte eine kleine Schatulle, in der ich all die glänzenden Münzen sammelte, und ich war untröstlich, als sie mir weggenommen wurde. Da wird mir wieder bewusst, wie lange ich tatsächlich schon singe. Gesangsunterricht hatte ich aber keinen.“ (10)
    Während Richard und Zelma tagsüber arbeiteten, blieben Anna und Alline bei Mrs. Blake, der Frau, bei der die Bullocks in Knoxville wohnten. Anna erinnert sich noch daran, wie sie mit Mrs. Blake in die Pfingstgemeinde ging und zum ersten Mal den lebhaften „heiligen“ Gottesdiensten der Kirche beiwohnte, den jubilierenden Gesang hörte und das Händeklatschen und Tanzen quer durch die Reihen miterlebte, das sich immer dann Bahn brach, wenn die Menschen dort Gottes Wort spürten. Einmal tanzte die kleine Anna in der Kirche so wild, dass ihr die Unterhose bis auf die Knöchel hinunterrutschte.
    Anna war sich nicht sicher, warum die Leute eigentlich so tanzten, als gäbe es kein Morgen mehr, aber irgendwie gefiel ihr das: „Es war so wild. Ich wusste nicht, worum es ging, und dachte mir nur, dass die wohl wirklich glücklich sein müssen.“ (1)
    Bald ging der Sommer zu Ende und Anna und Alline kehrten nach Nutbush zurück, um wieder bei ihren jeweiligen Großeltern zu wohnen. Richard und Zelma kamen schließlich ebenfalls zurück in die Gegend um Nutbush, weil ihre Arbeit in Knoxville beendet war und sich die Aufmerksamkeit der gesamten Nation plötzlich auf den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg richtete.
    Die Familie Bullock war nun wieder vereint und ließ sich im nahe Nutbush gelegenen Flagg Grove nieder. Anna sah ihre geliebte Cousine Margaret und den ebenso geliebten Cousin Joe Melvin nun nicht mehr so oft wie früher, als sie noch näher beieinander wohnten. Allerdings sah sie sie immer noch an den Wochenenden. Dann trafen sich die Curries und die Bullocks im nicht weit entfernten Ripley, einer Gegend, die liebevoll „The Hole“ (das Loch) genannt wurde. Eigentlich war „The Hole“ eine Grillrestaurant- und Kneipenzeile, die sich in einem Kopfsteinpflastergässchen befand, welches von der Washington Street abging. Da bekamen Anna, Alline, ihr Cousin und ihre Cousine immer Geld fürs Kino, während die Erwachsenen sich beim Spiel vergnügten.
    Die Stimmung im „Hole“ faszinierte Anna: „Im ‚Hole‘ schien mir die Atmosphäre immer irgendwie sexuell aufgeladen zu sein. Das Kino, in das wir gingen,

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