Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
überwuchert.
„Diese Allee muß vor sehr langer Zeit angelegt worden sein“, meinte Tobbi, „vielleicht als Reitweg oder auch zum Spazierengehen.“
„Doch wo sind unsere drei großen Bäume?“ fragte Oliver. „Bei so vielen Bäumen weiß man nicht, welches die drei richtigen sind.“
Tobbi starrte auf die Allee. Die Bäume schienen nicht so groß wie die anderen, an denen sie vorbeigegangen waren. „Was meinst du, Tini?“ fragte er schließlich, weil Tinas Freundin schon sehr gute Einfälle gehabt hatte.
Sie überlegte. „Ich glaube nicht, daß diese Bäume mehr als hundert Jahre alt sind“, sagte sie schließlich. „Ich habe Abbildungen von sehr alten Bäumen in Vaters Büchern gesehen, aber die waren mehr... eben gewaltiger, so wie die riesigen Buchen, an denen wir vorbeigingen.“
Tobbi nickte. „Wir müssen die drei Bäume suchen.“
„Soll das heißen, wir sind schon daran vorbeigelaufen?“ fragte Tina.
„Natürlich nicht“, antwortete Tobbi. „Die drei Bäume sollen ja hinter der vierten Windung stehen. Wir müssen eben weiter suchen. Ich hoffe bloß, die Bäume wurden nicht geschlagen.“ Tina war es, die einen gewaltigen alten Baum entdeckte, der so dick wirkte, wie drei Bäume von der Allee zusammen. Ganz knorrig und faltig war der Stamm.
„Hier, das ist wirklich ein sehr, sehr alter Baum“, rief sie. „Und seht nur, ein zweiter steht nicht weit entfernt. So alte Stämme haben wir noch nie gesehen.“
„Und der dritte?“ fragte Tobbi und sah sich um. „Diese beiden sind wirklich ganz besonders riesig... aber hier... hier ist der Stumpf eines dritten, der genauso groß gewesen sein muß. Er war vielleicht abgestorben und wurde geschlagen. Wie gut, daß wenigstens der Stumpf stehenblieb!“
Genau wie die Karte es zeigte, so hatten die Bäume einmal in einer Reihe gestanden. Es mußten die richtigen sein!
Nun brauchten sie nur noch den merkwürdigen Hügel zu finden. Doch wie?
Die Jungen beschlossen, jeder auf einen Baum zu steigen und von dort Ausschau zu halten. Es war eine schwierige Kletterei. Viele Äste waren nur schwach und andere ganz abgestorben. Zu guter Letzt schafften sie es doch, und Tobbi rief gleich darauf: „Ich kann etwas sehen!“
„Was denn?“ riefen die Mädchen von unten.
„Einen Hügel, der wie ein Kamelhöcker aussieht!“
„Und wo?“
„Anscheinend im dichtesten Teil des Waldes. Wartet einen Augenblick. Ich habe meinen Kompaß in der Tasche, damit werde ich die Richtung bestimmen.“
Oliver konnte nichts sehen, der zweite Riesenbaum verdeckte die Aussicht. Tobbi schürfte sich beim Hinunterklettern sein Bein auf. Aber er war viel zu aufgeregt, als daß er sich groß darum gekümmert hätte. Nur mit dem Taschentuch wischte er das Blut ab.
„Es ist seltsam“, erzählte er eifrig. „Der Hügel guckt genau über die Baumwipfel — und es scheint darauf kein einziger Baum zu wachsen, nur Gras. Er ist so tief im Wald versteckt, daß ihn niemand findet, der nichts davon weiß. Ich glaube, wir sind dicht am Ziel.“
„Können wir ihn gleich suchen?“ fragte Tina.
„Frag nicht so albern. Wir haben eigentlich keine Zeit mehr. Doch wir nehmen sie uns, wenigstens so viel, daß wir den Hügel sehen können. Mehr können wir heute nicht tun.“ Er nahm den Kompaß in die Hand und führte sie.
Es war beschwerlich. Der Wald wurde sehr dicht. Statt der Buchen wuchsen dort Eichen, Haselnußbüsche und Birken. Das Unterholz war fast undurchdringlich. Ihre Beine wurden zerkratzt, ihre Kleider zerrissen. Aber sie hielten nicht an. Es war alles viel zu aufregend.
Ungefähr zwanzig Minuten lang kämpften sie sich durch die Wildnis. Dann standen sie vor dem Hügel. Er ragte plötzlich steil aus dem Waldboden auf, nur mit Gras und Heidekraut bedeckt.
„Das ist unser Hügel!“ rief Tobbi entzückt. „Wir haben also die Karte richtig gelesen.“ Sie starrten alle vier darauf. Racker sauste schon wieder wie der Blitz in eine Höhle.
„Wollen wir hinaufsteigen?“ fragte Tina.
„Ein bißchen weiter müssen wir unbedingt gehen und den Platz suchen, der wie eine Kirche aussieht. Wir kommen sowieso zu spät.“
Also kletterten sie hinauf. Sie standen in gleicher Höhe mit den Baumwipfeln und sahen über den Wald hinweg — ein toller Anblick! Doch von einer Kirche oder einem ähnlichen Bau war nichts zu entdecken. Es stand überhaupt kein Gebäude dort. Sie gingen überall umher und suchten, aber sie fanden nichts.
Doch Racker fand etwas! Er schoß
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