Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
liefen.
„Sehr, sehr alt ist es“, versicherte Frau Zimmer, „so alt wie das Haus eurer Großeltern. Aber sagt mal: sie wollen fort? So hat man mir erzählt. Was ist das für ein Jammer! Wir Zimmers haben zu den Greilings gehört, solange man denken kann. Mit Fremden wollen wir nichts zu tun haben.“
„Schade, daß der Greilingschatz nicht zu finden ist“, rief Tobbi. „Dann wäre Großvater ein reicher Mann.“
„Ja, der Schatz ist schon vor vielen Jahren verschwunden“, sagte Frau Zimmer, während sie die Teller zusammenstellte. „Viele Menschen haben schon danach gesucht. Ich glaube nicht, daß er je wieder entdeckt wird.“
„Ist der Weg, der zu Ihrem Haus führt, auch schon alt?“ fragte Oliver.
„So alt wie das Haus, nehme ich an.“
„Und ging er früher einmal noch weiter?“ forschte Tobbi. „Nein. Wozu auch?“ antwortete Frau Zimmer. „Es gibt dahinter ja keinen Hof mehr. Der Kuckucksweg reicht von den beiden Hütten bis zu uns.“
Das war eine neue Enttäuschung. Sie erzählten Frau Zimmer nicht, warum sie gefragt hatten. Ehe sie sich verabschiedeten, liefen sie noch auf den Hof, sahen die kleinen Küken und Enten an und besuchten auch die Lämmer auf der Wiese hinter dem Haus.
Ein Stück entfernt stand mitten auf der Wiese eine seltsame Steinhütte, verfallen und ohne Dach. Tobbi, der nun auf alle alten Gebäude scharf war, fragte danach. Aber Frau Zimmer meinte achselzuckend: „Keine Ahnung, was der alte Steinhaufen bedeutet. Ich habe meinem Mann schon oft gesagt, er soll ihn wegräumen. Beim Mähen stört er. Aber er tut es nicht. ,Vielleicht steckt doch etwas Besonderes dahinter’, meint er.“
Am Nachmittag gingen sie mit den Großeltern zum Picknick in ihr heimliches Haus. Über die sumpfigsten Stellen des Weges legte Oliver Zweige, damit Großmutter darübergehen konnte.
Racker war natürlich auch dabei und außer sich vor Freude.
„Heute machen wir wieder ein Feuer“, sagte Tina, die das besonders gern tat. „Hoffentlich qualmt der Schornstein nicht noch einmal.“
„Das glaube ich nicht“, meinte Tobbi, „wir haben ja alles herausgeholt, die Zweige, das Vogelnest und den eisernen Kasten.“
Die Großeltern bestaunten das Haus und ließen sich erklären, wie die vier es vom Efeu und den Brombeeren befreit hatten.
„Gehört habe ich wohl davon“, erzählte der Großvater. „Doch es war wohl schon verschwunden, als ich selber noch ein Kind war. Ich entsinne mich sogar, daß ich danach gesucht habe und dann dachte, es wäre zerfallen. Wahrscheinlich war es damals schon zugewachsen.“
Vorsicht - Spion am Werk!
Als Tina das Feuer vorbereiten wollte, starrte sie auf den Herd. Wo war das Vogelnest, wo waren die Zweige und Blätter geblieben? Sie hatten doch alles auf dem Herd liegengelassen — und jetzt war es fort! Der Herd war leergefegt, die Zweige lagen auf dem Boden.
„Seht nur“, sagte sie leise zu den anderen: „Hier war jemand!“
„Ja!“ Sie begriffen sofort und flüsterten auch. „Irgend jemand muß hiergewesen sein.“
„Und warum?“ fuhr Tobbi fort. „Weil dieser Jemand auch nach dem Schatz sucht und zunächst einmal nach dem anderen Stück der Karte. Er hat im Schornstein gesucht und deshalb den Herd gesäubert. Und hier — seht nur — hier ist er mit dem Ärmel an dem Nagel hängengeblieben.“
Tatsächlich: An dem Nagel, der aus der Wand herausragte, hing ein Stück blauer Stoff!
„Herr Sack trug gestern einen blauen Anzug“, sagte Oliver sofort. „Er ist also hier herumgekrochen und hat seinen Anzug zerrissen. Geschah ihm recht! Gefunden hat er nichts.“
Tina grinste, und Tobbi fügte hinzu: „Schade, daß wir ihn bei seiner Schnüffelei nicht ertappt haben.“
Die Großeltern hatten nichts bemerkt, und die Kinder erzählten ihnen auch nicht davon. Die Mädchen zündeten den Herd an, während die Buben den Schmutz vom Fußboden wegwischten. Dieses Mal brannte das Feuer gut, es gab überhaupt keinen Qualm. Bald kochte das Teewasser.
Es wurde ein großartiges Picknick. Das einzige Pech war, daß Racker die Schokoladenplätzchen entdeckte, die Tobbi dummerweise für einen Augenblick auf den Boden gestellt hatte. Der Hund dachte, sie wären für ihn bestimmt, und hatte sechs vertilgt, bevor es bemerkt wurde. Racker wurde aus dem Haus gejagt und versuchte nun, einen großen Fisch zu fangen, den er im Teich schwimmen sah.
Nach der Mahlzeit bedankte sich die Großmutter sehr und versprach den Enkeln, daß dieser hübsche
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