Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
erschrocken, packte ihn sofort am Arm und half ihm ans Ufer.
„Alles in Ordnung, Tobbi?“ rief Tina besorgt.
„Natürlich“, antwortete Tobbi. Er war ärgerlich. „Ich begreife gar nicht, wieso ich ins Wasser fiel.“
Großmutter und Frau Sack kamen schon angelaufen. Frau Sack war aufgeregt. „Komm, mein Junge“, rief sie, „du bist ja ganz naß. Ich gebe dir frische Sachen, die nassen ziehst du am besten gleich aus. Du kannst Shorts von meinem Mann haben und einen Pulli. Ich bin außer mir, daß so etwas geschah.“
„Nun beruhige dich nur“, sagte Herr Sack zu seiner Frau. „Ich werde mich um den Jungen kümmern. Er wird sich schon nicht erkälten. Es ist ja warm, und ich gebe ihm gleich trockenes Zeug. Komm, Tobbi, wir wollen sehen, was wir tun können.“
Tina und Oliver gingen mit. Frau Sack sank auf einen Gartenstuhl. Sie war ganz blaß geworden. Großmutter versuchte sie zu trösten, weil sie aussah, als wollte sie weinen. „Das so etwas passierte“, jammerte sie immer wieder.
Herr Sack führte die drei in eine riesige Küche. Tobby warf das nasse Zeug auf den Boden und nahm das Handtuch, das Herr Sack ihm anbot. Bald war er wieder trocken und warm.
Die nassen Sachen hob Herr Sack auf und ging damit eilig hinaus.
„Tobbi, wie dumm von dir“, flüsterte Tina. „Das war das erstemal, daß du aus einem Boot fielst.“
„Meinst du, es wäre dir anders ergangen? Du würdest genauso aus dem Kahn stürzen, wenn er plötzlich zum Schaukeln gebracht wird, und du gerade aussteigen willst und nur auf einem Bein stehst“, flüsterte Tobbi ebenso leise. „Es war Absicht von Sack. Er wollte doch, daß ich ins Wasser falle.“
„Was? Warum denn?“ fragte Tina entsetzt.
„Weil er auf diese Weise meine nassen Sachen auswechseln und sie wegnehmen kann. Nun wird er meine Taschen untersuchen, ob er darin die Karte findet.“
Die beiden starrten ihn schweigend an. Nicht einen Augenblick hatten sie an solch eine Möglichkeit gedacht, aber nun schien es ihnen sehr wahrscheinlich. Sie verstanden plötzlich, warum Herr Sack mit den nassen Sachen so eilig verschwand.
„Aber Tobbi...“, Oliver kicherte plötzlich, „du hattest doch die verkehrte Karte in deiner Tasche, nicht wahr?“
„Eben“, sagte Tobbi grinsend. Er wickelte das Handtuch noch fester um sich. „Nun soll der alte Geldsack sein Gehirn mal anstrengen, um diese Karte zu ergründen!“
„Das war aber ein Glück...“, fing Tina gerade an, doch Tobbi machte ihr ein Zeichen, zu schweigen. Draußen waren Schritte zu hören. Das Hausmädchen brachte trockene Sachen von Herrn Sack, die Tobbi natürlich viel zu groß waren, Shorts, ein Hemd und einen gelben Pulli.
„Hat Herr Sack meine nassen Sachen?“ fragte Tobbi.
„Ja“, erzählte das Mädchen entrüstet. „Ich durfte sie nicht aufhängen. Er wollte es unbedingt selber tun.“
Tobbi nickte. „Er wird schon einen Grund dafür haben.“
Die anderen kicherten. Sie verstanden, was Tobbi meinte, aber das Mädchen nicht. Er sah sie ratlos an.
Tobbi hatte sich den Gürtel eng geschnallt, trotzdem kam er sich in den weiten Sachen recht komisch vor. Seine Großmutter lachte, als er draußen erschien. Frau Sack klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und meinte: „Auf den Schrecken hin werdet ihr gewiß gern Tee trinken. Dort bringt ihn das Mädchen schon.“
Sie gingen auf eine wunderbare Terrasse, von der aus der ganze See zu überblicken war, und dort bekamen sie die tollsten Dinge aufgetischt: große reife Erdbeeren mit Sahne, unwahrscheinlich gut belegte Brötchen, Honig in Waben, der wie goldener Sirup aussah, einen Schokoladenkuchen, der so groß war wie ein Weihnachtsstollen, eine Torte mit Gelee und viel Sahne und eine riesige Schüssel mit Keksen. Zum Schluß brachte das Mädchen noch jedem eine Schale mit Himbeer- und Vanilleeis.
„Na, das war das Naßwerden wert“, meinte Tobbi, als er zum zweitenmal von dem Eis nahm und überlegte, ob er noch eine dritte Portion vertragen würde.
„Mich freut es, daß es euch schmeckt“, sagte Frau Sack, die genauso reichlich von allem gegessen hatte wie die Kinder. Kein Wunder, daß sie so dick ist, wenn sie jeden Tag derartige Mengen vertilgt , dachte Tina im stillen. Solche Mahlzeit hätte sie selber gern öfter gehabt, aber Großmutter wäre damit bestimmt nicht einverstanden gewesen.
Nach dem Tee verabschiedeten sie sich, stiegen ins Auto, bedankten sich und fuhren wieder heim.
Herr Sack versprach, Tobbis Kleider am
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