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Titan 01

Titan 01

Titel: Titan 01
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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Krieg ausgelöst hatte. Vielleicht verbanden sich die Nationen in ihrem Wunsch nach Vergeltung.
    Paul Fenton war das gleichgültig.
    Er ging in die Krankenstation, um für das, was von Martha Graves übrig war, zu tun, was er tun mußte. Einen Augenblick lang stand er über sie gebeugt, die Spritze bereit, dann zuckte er die Achseln und legte sie weg. Er hob Martha auf. Sie war vielleicht kein Mensch mehr, aber wer war das jetzt noch? Und sie konnte immer noch Zufriedenheit empfinden, wenn auch vielleicht nur auf der Basis von Sättigung oder Wohlbefinden nach ruhigem Schlaf.
    Draußen wartete das kleine Raumschiff. Es konnte zwei Menschen weit fort bringen und landen. Mit den Hydroponikpflanzen und den Vorräten konnten sie wahrscheinlich so lange darin leben, als er noch leben wollte.
    Kein Mensch hatte die andere Seite des Mondes gesehen. Dem mußte abgeholfen werden. Keine Rasse sollte vergehen, ohne wenigstens ein Zeichen zu hinterlassen, daß sie einmal ihre kleine, beengte Welt verlassen hatte – auch wenn es sich nur um ein winziges Schiff handelte, das nicht mehr heimkehren konnte. Die Männer, die die Station gebaut und große Träume damit verknüpft hatten, verdienten zumindest dieses Denkmal.
    Paul Fenton blieb kurz in der Luke des Raumboots stehen, während die Schleusen zuglitten; dann spuckte er auf den Boden unter seinen Füßen.
    »Verfluchter Idealist!« sagte er bitter.
    Aber seine Augen suchten den Mond, als er den Raketenmotor zündete und startete. Die Erde begann unter ihm kleiner zu werden. Er schaute nicht zurück.

LIEBESKUMMER
    (THE NIGHT HE CRIED)
     
FRITZ LEIBER
     
     
    Unauffällig schielte ich an meinem Hals hinunter auf die beiden schneeigen Hügel mit den rubinroten Spitzen, die sich in üppiger Fülle aus dem Blusenausschnitt drängten, natürlich ohne Zuhilfenahme eines BH. Ich fand, daß mein Vorbau in Ordnung war. Also wandte ich mich desinteressiert ab, als sein Riesenschlitten von Kabriolet an meiner Straßenlaterne vorbeirollte. Ich lehnte eine Hüfte an den geriffelten Laternenpfahl und riß ein Streichholz daran an.
    Dann zündete ich mir eine Zigarette an, die in einem uferlos langen Mundstück steckte. Ich war ganz Vamp, bis zu dem uferlos tiefen V‐Ausschnitt. (Sie werden feststellen, daß ich mich in irdischen Sitten und Ausdrücken bemerkenswert gut auskenne, aber das ist bei meiner Ausbildung auch kein Wunder. ) Das Kabriolet hielt und stieß zurück. Ich lächelte. Meine prächtig geformten Milchdrüsen hatten, wie erwartet, funktioniert wie Fliegenpapier im Falle eines Insekts. Träge zog ich an meiner Zigarette.
    »He, Baby!«
    Ich hatte sofort gewußt, daß dies der Mann war, mit dem ich Kontakt aufnehmen sollte. Gutgeschnittenes Schurkengesicht. An die einsachtzig groß. Kein alltägliches Exemplar des Homo sapiens. Sehr männlich, wie man so sagt.
    Ich hüpfte in seinen Wagen, schwang mich über die niedrige Tür auf den Ledersitz, bevor er sie öffnen konnte. Dann rauschten wir davon, durch New Yorks purpurne Smog‐Dämmerung.
    »Wie heißt du, großer Mann?« erkundigte ich mich.
    Er ließ sich zu keiner Antwort herbei, sondern zog mich mit den Augen aus. Ich hatte vollstes Vertrauen in die Wirkung meiner Milchdrüsen. Ich hatte mir, weiß Gott, genug Mühe damit gegeben.
    »Slickie Millane, nicht wahr?« fragte ich kühn. »Kann sein«, konstatierte er mit Pokermine. »Na, worauf warten wir denn dann noch?« meinte ich und stubste ihn mit der linken meiner prachtvollen Milchdrüsen.
    »Hör mal, Baby«, sagte er etwas schroff. »In der Gegend sorg’ ich für Ordnung. Und ich sorg’ auch für Sex, wenn mir danach ist, kapiert?«
    Ich schmiegte mich unterwürfig in seinen herüberlangenden Arm und streifte ihn hin und wieder mit meiner linken Milchdrüse. Das Kabriolet sauste dahin. Die Wolkenkratzer versanken, die Häuser wurden spärlicher und verwandelten sich in nahezu unberührte Landschaft. Der Wagen hielt.
    Als seine rechte Hand meine Prachtausführung von Vorbau zu erkunden begann, rückte ich etwas von ihm ab, nicht irgendwie zurückweisend natürlich, und erklärte ihm: »Slickieschatz, ich komme von der Galaktischen Zentrale…«
    »Was ist das – ein Illustriertenverlag?« fragte er hitzig, bereits etwas entflammt von meinen kühlen Euterhügeln.
    »… und wir interessieren uns für Leute, die für Sex und Ordnung sorgen«, fuhr ich fort und ignorierte seinen Einwurf sowie seine ein bißchen unbeholfen tastende Hand. »Um ganz offen zu
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