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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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bleibesetztes Schutzschild über Jorgensons Brust, um so die Radioaktivität des Körpers abzuhalten, und fuhr mit einem Geigerzähler über die Kehle des Mannes. Es genügte ein rascher Blick, um sich zu überzeugen, daß Blake sein Bestes gegeben hatte, um alle radioaktiven Splitter aus Hals und Kehle zu holen, in der Hoffnung, das genüge Jorgenson, um wieder sprechen zu können. Der Ingenieur wurde jetzt mit normalen Betäubungsmitteln schmerzfrei gehalten; Curare hätte die Nerven zu sehr gelähmt. Doch dieser Versuch war fehlgeschlagen; es hatte keinen Sinn, die Wirkung des Curare aufzuheben, wenn gleich darauf die Radioaktivität wieder die Kontrolle über die Nerven an sich riß. Und die Splitter waren zu fein verteilt, als daß man sie einzeln herausoperieren konnte. Was nun? Ferrel wußte auch nicht weiter.
    Jenkins nahm den Geigerzähler, untersuchte ihn und runzelte die Stirn. Ferrel blickte auf, aber Jenkins’ Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Er nickte langsam. »Ja, das habe ich erwartet. Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Zu schade. Ich habe von der Tür aus zugesehen und war fast überzeugt, daß er wieder reden könnte. Aber nun … Also müssen wir es ohne ihn schaffen, obwohl Hoke und Palmer noch nicht einmal einen Vorschlag haben, den man durchchecken könnte. Kommen Sie mit in mein Büro, Doc? Hier können wir doch nichts mehr tun.«
    Ferrel folgte Jenkins in dessen kleines Büro neben dem nun leeren Wartezimmer. Die Männer von der Mayo‐Klinik hatten schon mit ihrer Arbeit begonnen. »Haben Sie nicht geschlafen? Was macht Hokusai jetzt?«
    »Er ist mit Palmer draußen und versprach, auf sich achtzugeben, wenn Sie das beruhigt. Ein netter Kerl, dieser Hoke. Ich hatte schon vergessen, wie man sich als Atomphysiker fühlt, ohne dabei ausgelacht zu werden. Palmer ist auch in Ordnung. Ich wünschte nur …« Das Gesicht des Jungen hellte sich kurz auf – der erste Schimmer normalen menschlichen Stolzes, den Ferrel bei ihm beobachtet hatte. Dann zuckte er die Achseln, und die Spuren der Überarbeitung legten sich wieder auf seine Züge. »Wir haben die verrücktesten Ideen ausgekocht, nur gar geworden sind sie nicht.«
    »Nein, nicht gal gewolden«, hörte man Hokes Stimme aus dem Flur. Der kleine Mann kam herein und setzte sich vorsichtig auf einen Stuhl. »Bis jetzt kein Elfolg. Jolgenson?«
    »Nein, noch keine Hoffnung. Was haben Sie gemacht?«
    Hoke breitete die Arme aus. Seine Augen waren fast geschlossen. »Nichts. Wil wußten ja, daß dabei nichts helauskommen wülde.
    Mistel Palmel wild bald hiel sein, dann blüten wil neue Pläne aus. Palmel und ich, wil sind hauptsächlich Theoletikel, und Sie, Doktol, auch, wenn Sie diese Bemelkung bitte entschuldigen wollen. Jolgenson ist del Plaktikel. Kein Jolgenson, kein … äh … Elfolg. Wil sollten das Welk bessel läumen.«
    Im Geiste stimmte Ferrel zu. Die Räumung mußte aber schnell durchgeführt werden. Andererseits verstand er auch Palmers Standpunkt, der niemals kampflos aufgeben würde. Denn wenn das Werk explodierte und alles in einem noch unbekannten Radius vernichtete, würde der Kongreß die endgültige Schließung aller atomaren Fabriken durchsetzen. Jetzt warteten die Abgeordneten nur auf eine Gelegenheit für solch einen Gesetzesentwurf, wenn nicht die Gerüchte über den Unfall sie schon erreicht hatten. Wenn es Palmer jedoch gelang, die Fabrik ohne weiteren Verlust an Menschenleben und Gütern zu retten, würde bald Gras über die gesamten Vorgänge wachsen und die Steuereinkünfte durch National Atomics alle Sicherheitsfragen gegenstandslos machen.
    »Was passiert eigentlich, wenn hier alles explodiert?« fragte er.
    Jenkins zuckte die Achseln und biß sich auf die Unterlippe, als er sich wieder über die Papiere mit den atomphysikalischen Formeln beugte. »Das kann niemand sagen. Möglicherweise könnte es alles Leben in einem Umkreis von fünfundsiebzig Kilometer auslöschen. Aber stellen Sie sich vor, drei Tonnen des neuen Armeesprengstoffes explodieren in einer millionstel Sekunde. Normalerweise brennt das Zeug langsam herunter und erlaubt einen normalen Gasaustritt. Aber wenn es schlagartig in die Luft geht, kann es ein Loch von der Hudson Bay bis zum Golf von Mexiko reißen. Dort, wo der Mittelwesten jetzt liegt, hätten wir dann ein neues Meer. Zwischen diesen beiden Extremen liegt die Sprengwirkung. Wir wissen ja jetzt, daß es sich nicht um U‐235 handelt …«
    Doc Ferrel mußte schlucken. Er hatte

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