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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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»Jorgenson, können Sie mich verstehen?«
    »Ahh …« Die Augen rollten nicht mehr und konzentrierten sich auf Jenkins. Mit einer Hand griff der Verletzte sich an die Kehle, mit der anderen versuchte er sich hochzustemmen, aber die Schockeinwirkungen hatten bei ihm zu einer partiellen Lähmung geführt.
    Ferrel hatte aus tiefstem Herzen gehofft, daß der Ingenieur nicht dem Wahnsinn verfallen war, aber diese Reaktion nahm ihm einiges von seiner Hoffnung. Er drückte Palmer zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, lassen Sie den Jungen das machen; im Gegensatz zu Ihnen versteht er einiges von Schockwirkungen. Sie würden alles verderben!«
    »Ich … ahh … Sie sind … Jenkins? Was … machen Sie … hier? Ihr Vater … soll … sich wieder … an die Arbeit machen!« Obwohl Jorgenson nur stammelte, schwang in seiner Stimme eine unzerstörbare Willenskraft mit, und unter Aufbietung aller Energiereserven zwang er sich dazu, sich aufzusetzen. Seine Augen ruhten auf Jenkins, mit der Hand faßte er sich immer noch an die Kehle, weil die Stimmbänder ihren Dienst versagten. Seine Worte klangen schwerfällig. Er nuschelte unter Aufbietung aller Willenskraft.
    »Vater ist tot, Jorgenson. Jetzt …«
    »Richtig. Jetzt … bist du erwachsen. Damals warst du … zwölf Jahre alt. Die Fabrik!«
    »Ruhig, Jorgenson!« Jenkins’ Stimme klang zuversichtlich, aber er umklammerte den Tisch so heftig, daß die Knöchel weiß hervortraten. »Hören Sie zu und sagen Sie nichts, bis ich zu Ende gesprochen habe. Noch ist die Fabrik nicht explodiert, aber wir brauchen Ihre Hilfe! Hier sind die Aufzeichnungen!«
    Ferrel verstand nichts von dem, was nun folgte, es war für ihn ein nichtssagendes Gemisch aus Gleichungen und Spezialistenchinesisch. Aber nach dem beifälligen Nicken Hokusais zu urteilen, hatte Jenkins die Situation voll erfaßt und schilderte sie nun knapp und zutreffend. Jorgenson saß steif da und musterte Jenkins von oben bis unten, als er geendet hatte.
    »Mist! Muß nachdenken … du hast versucht …« Er lehnte sich keuchend zurück, Jenkins unterstützte ihn, beugte sich dicht über das Gesicht des Mannes, als ob dessen Züge ihm die Antwort geben könnten. »Ahh … die Kehle … Du … uh …«
    »Was ist?«
    »Urrgh …« Als er die zuckenden Hände sah, wußte Ferrel genug. Jorgensons Energiereserven waren restlos erschöpft. Schwer atmend lag er dort, ruhte sich ein paar Sekunden lang aus, brachte dann wieder unverständliche Worte hervor.
    Palmer zupfte Ferrel am Ärmel. »Doc, können Sie denn gar nichts tun?«
    »Ich kann es versuchen.« Ferrel zog eine neue Spritze auf, fühlte Jorgensons Puls und entschied sich dann nur für die halbe Dosis.
    »Viel Hoffnung besteht allerdings nicht mehr. Dieser Mann ist durch eine Hölle gegangen, und wir haben ihn zu rasch wieder zu Bewußtsein gebracht. Wir haben ihm viel zu viel zugemutet. Er redet im Delirium. Wahrscheinlich ist nicht nur sein Kehlkopf in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch das Sprachzentrum im Gehirn.«
    Jorgenson versuchte wieder, Worte zu bilden, schaffte es nicht und begann erneut. Als sie über seine Lippen kamen, waren sie zwar klar und verständlich, aber ohne Sinn.
    »Erste … Variable … bei … zwölf … Wasser … stoppen …« Seine Augen, die immer noch auf Jenkins gerichtet waren, schlossen sich, und er entspannte sich und kämpfte diesmal nicht gegen die unvermeidbare Ohnmacht an.
    Hokusai, Palmer und Jenkins starrten sich gegenseitig fragend an. Der kleine Japaner schüttelte den Kopf, runzelte die Stirn und wiederholte die Worte dann. Im gleichen Moment leierte auch Palmer sie herunter. »Delirium!«
    »Jorgenson, unsere letzte Hoffnung!« sagte Jenkins verbittert. Seine Schultern sackten zusammen, und das Blut wich aus dem Gesicht, hinterließ eine bleiche gespenstische Fratze, in der sich Enttäuschung und Verzweiflung nur allzu deutlich abzeichneten. »Verdammt, Doc, starren Sie mich nicht so an! Ich kann auch keine Wunder vollbringen!«
    Doc hatte gar nicht bemerkt, daß er Jenkins ansah, aber nun änderte er seine Blickrichtung nicht. »Das vielleicht nicht, aber immerhin haben Sie von uns allen die stärkste Fantasie, wenn Sie sich nicht selbst ständig Angst machen würden. Nun, jetzt hängt alles von Ihnen ab, und Sie haben mein vollstes Vertrauen. Wie steht es mit Ihnen, Hoke?«
    Natürlich verhielt er sich recht kindisch und wußte das auch. Aber während der letzten Stunden war sein Respekt vor Jenkins

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