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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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gewachsen, und er wußte, daß dessen Nervosität und Angst – wenn es darauf ankam – einfach von ihm abfallen konnte. Er war nun wirklich die letzte Hoffnung, Hoke arbeitete zu methodisch und langsam, und Palmer hatte sich um zu Vieles zu kümmern, als daß er seine volle Aufmerksamkeit auf ein einziges Problem hätte lenken können. Nur Jenkins konnte die Lage noch retten, aber ihm fehlte es an Selbstvertrauen.
    Hoke verstand den Sinn von Ferrels plumper Bemerkung nicht, dachte lange nach und sagte dann: »Nein, Doktol, ich denke jetzt nicht mehl, ich geholche nul noch.«
    Palmer schaute den Jungen an, dessen Gesicht vor Aufregung ganz aufgewühlt war, hatte aber weder Hokusais Fatalismus noch Ferrels Unkenntnis. Er warf einen letzten Blick auf den bewußtlosen Jorgenson und ging dann zum Telefon. »Sie können diesen Wunschträumen ruhig nachhängen, ich aber werde die sofortige Evakuierung einleiten.«
    »Warten Sie!« Jenkins zitterte vor körperlicher und geistiger Erschöpfung. »Warten Sie noch, Palmer. Danke, Doc, Sie haben mich aus diesem Trott herausgerissen. Mir ist etwas eingefallen, ich glaube, ich habe die Antwort! Es muß funktionieren, etwas anderes ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.«
    »Vermittlung, geben Sie mir den Gouverneur!« Palmer hatte zugehört, wollte seine Meinung aber nicht mehr ändern. »Mein Junge, für Experimente haben wir jetzt keine Zeit mehr. Zuerst müssen wir die Leute evakuieren. Ich gebe ja zu, daß Sie ein verdammt cleverer Amateur sind, aber zu einem Atomphysiker fehlt Ihnen doch noch einiges.« Jenkins riß Palmer den Telefonhörer aus der Hand. »Vermittlung, stellen Sie das Gespräch nicht her, es hat sich erledigt. Palmer, hören Sie mir zu, Sie können den gesamten Mittelwesten nicht mehr evakuieren und auch nicht damit rechnen, daß die Explosion sich auf einen geringeren Umkreis beschränkt. Es ist ein Glücksspiel, aber dabei riskieren Sie das Leben von ein paar hunderttausend Menschen und nicht das von mehr als fünfzig Millionen. Geben Sie mir eine Chance, Palmer!«
    »Sie haben genau eine Minute, um mich zu überzeugen. Und, Jenkins, Ihr Vorschlag muß schon ziemlich gut sein. Vielleicht bleibt die Explosion doch regional begrenzt!«
    »Vielleicht. Aber ich kann das nicht in einer Minute erklären.« Der Junge straffte die Schultern. »Okay, gerade noch haben Sie verflucht, daß Kellar tot ist. Wenn er noch lebte, würden Sie ihm eine Chance geben? Oder einem Mann, der bei all seinen Versuchen eng mit ihm zusammengearbeitet hat?«
    »Auf jeden Fall. Aber Sie sind nicht Kellar, und ich weiß zufällig, daß er ein Einzelgänger war. Nachdem er sich mit Jorgenson zerstritten hatte – der daraufhin zu uns überwechselte – hat er keinen Ingenieur mehr eingestellt.« Palmer griff wieder zum Telefon. »Das hat doch keinen Sinn, Jenkins.«
    Jenkins hielt den Hörer außer Palmers Reichweite. »Ich bin nicht irgendein Ingenieur, Palmer! Als Jorgenson die Hosen voll hatte und zu Ihnen wechselte, war ich gerade zwölf. Drei Jahre später schaffte Kellar die Arbeit nicht mehr allein, beschloß aber, daß seine Arbeit in der Familie bleiben sollte, und griff auf mich zurück. Ich bin Kellars Stiefsohn!«
    Irgend etwas machte klick in Ferrels Gehirn, und er beschimpfte sich innerlich, nicht sofort darauf gekommen zu sein. »Daher kannte Jorgenson Sie also? Das kam mir schon seltsam vor. Ein Punkt für ihn, Palmer.«
    Den Bruchteil einer Sekunde zögerte der Manager. Dann gab er achselzuckend nach. »Okay, Jenkins, ich bin wahrscheinlich ein ausgemachter Narr, wenn ich Ihnen nun vertraue, aber es ist sowieso schon zu spät. Wahrscheinlich wird die Explosion den halben Kontinent auseinanderreißen. Was brauchen Sie also?«
    »Hauptsächlich Männer. Ingenieure und ein paar Freiwillige für die schmutzige Arbeit. Gebläse, Pumpen, Röhren, Schläuche und alle Ersatzteile, die sie von den anderen Konvertern abziehen können. Verfrachten Sie sie so nahe wie möglich an Konverter 4 , und beschaffen Sie ein paar Kräne, die das ganze Zeug direkt an den Konverter bringen können. Wie, weiß ich nicht, das ist Sache der Fachleute. Hinter dem Werksgelände fließt ein Bach; lassen Sie alle Menschen, die an seinem Ufer wohnen, evakuieren. Wo mündet er, in einem Sumpf oder Moor?«
    »Ja, etwa nach fünfzehn Kilometern. Ein Kanalsystem haben wir nicht bauen lassen, da wir das Land sowieso nicht nutzen können, und als Kläranlage sind die Sümpfe gut genug.« Zuerst

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