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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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schwach erkennbaren Spuren, die seine Räder im Sand hinterlassen hatten, und kämpfte gegen die bleierne Müdigkeit an, die ihm die Augenlider beschwerte.
    Als er den etwas höheren Hügel erreichte, auf dem die Opalglas‐Apparate standen, stieg er aus und ging ein paarmal um den Wagen herum, um nicht doch noch hinter dem Steuer einzuschlafen. Dabei fiel ihm auf, daß sich nur noch sieben dieser seltsamen Objekte auf ihren Podesten befanden.
    Doch das war ihm jetzt gleichgültig. Jetzt war es nur mehr wichtig, die Erschöpfung zu unterdrücken, die ihm immer mehr zu schaffen machte, das Lenkrad festzuhalten und die Kilometer herunterzuspulen, bis er wieder in Willow Bend war, wo er etwas schlafen konnte, bevor er die Suche nach Towser wieder aufnahm.
    Er hatte etwas mehr als die halbe Strecke zurückgelegt, als er den anderen Wagen sah. Benommen starrte er ihn an, denn der Lieferwagen, mit dem er gerade fuhr, und das Auto in seiner Garage waren die beiden einzigen Fahrzeuge auf dieser Seite des Hauses.
    Er brachte den Lieferwagen zum Stehen und taumelte hinaus.
    Der andere Wagen hielt, und Henry Horton und Beasly und ein Mann, der einen Stern auf der Brust trug, sprangen heraus.
    »Gott sei Dank haben wir Sie gefunden, Mann!« schrie Henry und kam zu ihm herüber.
    »Ich habe mich nicht verirrt«, protestierte Taine. »Ich bin schon auf dem Rückweg.«
    »Er ist völlig erschöpft«, meinte der Mann mit dem Stern.
    »Das ist Sheriff Hanson«, stellte Henry vor. »Wir sind Ihren Spuren gefolgt.«
    »Towser ist mir fortgelaufen«, murmelte Taine. »Ich mußte ihn zurücklassen. Kümmert euch nicht um mich, fahrt nur weiter und sucht Towser. Ich schaffe es schon allein bis nach Haus.«
    Mit der Hand hielt er sich an der Wagentür fest, um nicht auf der Stelle umzukippen.
    »Sie sind bei mir eingebrochen«, sagte er zu Henry. »Sie sind in mein Haus eingebrochen und haben meinen Wagen…«
    »Wir mußten es tun, Hiram. Wir hatten Angst, Ihnen könnte etwas zugestoßen sein. Bei dem, was Beasly uns erzählt hat, standen uns ja die Haare zu Berge.«
    »Schaffen Sie ihn besser in den Wagen«, sagte der Sheriff. »Ich werde den Laster zurückfahren.«
    »Aber ich muß Towser suchen!«
    »Sie sind dazu gar nicht mehr imstande. Zuerst müssen Sie schlafen!«
    Henry packte ihn am Arm und führte ihn zum Wagen. Beasly hielt die Fondtüre auf.
    »Haben Sie eine Ahnung, was das für eine Gegend ist?« flüsterte Henry verschwörerisch.
    »Nicht die geringste«, murmelte Taine. »Könnte irgendein anderer…«
    Henry kicherte. »Nun, ich glaube, das spielt im Grunde keine Rolle. Was immer es auch sein mag, es macht uns zu Berühmtheiten. Alle Nachrichtensendungen berichten über uns, wir stehen in den Schlagzeilen der Zeitungen, und die ganze Stadt ist mit Reportern und Kameramännern und allen möglichen hohen Tieren überschwemmt. Jawohl, Hiram, ich sage Ihnen, dadurch sind wir gemachte Leute…«
    Taine hörte nichts mehr. Er schlief bereits tief, bevor er den Sitz unter sich spürte.
    Er erwachte und blieb noch einen Moment ruhig im Bett liegen. Die Vorhänge waren zugezogen, und das Zimmer war angenehm kühl und friedlich.
    Es ist schön, dachte er, in einem vertrauten Zimmer aufzuwachen – in einem Zimmer, das man zeit seines Lebens gekannt hat, in einem Haus, das den Taines seit fast einhundert Jahren gehört.
    Dann erinnerte er sich schlagartig und setzte sich mit einem Ruck auf.
    Und jetzt hörte er es auch – das beharrliche Murmeln draußen vor dem Fenster.
    Er sprang aus dem Bett und zog einen Vorhang beiseite. Er spähte hinaus und sah einen Kordon von Soldaten, der die Menschenmenge zurückhielt, die seinen und die darunterliegenden Höfe überflutete.
    Er ließ den Vorhang zurückfallen und suchte nach seinen Schuhen. Ansonsten war er noch völlig angekleidet. Wahrscheinlich hatten Henry und Beasly ihn einfach ins Bett gelegt, ihm die Schuhe ausgezogen und es dabei bewenden lassen. Doch er konnte sich an nichts mehr erinnern. Er mußte in dem Augenblick eingeschlafen sein, da Henry ihn auf den Rücksitz seines Autos bugsiert hatte.
    Er fand die Schuhe am Fuße des Bettes und setzte sich, um sie anzuziehen.
    Sein Verstand arbeitete wie rasend. Was war nun zu tun?
    Er mußte irgendwo Benzin auftreiben, den Tank des Lieferwagens füllen, und zwei oder drei Reservekanister, etwas Proviant, Wasser und vielleicht auch seinen Schlafsack einladen. Denn er würde nicht zurückkommen, bis er seinen Hund gefunden hatte.
    Er

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