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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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niemand anderen etwas an, sagte sich Taine, als sein angeborener Geschäftssinn langsam wieder erwachte. In seinem neuen Vorgarten steckte etliches an Realitäten, und man konnte nur ein Geschäft damit machen, wenn man durch sein Haus ging. Daraus folgerte er mit überzeugender Logik, daß all dieses Land ihm allein gehörte. Vielleicht würde es gar nichts einbringen. Vielleicht gab es dort überhaupt nichts zu holen. Doch bevor es sich andere einfach unter den Nagel rissen, wollte er lieber einmal nachsehen.
    Er ging die Treppe hoch und in die Garage.
    Die Sonne hing immer noch über dem nördlichen Horizont, und nichts rührte sich.
    Er suchte einen Hammer, ein paar Nägel und einige kurze Bretter in der Garage und brachte sie ins Haus.
    Towser hatte sich die ungewöhnlichen Umstände zunutze gemacht und hielt in dem goldverzierten Polsterstuhl ein kleines Nickerchen. Taine ließ ihn in Ruhe.
    Taine versperrte die Hintertür und vernagelte sie mit den Brettern. Er schloß Küchen‐und Schlafzimmerfenster und nagelte auch darüber ein paar Bretter.
    Das würde die Dorfbewohner fürs erste abhalten, wenn sie angerannt kamen, um nachzuschauen, was vor sich ging.
    Aus dem Wandschrank holte er sein Gewehr, eine Schachtel Patronen, ein Fernglas und eine alte Feldflasche. Er füllte die Feldflasche in der Küche mit Wasser und stopfte Nahrungsmittel für sich und Towser in einen Beutel, denn ihnen blieb keine Zeit, vor der Exkursion noch zu essen.
    Dann ging er ins Wohnzimmer und jagte Towser aus dem bequemen Sessel.
    »Komm schon, Tows«, sagte er. »Das werden wir uns einmal genauer ansehen.«
    Er überprüfte die Tankfüllung des Lieferwagens. Der Tank war fast voll.
    Er stieg mit Towser ein und legte das Gewehr in Reichweite auf die Sitzbank. Dann fuhr er den Wagen rückwärts aus der Einfahrt, wendete und steuerte nach Norden, in die Wüste.
    Man konnte gut fahren. Die Wüste war flach wie ein Brett. Manchmal wurde es ein wenig holprig, doch eine Menge Nebenstraßen, die er auf seiner Jagd nach Antiquitäten kennengelernt hatte, waren nicht viel besser.
    Die Gegend änderte sich nicht. Hier und da erhoben sich niedrige Hügel, doch die Wüste selbst blieb zumeist eben und erstreckte sich einförmig bis zum weit entfernten Horizont. Taine hielt einen nördlichen Kurs, genau in Richtung der fremdartigen Sonne. Hier und da geriet er auf sandiges Gelände, doch zumeist war der Boden fest und hart, und er hatte kaum Schwierigkeiten damit.
    Nach einer halben Stunde holte er die Marschkolonne der Wesen ein, die sein Haus verlassen hatten. Alle sechzehn trotteten immer noch im Gänsemarsch dahin.
    Taine bremste und fuhr eine Weile neben ihnen her, doch das war wenig ergiebig; sie hielten genau ihre Richtung ein und schauten weder nach rechts noch nach links.
    Er gab Gas und ließ sie hinter sich zurück.
    Die Sonne stand weiterhin unbeweglich im Norden. Das kam Taine schon seltsam vor. Er überlegte, ob diese Welt langsamer um ihre Achse rotierte als die Erde und daher der Tag länger war. Aus der Tatsache, daß diese Sonne praktisch stillzustehen schien, schloß er, daß der Tag vermutlich sehr viel länger war.
    Als er so dahinfuhr und in die endlose Weite der Wüste starrte, kam ihm zum erstenmal die Fremdartigkeit der Umgebung voll zum Bewußtsein.
    Dies war eine andere Welt, daran konnte gar kein Zweifel bestehen, ein anderer Planet, der eine fremde Sonne umkreiste, und niemand auf der Erde würde wissen, wo im Universum sich diese Welt eigentlich befand. Und doch lag sie durch irgendeine Manipulation der sechzehn Wesen, die da im Gänsemarsch durch die Wüste zogen, gleichzeitig unmittelbar vor seinem Haus.
    Vor ihm erhob sich ein etwas größerer Hügel über die einförmig flache Wüste. Als er näherkam, konnte er eine Reihe glänzender Objekte auf dem Hügelkamm ausmachen. Nach einer Weile hielt er den Wagen an, nahm das Fernglas und stieg aus.
    Durch den Feldstecher erkannte er, daß die leuchtenden Gegenstände aus dem gleichen opalglasähnlichen Material bestanden wie der, den er im Wald gefunden hatte. Er zählte acht davon, die auf einer Art von felsgrauen Podesten ruhten und in der Sonne schimmerten. Einige andere Podeste waren leer.
    Er nahm das Fernglas von den Augen und überlegte, ob er den Hügel hinaufsteigen und sich die Sache näher ansehen sollte. Doch dann schüttelte er den Kopf. Dafür würde ihm später genug Zeit bleiben. Er fuhr jetzt besser weiter. Schließlich unternahm er keine

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