Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
wenn sie mich an diesem Ort sehen könnte!« Barkers Gesicht glühte. »Dann würde sie sich heute nicht an Sie und Connington ranschmeißen – nein, nicht wenn sie sehen könnte, was ich dort oben mache… wie ich ausweiche und mich ducke und mich zur Seite drücke und springe und darauf warte, daß… daß…«
    »Ruhig, Barker!«
    »Ja. Ruhig. Vorsichtig. Zurückhaltend. Es beißt.« Und dann stieß Barker verbittert heraus: »Was machen Sie denn hier, Hawks? Warum gehen Sie denn nicht wieder die Straße hinunter, den Hintern gerade und die Nase in der Luft? Glauben Sie denn, daß es Ihnen nützen wird, wenn Sie hier herumsitzen? Worauf warten Sie denn? Daß ich Ihnen sage, ja, es ist schon gut, ein wenig Schlaf und ein Schluck Gin, und alles ist in Ordnung, Doktor, und wann soll ich morgen wiederkommen? Rufen Sie doch Washington an, und sagen Sie denen, daß die Show weitergeht. Oder soll ich in Stücke gehen, damit Sie sich an Claire ranmachen können?
    Ein Mann sollte kämpfen, Hawks«, sagte Barker leise, und seine Augen blickten in die Ferne. »Ein Mann sollte zeigen, daß er nie vor dem Sterben Angst hat. Er sollte mitten unter seine Feinde treten und sein Todeslied singen und sollte töten oder getötet werden; er darf nie Angst haben, die Probe seiner Männlichkeit zu bestehen. Ein Mann, der den Rücken wendet – der sich am Rande des Schlachtfelds herumdrückt und andere hineinschickt, damit sie sich seinen Feinden stellen…« Barker sah plötzlich Hawks gerade in die Augen. »Das ist kein Mann. Das ist ein Feigling.«
    Hawks stand auf, und seine Arme hingen locker herab. Sein Gesicht lag im Schatten über dem Lichtkreis der Lampe. »Wollten Sie mich deshalb hier haben? Damit keiner sagen konnte, daß Sie die Schlange nicht an Ihren Busen drücken?« Er beugte den Kopf vor und blickte auf Barker herab.
    »Ist es das, Krieger?« fragte er. »Wieder ein Initiationsritus? Ein wahrhaft tapferer Mann würde nicht zögern, die Mörder in sein Haus zu lassen und ihnen zu essen und zu trinken anzubieten, wie? Sie können Connington ins Haus lassen, obwohl Sie wissen, daß er immer nur von hinten angreift. Und Hawks, den Mörder. Lassen Sie sich ruhig von Claire von einer Selbstmordaktion zur nächsten treiben, sich hier ein Bein abreißen und dort ein Stück Fleisch. Was macht es Ihnen schon aus? Sie sind doch Barker, der Mimbreno-Krieger. Ist es das?
    Aber jetzt wollen Sie nicht kämpfen. Plötzlich wollen Sie nicht wieder in die Schlacht ziehen. Der Tod war Ihnen zu unpersönlich. Ihm war es gleichgültig, wie tapfer Sie waren und welche Mannbarkeitsriten Sie schon überstanden hatten. Das war es doch, was Sie gesagt haben, oder? Sie waren wütend, Barker. Sie sind es immer noch. Was ist der Tod, wenn er es wagen darf, einen ausgewachsenen Mimbreno-Krieger nicht für voll zu nehmen? Sind Sie überhaupt ein Krieger?« fragte er dann. »Das müssen Sie erklären. Was haben Sie uns denn getan? Wann haben Sie je den Finger gehoben, um sich zu verteidigen? Sie sehen, was wir vorhaben, aber Sie tun nichts. Sie haben Angst, daß man Sie für einen Mann hält, der nicht bereit ist, zu kämpfen, aber was bekämpfen Sie denn? Das einzige, was Sie mir je angetan haben, ist, daß Sie gedroht haben, Ihre Spielsachen einzupacken und nach Hause zu gehen.
    Wissen Sie, warum Sie nach dem, was Sie heute durchgemacht haben, noch bei Verstand sind, Barker? Ich glaube, ich weiß es. Ich glaube, das ist, weil Sie Claire und Connington und mich haben. Ich glaube, das kommt daher, daß Sie uns hatten, daß Sie zu uns laufen konnten. Es ist gar nicht der Tod, der Ihnen dauernd Ihren Wert beweist; es ist die Drohung des Sterbens. Nicht der Tod, sondern Mörder. Solange Sie uns um sich haben, ist das, was für Sie wichtig ist, auch sicher.«
    Barker schob sich jetzt auf ihn zu, die Hände halb erhoben.
    Hawks sagte: »Es hat keinen Zweck, Barker. Sie können mir nichts antun. Wenn Sie mich jetzt töten würden, dann hätten Sie bewiesen, daß Sie Angst haben, mit mir weiterzumachen.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Barker mit heiserer Stimme. »Ein Krieger tötet seine Feinde.«
    Hawks beobachtete Barkers Augen. »Sie sind kein Krieger, Al«, sagte er bedauernd.
    Barkers Arme begannen zu zittern. Der Kopf sank ihm zur Seite, und er sah Hawks schief an, und seine Augen begannen zu blinzeln. »Sie sind so raffiniert!« keuchte er. »Sie wissen so verdammt viel! Sie wissen mehr über mich als ich selbst. Wie kommt das, Hawks – wer hat

Weitere Kostenlose Bücher