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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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glänzten. »Nein – nein, ich halte das nicht aus… nicht mit dir. Du bist zuviel für mich, Ed.« Ihre Schultern hoben sich, und sie trat wieder einen Schritt auf ihn zu. »Vergiß es, daß du mich mögen sollst«, sagte sie kehlig und griff nach ihm. »Nimm mich nur. Ich kann jederzeit einen anderen finden, der mich mag.«
    Hawks bewegte sich nicht. Sie sah ihn an, die Arme ausgestreckt, das Gesicht hungrig. Dann schluchzte sie und schrie: »Ich nehm’ es dir nicht übel! Ich konnte nicht anders, aber ich nehm’ es dir nicht übel, was du jetzt denkst. Du hältst mich für nymphoman.«
    »O nein, Claire – ich denke nur, daß Sie Angst vor Männern haben. Und Sie wollen nicht, daß sie das herausbekommen. Besonders diejenigen nicht, vor denen Sie die meiste Angst haben. Sie sagen ihnen, daß sie Ihnen Angst machen, aber niemand soll glauben, daß es wahr ist, oder?«
    Sie starrte ihn einen Augenblick lang an. Dann krümmte sie den Rücken und warf den Kopf in den Nacken. Sie lachte schrill: »Wem willst du denn das verkaufen?« Sie richtete sich auf und machte ein oder zwei ziellose Schritte. » Du hast Angst, Hawks!« Ihre Finger bohrten sich in den Stoff ihres Kleides über den vorgeschobenen Schenkeln. »Du hast Angst, Hawks. Du hast Angst vor einer richtigen Frau, Angst, wie so viele Männer sie haben.«
    »Wenn Sie eine richtige Frau wären, würden Sie es mir dann verübeln? Ich habe vor vielen Dingen Angst. Auch vor Leuten, die Dinge vergeuden.«
    »Warum hältst du nicht einfach den Mund, Hawks?« schrie sie. »Was machst du denn eigentlich? Du läufst durchs Leben und hältst Reden, oder? Weißt du, was du bist, Hawks? Ein Ekel. Ein langweiliges Ekel. Ich will dich nicht mehr hier haben. Ich will dich nie wieder sehen.«
    »Es tut mir leid, daß Sie nicht anders sein wollen, Claire. Sagen Sie mir etwas. Vor einem Augenblick wäre es Ihnen beinahe geglückt. Sie sind ganz nahe herangekommen. Es wäre dumm von mir, wenn ich es leugnete. Wenn Sie mit mir das getan hätten, was Sie versucht haben, wäre ich dann immer noch ein Ekel? Und was wären Sie dann, wenn Sie sich mit einem Mann einlassen, den Sie verachten?«
    »Oh, verschwinde doch von hier, Hawks!«
    »Wenn ich ein Ekel bin – macht mich das unfähig, die Dinge richtig zu sehen?«
    »Wann wirst du endlich auf hören? Ich will deine Scheiß- Hilfe nicht!«
    »Das habe ich auch gar nicht angenommen. Das habe ich ja gesagt. Sonst habe ich überhaupt nichts gesagt.«
    Er wandte sich ab, dem Haus zu. »Ich werde jetzt sehen, ob Al mich telefonieren läßt. Jemand muß mich hier abholen. Ich werde zu alt zum Gehen.«
    »Geh doch zum Teufel, Hawks!« schrie sie und lief ihm nach, ein oder zwei Meter hinter ihm.
    Hawks beschleunigte seine Schritte, seine Arme schwankten.
    »Hast du gehört? Verschwinden sollst du! Verschwinde hier!«
    Hawks kam an die Küchentür und öffnete sie. Connington lag über der Theke, das Strandhemd und die Badehose mit Blut und Speichel besudelt. Barkers Hand, in sein Haar verkrampft, war das einzige, was ihn davon abhielt, von dem Hocker herunterzufallen, auf dem er festgehalten wurde. Barker hatte die Faust zurückgezogen. Sie war ebenfalls mit Blut verschmiert, und man konnte die Zahnspuren an seinen Knöcheln erkennen.
    »Die Besinnung hab’ ich einfach verloren«, murmelte Connington. »In ihrem Bett die Besinnung verloren – das ist alles –, sie war ja nirgendwo.«
    Barkers Faust schoß vor und krachte wieder in sein Gesicht.
    Connington tastete unsicher herum, um sich irgendwo festzuhalten. Er hatte sich nicht die geringste Mühe gegeben, sich zu verteidigen. »Nie hättest du mich sonst dort gefunden.« Die Tränen liefen ihm aus den Augen, aber er schien es nicht zu bemerken. »Dabei hab’ ich gedacht, ich hätte es mir richtig zurechtgelegt. Ich dachte, heute wäre der Tag. Ich bin nie mit ihr weitergekommen. Bei jedem anderen komme ich dahinter, wie man es anstellen muß. Jeder hat seine schwache Stelle. Jeder zerbricht einmal und zeigt es mir. Jeder. Keiner ist vollkommen. Das ist das große Geheimnis. Jeder außer ihr. Sie muß doch auch einmal schwach werden, aber ich hab’ das nie gesehen. Ich, der große Personalspezialist.«
    »Laß ihn in Ruhe!« schrie Claire hinter Hawks. Sie zerrte an Hawks’ Schulter, bis er ihr den Weg freigab, und ging dann mit gespreizten Fingern auf Barker los, der zurücksprang und mit der Hand nach seinem Unterarm griff. »Laß ihn!« schrie sie Barker ins Gesicht und

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