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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Ihre Stirn denn mit einem goldenen Zauberstab berührt?«
    »Ich bin auch ein Mann, Al.«
    »Ja?« Barkers Arme sanken herunter. Das Zittern hatte jetzt seinen ganzen Körper erfaßt. »Ja? Nun, ich kann Sie deshalb nicht besser leiden. Verschwinden Sie hier, Mann, solange Sie noch können.« Er wirbelte herum und ging mit schnellen, ruckartig wirkenden Schritten durch den Raum. Er riß die Tür auf. »Überlassen Sie mich meinen alten Mördern, die ich kenne!«
    Hawks sah ihn an und sagte nichts. Sein Ausdruck war besorgt. Dann ging er auf die Tür zu und baute sich vor Barker auf.
    »Ich muß Sie haben«, sagte er. »Ich brauche Ihren Bericht, um ihn morgen nach Washington zu kabeln, und ich brauche Sie, um Sie noch einmal in dieses Ding hinaufzuschicken.«
    »Verschwinden Sie, Hawks«, antwortete Barker.
    »Ich hab’ es Ihnen gesagt«, erwiderte Hawks und trat in die Finsternis hinaus.
    Barker schlug die Tür zu. Er wandte sich ab, ging auf den Korridor zu, der in den anderen Flügel des Hauses führte, und sein Mund öffnete sich zu einem Schrei. Er drang unhörbar durch das Glas, das zwischen ihm und Hawks war: »Claire? Claire!«
    Hawks ging über das Rechteck aus Licht, das auf dem Rasen lag, bis er an den ausgefransten Rand kam, den Klippenrand über dem Meer. Er stand da und blickte über die unsichtbare Brandung hinaus, und der Nebel, der von der See aufstieg, erfüllte die Nacht vor ihm.
    »Un’ finster«, sagte er laut. »Un’ finster, un’ nirgen’wo Sternlicht.« Dann begann er mit gesenktem Kopf am Klippenrand entlangzugehen, die Hände in den Taschen vergraben.
    Als er den mit Steinplatten belegten Hof zwischen dem Swimmingpool und dem anderen Flügel des Hauses erreichte, ging er auf den Tisch und die Korbstühle in seiner Mitte zu und suchte sich seinen Weg in dem unbestimmten Licht.
    »Nun, Ed«, sagte Claire von ihrem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches aus. »Kommen Sie zu mir?«
    Er drehte überrascht den Kopf und setzte sich dann. »Ja, ich denke schon.«
    Claire hatte sich umgezogen. Sie trug jetzt ein Kleid und trank Kaffee. »Wollen Sie auch einen Schluck?« bot sie an. »Es ist kühl.«
    »Danke.« Er nahm die Tasse, die sie ihm reichte, und trank von der Seite, wo sie nicht mit Lippenstift beschmiert war. »Ich wußte nicht, daß Sie hier draußen sein würden.«
    Sie lachte. »Ich werde es langsam leid, Türen zu öffnen und Connie auf der anderen Seite zu finden. Ich habe auf bessere Gesellschaft gewartet.«
    »Al ist auf.«
    »Ist er das?«
    Er gab ihr die Kaffeetasse zurück. »Ich hatte gedacht, Sie würden ihn sehen wollen.«
    Sie griff über den Tisch nach seiner Hand. »Ed, haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie einsam ich werde? Wie sehr ich mir manchmal wünsche, nicht ich zu sein?« Sie zog an seiner Hand. »Aber was kann ich machen?«
    Sie stand auf, ohne seine Hand loszulassen, und kam um den Tisch herum, beugte sich vor, hielt seine Finger mit beiden Händen. »Sie könnten mir ja wenigstens sagen, daß Sie mich mögen, Ed«, flüsterte sie. »Sie sind der einzige von denen, die an meinem Äußeren vorbeischauen und mich mögen könnten!«
    Er stand auf, weil sie an seiner Hand zog. »Claire…«, begann er.
    »Nein, nein, nein, Ed!« sagte sie und legte die Arme um ihn. »Ich will nicht reden. Ich will nur sein. Ich möchte, daß jemand mich hält und gar nicht daran denkt, daß ich eine Frau bin. Ich möchte nur Wärme empfinden, einmal in meinem Leben – ein menschliches Wesen in meiner Nähe haben!« Ihre Arme fuhren an seinem Rücken hoch, und ihre Hände hielten seinen Hals und seinen Hinterkopf umfaßt. »Bitte, Ed«, murmelte sie, und ihr Gesicht war so nahe, daß ihre Augen in dem fernen Licht glänzten und daß im nächsten Augenblick ihre feuchte Wange die seine berührte. »Gib mir das, wenn du kannst.«
    Sie begann seine Wangen und Augen zu küssen, und ihre Nägel fuhren hinten über seinen Kopf. »Hawks«, stöhnte sie, »Hawks, ich bin so einsam…«
    Er beugte den Kopf, den ihre Finger hielten, so fest hielten, daß die Sehnen in Strängen auf ihrem Handrücken hervortraten. Ihre Lippen öffneten sich, und ihre ledernen Sandalen machten auf dem Steinboden ein schlurfendes Geräusch. »Vergiß alles«, flüsterte sie, als sie seinen Mund küßte. »Denk nur an mich.«.
    Dann löste sie sich plötzlich von ihm, trat einen Schritt zurück, den Handrücken an der Oberlippe, Schultern und Hüften entspannt. Sie seufzte rhythmisch, und ihre Augen

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