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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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herausgefunden. Immer wieder habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen.«
    Elizabeth lächelte ihn an. »Doktor, möchten Sie noch eine Tasse Tee?«
    Schließlich stand er auf, die Hände in den Taschen. Er war lange Zeit dagesessen, ohne ein Wort zu sagen. »Es ist spät. Ich sollte jetzt gehen«, sagte er.
    Sie fuhr ihn nach Hause zu dem Apartmenthaus mit dem pastellfarbenen Stuck an den Außenwänden, wo er seine möblierte Eineinhalb-Zimmer-Wohnung hatte.
    »Rufen Sie mich wieder an, wenn Sie mich brauchen«, sagte sie. »Ich – das mache ich. Hören Sie, ich möchte nicht, daß Sie immer zu mir kommen müssen, um mich zu befreien oder zu retten oder meine Probleme anhören müssen. Ich möchte…« Er machte eine hilflose Handbewegung. »Ich weiß nicht, was ich möchte; was uns zwei betrifft, meine ich. Aber ich möchte, daß es nicht immer so ist.« »Führen Sie Ihr Projekt zu Ende«, lächelte sie, »dann ist Zeit.« »Ja«, sagte er lahm.
     
     
7
     
    Barker kam am nächsten Tag mit rotgeränderten Augen ins Labor. Seine Hände zitterten, als er das Unterzeug anzog.
    Hawks ging auf ihn zu. »Fühlen Sie sich auch ganz bestimmt wohl? Wenn Sie sich nicht wohl fühlen, können wir das auf morgen verschieben.«
    »Hören Sie auf, sich meinetwegen Sorgen zu machen«, sagte Barker mürrisch.
    Hawks schob die Hände in die Taschen. »Schön. Waren Sie bei den Navigationsspezialisten?«
    Barker nickte.
    »Konnten Sie ihnen die Ergebnisse von gestern klar darstellen?«
    »Die schienen zufrieden. Warum warten Sie denn nicht, bis die das verdaut haben und Ihnen die Berichte auf den Schreibtisch gelegt haben? Was interessiert es Sie denn, was ich dort oben finde? Ich bahne doch nur einen Weg, damit Ihre klugen Techniker nicht über etwas stolpern, wenn sie dort hinaufgehen, um das auseinanderzunehmen. Stimmt’s? Was interessiert es Sie also – außer Sie verlieren mich und müssen sich einen neuen Dummen suchen. Stimmt’s? Warum lassen Sie mich also nicht in Frieden? Ich bin hier, um etwas zu tun. Ich habe vor, es zu tun. Das ist im Augenblick alles, was ich tun will. Klar?«
    Hawks nickte. »Einverstanden, Barker. Ich hoffe, es dauert nicht zu lang.«
    An dem Tage wuchs die Zeit, die Barker M im Inneren der Formation überleben konnte, auf vier Minuten, achtunddreißig Sekunden.
    An dem Tag, an dem die Zeit auf sechs Minuten, zwölf Sekunden wuchs, war Hawks in seinem Büro und fuhr mit dem Finger über die zerdrückte Karte, als sein Telefon klingelte.
    Er blickte auf, schob die Schultern vor und fuhr mit dem fort, was er tat. Seine Fingerspitze fuhr an der unregelmäßigen blauen Linie entlang, wich den schraffierten roten Flächen aus, von denen jede mit ihren Instruktionen und Zeitangaben gekennzeichnet war und die alle von einer Reihe schwarzer ›x‹ eingegrenzt waren, als repräsentierte die Karte das Abbild eines prähistorischen Strandes, auf dem einst ein Organismus sich mühsam über den Sand hinaufgequält hatte, zwischen den langen Reihen aus absterbendem Tang und anderem Strandgut hindurch, das jetzt unter dem freien Himmel dalag. Er starrte fasziniert auf die Karte, und seine Lippen bewegten sich; dann schloß er die Augen, runzelte die Stirn und wiederholte die Instruktionen, öffnete die Augen und beugte sich wieder vor.
    Wieder klingelte das Telefon leise, aber ohne aufzuhören. Er verkrampfte die Hand einen Augenblick lang zur Faust, dann schob er die Karte beiseite und nahm den Hörer ab. »Ja, Vivian«, sagte er.
    Er lauschte und sagte schließlich: »Gut. Schicken Sie ihn herein.«
    Hawks blickte neugierig hinter seinem Schreibtisch auf, als Connington langsam durch das Büro auf ihn zukam. »Wollte mit Ihnen reden«, murmelte er und setzte sich. »Ich dachte, ich sollte das.« Seine Augen huschten unruhig hin und her.
    »Warum?« fragte Hawks.
    »Nun – ich weiß es nicht genau. Nur daß es mir einfach nicht richtig erschienen wäre, es einfach irgendwie fallenzulassen. Da ist… ich weiß nicht genau, wie Sie das nennen würden, aber das Leben hat jedenfalls eine bestimmte Ordnung… jedenfalls sollte es eine solche Ordnung geben; einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Kapitel oder so etwas. Ich meine, es muß doch eine Ordnung geben. Wie könnte man sonst die Dinge lenken?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß es notwendig sein könnte, das zu glauben«, sagte Hawks geduldig.
    »Sie sind immer noch nicht bereit, auch nur einen Millimeter breit nachzugeben, wie?« sagte Connington.
    Hawks

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