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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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verstehe«, sagte Morey. »Nun, das ist sehr interessant, aber…«
    »Gar nichts verstehen Sie«, sagte Newman. »Überlegen Sie doch. Wenn der Roboter von der Zentralsteuerung Informationen bekommt, dann verstehen Sie doch auch, daß die Zentralsteuerung ihrerseits, notwendigerweise, Informationen von dem Roboter bekommt?«
    »Oh«, sagte Morey. Und dann, mit etwas lauterer Stimme noch einmal: »Oh! Sie meinen, alle meine Roboter haben…« Mehr brachte er nicht heraus.
    Newman nickte zufrieden. »Jede winzige Information dieser Art wird natürlich zu uns gebracht. Mr. Fry, wenn Sie heute nicht zu uns gekommen wären, hätte es nicht mehr lange gedauert, und wir hätten Sie zu uns gebeten.«
    Das war die zweite Überraschung. Morey ertrug sie mannhaft. Schließlich änderte das ja nichts, sagte er sich.
    »Nun, sei dem, wie dem sei, Sir«, sagte er, »hier bin ich. Ich bin aus freien Stücken hergekommen. Ich habe meine Roboter dazu benutzt, um meine Zuteilung zu verbrauchen…«
    »Das haben Sie in der Tat«, sagte Newman.
    »… und ich bin jederzeit bereit, ein entsprechendes Geständnis zu unterzeichnen. Ich kenne die Strafe nicht, aber ich werde sie hinnehmen. Ich bin schuldig; ich bekenne mich schuldig.«
    Newmans Augen hatten sich geweitet. »Schuldig?« wiederholte er.
    »Strafe?«
    Morey war verblüfft. »Nun, ja«, sagte er. »Ich streite ja nichts ab.«
    »Strafen«, wiederholte Newman nachdenklich. Dann fing er zu lachen an. Morey fand, daß der andere seine Heiterkeit etwas übertrieb – Morey selbst fand an der Situation gar nichts Lächerliches. Aber er mußte zugeben, daß die Situation immer unverständlicher wurde.
    »Tut mir leid«, sagte Newman zu guter Letzt und wischte sich die Augen, »aber ich konnte einfach nicht anders. Strafen! Nun, Mr. Fry, lassen Sie sich von mir beruhigen. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen wegen Strafen machen. Als hier die ersten Berichte eingingen, und wir erfuhren, was Sie mit Ihren Robotern anstellten, setzten wir natürlich ein Sonderteam ein, um Sie zu beobachten, und leiteten einen Bericht an unsere Zentrale weiter. Wir sprachen in diesem Bericht gewisse… äh… Empfehlungen aus und – nun, um es kurz zu machen, die Entscheidung ist gestern hier eingegangen.
    Mr. Fry, der Nationale Rationierungsausschuß ist von Ihrem Beitrag zur Verbesserung unserer Verteilungsprobleme begeistert. Vorbehaltlich weiterer Untersuchungen ist ein vorläufiges Programm ins Leben gerufen worden, in dessen Verlauf im ganzen Lande Verbrauchs-Robotereinheiten auf der Grundlage Ihrer Aktivitäten eingerichtet werden sollen. Strafen? Mr. Fry, Sie sind ein Held!«
    Ein Held hat Pflichten. Moreys Pflichten wurden ihm schnell klargemacht. Man ließ ihm Zeit für einen kurzen Besuch bei Cherry, um diese zu beruhigen, anschließend ein kurzer Triumphzug durch sein altes Büro, und dann jagte man ihn nach Washington, um ihn auszufragen. Er fand den Nationalen Rationierungsausschuß in hektischer Betriebsamkeit vor.
    »Die wichtigste Aktion, die wir je durchgeführt haben«, erklärte ihm einer der Spitzenbeamten. »Ich wäre gar nicht überrascht, wenn das unsere letzte Aktion wäre! Ja, Mr. Fry, wir geben uns große Mühe, uns selbst für alle Zeiten abzuschaffen, und möchten nicht, daß etwas dabei schiefgeht.«
    »Alles, was in meiner Macht steht…«, begann Morey.
    »Sie haben Großartiges geleistet, Mr. Fry. Sie haben uns genau den Anstoß gegeben, den wir brauchten. Dabei hatten wir es die ganze Zeit vor Augen, aber wir sahen einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht; wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will. Hören Sie, ich bin kein großer Rhetoriker, und das hier ist der größte Schritt, den die Menschheit seit Jahrhunderten getan hat, und ich kann es nicht in Worte kleiden. Lassen Sie mich Ihnen zeigen, was wir getan haben.«
    Er und eine Delegation anderer Beamter des Rationierungsausschusses und Männer, deren Namen Morey wiederholt in den Zeitungen gelesen hatte, führten Morey durch die ganze Anlage.
    »Das Ganze ist ein geschlossener Kreislauf, müssen Sie wissen«, erklärte man ihm, als sie einen Saal eifrig tätiger Verbraucher-Roboter besichtigten, die eine Sendung Schuhe in der Mache hatten. »Nichts geht dauernd verloren. Wenn Sie einen Wagen haben wollen, bekommen Sie einen der neuesten und besten. Wenn nicht, dann fährt ein Roboter Ihren Wagen, bis er zum Eintausch bereit ist und ein neuer für das nächste Jahr gebaut wird. Das Metall geht dabei

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