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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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in meinem Alter – wie ich – , das hätte ich gewußt.«
    »Du bist mit deiner Mutter nach dem Westen gegangen. Wohin sind denn die anderen gegangen, wenn es sie gegeben hat? Ihre Eltern müssen sich überall verstreut haben. Im ganzen Land, in der ganzen Welt. Aber wir können ihre Spur verfolgen. Und, Tim, hast du nicht einmal darüber nachgedacht, daß es doch ein wenig seltsam ist, daß bei allen deinen Pseudonymen und den verschiedenen Kontakten die Leute nicht mehr darauf bestehen, sich mit dir zu treffen? Daß die Leute sich nicht nach dir erkundigen? Alles läuft über die Post? Es ist gerade so, als wären die Redakteure an Leute gewöhnt, die sich verbergen. Es ist gerade so, als wären die Leute an Architekten und Astronomen und Komponisten gewöhnt, die man nie zu Gesicht bekommt, die nur Namen in Postfächern sind. Es besteht da eine Möglichkeit – eine Möglichkeit wohlgemerkt – , daß es andere gibt. Und wenn es sie gibt, würden wir sie finden.«
    »Ich werde einen Code ausarbeiten, den sie verstehen werden«, sagte Tim mit konzentrierter Miene. »In Artikeln – das werde ich tun – , einigen Magazinen und in Briefen kann ich Kopien beilegen – vielleicht sind einige meiner Brieffreunde diejenigen…«
    »Ich werde in den Akten nachsehen – die müssen irgendwo abgelegt sein – Psychologen und Psychiater kennen alle möglichen Tricks – wir können uns irgendeine Begründung einfallen lassen – die Geburtsregister…«
    Beide redeten gleichzeitig, aber die ganze Zeit über dachte Peter traurig, daß er Tim vielleicht jetzt verloren hatte. Wenn sie jene anderen fanden, jene, zu denen Tim rechtens gehörte, wo würde der arme Peter dann sein? Draußen, bei den Welpen?
    Timothy Paul blickte auf und sah, daß Peter Welles Augen auf ihm ruhten. Er lächelte.
    »Sie waren mein erster Freund, Peter, und das werden Sie immer sein«, sagte Tim. »Ganz gleich, was oder wer kommt.«
    »Aber wir müssen nach den anderen Ausschau halten«, sagte Peter.
    »Ich werde nie vergessen, wer mir geholfen hat«, sagte Tim.
    Ein gewöhnlicher dreizehnjähriger Junge sagt so etwas vielleicht ganz ernsthaft und hat es eine Woche später vergessen. Aber Peter Welles war zufrieden. Tim würde nie vergessen. Tim würde immer sein Freund sein. Selbst wenn Timothy Paul und jene, die wie er waren, sich in einer ungeahnten Reife vereinen würden, um die Welt zu lenken, wenn sie das wollten, würde Peter Welles Tims Freund sein – kein junges Hündchen, sondern ein geliebter Freund – , so wie ein treuer Hund, den sein guter Herr liebt, nie ausgestoßen wird.
     

DIE MONDMOTTE
    (THE MOON MOTH)
     
JACK VANCE
     
     
    Das Hausboot war nach den strengsten Vorschriften sirenesischer Handwerkskunst gebaut, also mit solch absoluter Perfektion, daß kein menschliches Auge auch nur die geringste Unregelmäßigkeit erkennen konnte. Die Planken aus gewachstem, dunklem Holz zeigten keine Fugen, die Beschläge waren aus Platin gefertigt, ins Holz versenkt und glatt poliert. Was den Stil anging, so war das Boot massiv, breit und beständig wie das Ufer selbst, ohne behäbig zu sein. Der Bug wölbte sich vor wie die Brust eines Schwans, der Schiffschnabel reckte sich steil in die Höhe und bog sich dann nach vorne, so daß man eine eiserne Laterne an ihm aufhängen konnte. Die Türen waren aus schwarz geflecktem, grünen Holz geschnitten, die Fenster vielfach aufgeteilt und mit Glimmerscheiben verglast, die rosa, blau, blaßgrün und violett eingefärbt waren. Der Bug diente den Versorgungseinrichtungen und bot den Sklaven Quartier; mittschiffs gab es zwei Schlafkabinen, einen Speisesalon und einen weiteren Salon, der in das Beobachtungsdeck am Heck überging.
    Solcher Art war Edwer Thissells Hausboot, aber sein Besitz verschaffte ihm weder Stolz noch Vergnügen. Das Hausboot war schäbig geworden. Der Teppich war zerschlissen, die geschnitzten Wände abgewetzt, die eiserne Laterne am Bug verrostet. Vor sechzig Jahren hatte der erste Besitzer, als er das Boot in Empfang nahm, dem Erbauer Ehre erwiesen, und seinerseits Ehre empfangen; die Transaktion (denn dies war ein Vorgang, der viel weiter ging als bloßes Geben und Nehmen) hatte das Prestige beider gesteigert. Aber jene Zeit war dahin; das Hausboot vermittelte jetzt keinerlei Prestige mehr. Edwer Thissell, erst seit drei Monaten Bewohner von Sirene, spürte das, konnte aber nichts dagegen tun: dieses spezielle Hausboot war das beste, das er bekommen konnte. Er saß auf dem

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