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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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die sich vergnügen können.«
    »O ja«, räumte Finchley ein. »Es gibt ganze Schwärme von kleinen, kaninchenartigen Biestern und anderes Viehzeug, das im Busch herumläuft. Aber ich weiß nicht …«
    »Das ist allgemein üblich«, erinnerte ihn Otis. »Es gibt so manche geschützte Tiergattung selbst auf Terra, die inzwischen schon lange ausgestorben wäre, wenn es keine Wildgesetze gäbe.«
    Am Ende kamen sie überein, daß Finchley alles in seinen Kräften Stehende tun würde, um das Verbot durchzusetzen, wenn Otis ihm aus dem Systemhauptquartier eine formelle Anweisung besorgte. Der Inspektor begab sich vom Büro geradewegs in das Fernmeldezentrum, wo er einen langen Bericht für das Büro des Chefkoordinators im anderen Teil des Doppelsternsystems abfaßte. Es dauerte ein paar Stunden, bis die Antwort Torang erreichte. Als sie am Nachmittag eintraf, ging er Finchley suchen.
    Er fand den Koordinator bei der Inspektion einer soeben fertiggestellten Konservenfabrik an der Küste. Er war sichtlich erfreut, daß damit ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Eigenständigkeit der Kolonie getan war.
    »Da«, sagte Otis und hielt ihm das Fernschreiben hin. »Vom Chef persönlich unterzeichnet. Mit sofortiger Wirkung sind die affenähnlichen Geschöpfe, allgemein als Torangs bekannt, Eingeborene von Planet Nummer Soundso, als seltene und geschützte Tiergattungen unter Vorschrift Soundso anzusehen.«
    »Das reicht«, antwortete Finchley und zuckte freundlich die Achseln. »Geben Sie her, dann lasse ich das über die Lautsprecheranlage durchsagen und an die Anschlagbretter nageln.«
    Otis kehrte befriedigt zu dem Hubschrauber zurück, der ihn vom Hauptquartier herausgebracht hatte.
    »Wieder zurück, Sir?« fragte der Pilot.
    »Ja … Nein! Nur zum Spaß, bringen Sie mich zur alten Stadt. Ich konnte mich neulich gar nicht richtig umsehen, und das möchte ich doch gerne tun, ehe ich abreise.«
    Sie flogen über die Ebene, die zwischen dem Meer und den hochragenden Klippen lag. In der Ferne konnte Otis den Damm sehen, den man ihm am Tage vorher gezeigt hatte. Diese Kolonie würde gut laufen, sagte er sich, solange er sich nur gelegentlich um Einzelheiten kümmerte, wie zum Beispiel die Erhaltung eingeborenen Lebens.
    Schließlich landete der Pilot an derselben Stelle, an der man ihn bei seinem letzten Besuch der alten Ruinen abgesetzt hatte. Jemand anderer war heute dort anwesend. Otis sah zwei Männer, die er für Archäologen hielt.
    »Ich seh’ mich ein wenig um«, sagte er dem Piloten.
    Er bemerkte, daß die zwei Männer ihn von ihrem Werkzeuglager aus beobachteten, und ging zu ihnen hinüber, um sie zu begrüßen. Wie angenommen, hatten sie in den Ruinen gegraben.
    »Wir haben einige Maße abgenommen«, sagte der sonnenverbrannte, blonde Mann, der sich als Hoffman vorgestellt hatte. »Vielleicht kommen wir auf die Weise dahinter, was das für Wesen waren, die die Stadt gebaut haben.«
    »Oh?« sagte Otis interessiert. »Was ist denn die neueste Theorie?«
    »Die können gar nicht so viel anderes als wir gewesen sein«, erklärte Hoffman dem Inspektor, während sein Partner sie stehenließ, um eine weitere Ladung an Artefakten mitzunehmen.
    »Nach der Größe der Räume, der Höhe der Türausschnitte und den Treppen zu schließen«, fuhr er fort, »hatten sie ziemlich genau unsere Größe. Aber bis jetzt ist es natürlich nur eine grobe Schätzung.«
    »Könnten es Vorfahren der Torangs gewesen sein?« fragte Otis.
    »Höchstwahrscheinlich schon, Sir«, antwortete Hoffman so schnell, daß man daraus schließen konnte, daß dies seine eigene Ansicht war. »Aber bis jetzt haben wir noch nicht genug ausgegraben, daß man daraus schließen könnte, was für eine Art von Kultur sie hatten, oder gar, wie ihre Psychologie oder ihre Gesellschaft beschaffen gewesen sein könnten.«
    Otis nickte und nahm sich vor, den Namen des jungen Mannes bei Finchley zu erwähnen, ehe er Torang verließ. Er entschuldigte sich, als der andere Mann mit einer Kiste mit Dingen zurückkam, die die beiden ausgegraben hatten, und schlenderte zwischen den Umrissen der noch unberührten Gebäude umher.
    In ein paar Minuten erreichte er die Stelle mit den höheren Bauten, wo er am Tag zuvor den Torang gesehen hatte.
    »Ob ich wohl an derselben Stelle nachsehen sollte?« murmelte er halblaut. »Nein … das ist wohl der letzte Ort, an den das Biest zurückkehren würde – es sei denn, es hat dort seinen Unterschlupf …«
    Er blieb stehen, um sich

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