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Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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sicher, alle anderen hier empfinden das genauso.«
    Morris nickte.
    »Aber die Föderation ...«
    »Die Föderation ist genau das, was der Name sagt – kein Imperium. Sie besitzen die Privilegien der Mitglieder – und die Rechte auch«, erklärte Berkeley. Falls er dabei persönlichen Verlust empfand, so behielt er das für sich.
    »Ich verstehe das trotzdem nicht. Als die Ardanergruppe abfiel, weigerte sich der Rest der Föderation, das zuzulassen«, sagte Deric.
    Berkeleys Gesicht umwölkte sich. »Der Ardaner-Abfall war ein bewaffneter Aufstand, geboren aus enttäuschtem Ehrgeiz und Machtgier. Dahinter stand einzig und allein das Bestreben der Ardaner, die Kontrolle über die Föderation zurückzugewinnen.«
    »Aber in ihren eigenen Augen fühlten sie sich ebenso zu ihrem Handeln berechtigt, wie wir«, protestierte Deric.
    Berkeley neigte den Kopf zur Seite. »Vielleicht – aber wie ist es mit der Opposition auf Ardan? War das etwa ein Zeichen, daß auch nur alle Ardaner mit der Politik ihrer Regierung einverstanden waren?«
    »Ich bin mit unserem Handeln auch nicht einverstanden«, erwiderte Deric.
    Berkeley lächelte. »Sie meinen, es erscheint Ihnen etwas vorschnell, und in diesem Gefühl werden sie noch bestärkt, weil wir uns Ihrer Entscheidung unterwerfen, ohne irgend etwas zu unternehmen, das Ihnen eine emotionelle Berechtigung verschaffen würde. Wenn wir uns wehrten, könnten Sie wenigstens das Gefühl haben, daß es sich lohnte, die streitsüchtigen Terrestrier loszuwerden.«
    »Ja ...«, gab Deric zögernd zu. Soweit hatte er bis jetzt nie gedacht.
    »Aber Sie empfinden keinen Zorn gegen die Anordnung«, fuhr Berkeley fort. »Sie sympathisieren mit uns, aber Sie haben nicht das Gefühl, die Entscheidung sei verwerflich.«
    Der Galaktische hatte recht. Deric merkte, daß er verlegen wurde. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, murmelte er.
    Der Künstler lächelte erneut. »Das ist auch nicht nötig«, sagte er freundlich. »Wir haben von Anfang an gewußt, daß das eines Tages geschehen würde. Wir haben es akzeptiert, und so kam es auch nicht als Überraschung für uns.«
    Wieder spürte Deric, wie die Verwirrung in ihm überhand nahm. »Aber weshalb sind Sie dann überhaupt gekommen? Sehen Sie sich doch die Geschichte der letzten drei Generationen an. Nachdem uns die Sonde kontaktiert hatte, kamen Ihre Leute hierher, ließen sich inmitten unserer Kultur nieder und begannen neben uns zu leben. Mehr als nur neben uns. Sie arbeiteten für dieselben Ziele wie wir – für den Fortschritt der voroseithanischen Kultur und Zivilisation. Sie sprechen unsere Sprache. Kein einzigesmal haben Sie etwas ausschließlich zum Nutzen der Föderation oder der Erde getan. Es war, als ... als wären Sie selbst Voroseii, nicht als wären Sie Ausländer.
    Es fiel uns schwer, das zu glauben. Wir erwarteten Steuern oder irgendwelche Abgaben. Wir erwarteten, daß Sie Ihre Künste und Ihre Wissenschaften anbringen würden, um unsere Kultur mit der Ihren zu verschmelzen. Aber nichts davon geschah. Und jetzt, obwohl Sie Galaktische sind, sind Sie nichtsdestoweniger Voroseii. Wenn Sie wußten, daß Sie eines Tages wieder abziehen würden, weshalb haben Sie dann Voroseith in höherem Maße zu Ihrer Heimat gemacht als das irgendeine andere Welt sein könnte?«
    Berkeley, der wie ein Voroseii dichtete, und der in einer Sechstonskala dachte, ließ einen kurzen Augenblick lang Sorge in seinem Blick aufleuchten. »Ja, ich kann mir vorstellen, daß Sie das erwarten würden. So haben es die Ardaner getan, als sie die Föderation führten. Sie haben recht, und trotzdem haben Sie gleichzeitig unrecht.«
    Er lächelte, beinahe wehmütig. »Ja, Voroseith ist für uns ein Zuhause, und wir werden es vermissen. Aber wir haben trotzdem zum Nutzen der Föderation gearbeitet. Wir mußten so handeln, als würden wir immer hier leben – mehr als nur handeln, glauben , daß wir immer hier leben würden. Wir müssen unsere ganze Energie aus vollem Herzen der Aufgabe widmen, für Voroseith zu arbeiten. Es war ...« Er zögerte, einen Augenblick lang wirkte sein Gesicht verloren. »Es war ein Schock, als wir erkannten, daß unser Werk getan war, daß Voroseith bereit war, in den interstellaren Weltraum aufzubrechen.«
    »Den interstellaren Weltraum?« Deric spürte, wie sich sein Rücken verblüfft krümmte.
    Morris nickte. »Das ist im Kommen. Deshalb habt ihr eure Marine bekommen. Ihr habt die notwendigen Techniken entwickelt.«
    »Aber die

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