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Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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verwendet werden kann; ich kann nur noch sagen, daß es höchste Zeit ist, daß Sie die Klappe halten!«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte sie, allem Anschein nach nicht im geringsten beunruhigt. »Dann wird jener Raumliner also die erwähnten Koordinaten erreichen, und die verschlüsselten Zeitkoordinaten entsprechen der Angabe in Universalzeit. Ebenfalls trifft zu, daß die Brindisi ein streng geheimes Kommunikationsgerät an Bord mitführt?«
    »Wollen Sie mich bewußt dazu bringen, Sie zu verhaften?« sagte Weinbaum und knirschte mit den Zähnen. »Oder haben Sie sich das bloß als Manöver ausgedacht, um mir zu zeigen, daß mein Büro undicht ist?«
    »Darauf könnte es hinauslaufen«, räumte Dana ein. »Aber bis jetzt ist das nicht meine Absicht. Robin, ich bin so offen und ehrlich zu Ihnen gewesen, als mir das möglich ist. Bis jetzt bin ich nie unfair zu Ihnen gewesen. Ich würde Sie niemals hereinlegen, das wissen Sie auch. Wenn dieser unbekannte Verein diese Information besitzt, dann ist es leicht möglich, daß er sie genau von dort bekommen hat, wo er das behauptet: aus dem Feld.«
    »Unmöglich.«
    »Warum?«
    »Weil die fragliche Information bis jetzt noch nicht einmal meine eigenen Agenten im Feld erreicht hat – insofern kann sie unmöglich bis Hammersmith II oder sonstwo durchgesickert sein, geschweige denn ins Drei-Gespenster-System! Briefe müssen auf Schiffen befördert werden, das wissen Sie. Wenn ich meine Befehle an meinen Agenten in den Drei Gespenstern über Ultrawelle schicken würde, dann müßte er dreihundertvierundzwanzig Jahre warten, um sie zu bekommen. Per Schiff erhält er sie in etwas mehr als zwei Monaten. Diese Anweisungen sind jetzt erst seit fünf Tagen an ihn unterwegs. Selbst wenn sie jemand an Bord des Schiffes, das sie befördert, gelesen hat, könnten sie unmöglich schneller zu den Drei Gespenstern gelangen, als sie jetzt reisen.«
    Dana nickte. »Also gut. Was bleibt uns dann anderes als eine undichte Stelle in Ihrem Hauptquartier?«
    »Ja, was wohl?« sagte Weinbaum grimmig. »Sie sollten mir sagen, wer diesen Brief hier unterschrieben hat.«
    »Die Unterschrift lautet J. Shelby Stevens.«
    Weinbaum drückte auf seine Sprechanlage. »Margaret, sehen Sie im Firmenregister nach, ob es dort eine Firma unter der Bezeichnung Interstellarer Informationsdienst gibt, und stellen Sie fest, wer die Eigentümer sind.«
    Dana Lje fragte: »Interessiert Sie der Rest der Vorhersage nicht?«
    »Und ob. Steht da auch, wie dieses Kommunikationsgerät heißt?«
    »Ja«, sagte Dana.
    »Und?«
    »Dirac-Kommunikator.«
    Weinbaum stöhnte auf und wandte sich wieder seiner Sprechanlage zu. »Margaret, schicken Sie mir Dr. Wald. Sagen Sie, er soll alles andere liegen lassen und im Galopp antanzen. Haben Sie in der anderen Sache etwas gefunden?«
    »Ja, Sir«, sagte die Sprechanlage. »Es ist ein Ein-Mann-Unternehmen, das einem J. Shelby Stevens in Rio City gehört. Sie ist erst in diesem Jahr eingetragen worden.«
    »Lassen Sie ihn unter dem Verdacht der Spionage verhaften.«
    Die Tür öffnete sich, und Dr. Wald trat ein. In seiner ganzen Lebensgröße von einem Meter fünfundneunzig. Er war extrem blond und wirkte verlegen, sanft und nicht sehr intelligent.
    »Thor, diese junge Dame ist unsere Presse-Nemesis, Dana Lje. Dana Lje, Dr. Wald ist der Erfinder des Dirac-Kommunikators, über den Sie so gut informiert sind.«
    »Ist das jetzt schon draußen?« sagte Dr. Wald entgeistert und musterte das Mädchen ernst und nachdenklich.
    »Ja, und noch eine ganze Menge anderes – eine ganze Menge! Dana, Sie sind im Herzen ein gutes Mädchen, und aus irgendeinem Grund vertraue ich Ihnen, obwohl es dumm ist, jemandem in diesem Job zu vertrauen. Ich sollte Sie festsetzen lassen bis zum Jahrtag, ob das Ihnen nun paßt oder nicht. Statt dessen werde ich Sie nur bitten, auf dem, was Sie haben, sitzen zu bleiben, und ich werde Ihnen auch die Gründe erklären.«
    »Schießen Sie los!«
    »Ich habe bereits erwähnt, wie langsam die Kommunikation zwischen einzelnen Sternen ist. Wir müssen alle unsere Briefe auf Schiffen befördern, so wie wir es auf der Erde auch getan haben, ehe der Telegraph erfunden wurde. Mit dem Overdrive können wir zwar die Lichtgeschwindigkeit übertreffen, aber um nicht sehr viel, wenn es sich um wirklich große Entfernungen handelt. Verstehen Sie das?«
    »Sicher«, sagte Dana und wirkte dabei ein wenig beleidigt, worauf Weinbaum sich dafür entschied, ihr die ganze Dosis

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