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Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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er nur mit den Einheiten der modernen Physik arbeitet; müßten wir nicht vorher die Speicher abschalten, die jenes Vorurteil enthalten, ehe die Maschine unseren Instruktionen folgt?«
    »Abschalten, sagt der Mann«, stöhnte Wald und wischte sich nachdenklich den Schweiß von der Stirn. »Dieses Vorurteil existiert überall in der Maschine, mein Freund, weil sie überall aufgrund jener Einheiten funktioniert. Das war nicht eine Frage der Abschaltung von Speichern; wir mußten einen hinzufügen, der sein eigenes Vorurteil hatte, um die Korrekturen wieder herauszukorrigieren, die der Computer sonst selbsttätig an den Anweisungen vorgenommen hätte. Die Techniker dachten, ich wäre verrückt. Jetzt, fünf Monate später, habe ich es bewiesen.«
    Weinbaum mußte unwillkürlich grinsen. »Wie stehen die anderen Projekte?«
    »Alle abgeschlossen – vor einer ganzen Weile übrigens schon. Meine Leute und ich haben jedes einzelne Dirac-Band überprüft, das wir erhalten haben, seit Sie J. Shelby aus Yaphank freigelassen haben. Wir haben diese Bänder nach jeder Andeutung von Zwischenmodulation, Randsignalen oder allen möglichem anderen untersucht. Da ist nichts, Robin, absolut nichts! Das ist das nackte Ergebnis, wie man es auch betrachtet.«
    »Und damit stehen wir wieder genau dort, wo wir angefangen haben«, sagte Weinbaum grämlich. »Sämtliche Monitorprojekte sind in dieselbe Sackgasse geraten; ich vermute stark, daß Stevens keine weiteren Anrufe aus seinem Büro nach draußen ins Feld riskiert hat, obwohl er recht sicher schien, daß wir solche Gespräche nicht auffangen könnten – was ja auch zutrifft. Selbst das Abhören seiner lokalen Gespräche hat uns nichts eingebracht. Nur Gespräche, in denen Stevens’ Sekretärin Termine mit verschiedenen existierenden oder potentiellen Klienten verabredet hat. Jegliche Information, die er zur Zeit verkauft, gibt er persönlich weiter, und auch nicht in seinem Büro, weil wir dort überall Wanzen angebracht haben – aber nichts gehört.«
    »Das muß aber seine Arbeit ungeheuer behindern«, wandte Wald ein.
    Weinbaum nickte.
    »Ohne Zweifel – aber bis jetzt hat er nicht zu erkennen gegeben, daß ihn das stört. Er kann zum Beispiel in letzter Zeit keine Tips nach Erskine gesandt haben; unsere letzte kleine Auseinandersetzung mit diesen Burschen ist nämlich sehr gut für uns gelaufen, obwohl wir die Anweisungen an unser Geschwader dort draußen über Dirac senden mußten. Falls er uns abgehört hat, hat er es jedenfalls nicht versucht, die Information weiterzugeben. Um es mit seinen Worten zu formulieren, er wartet ab, bis wir zu ihm kommen ...« Weinbaum hielt inne. »Augenblick, da kommt Margaret. Und ihren langen Schritten nach zu schließen, hat sie eine Bosheit im Sinn.«
    »Und ob ich das habe«, sagte Margaret Soames giftig. »Und ich wette, daß da hier ein paar Deckel hochgehen werden. Die ID-Gruppe hat J. Shelby Stevens endlich festgenagelt. Er hat es alleine mit dem Stimmenkomparator gemacht.«
    »Wie funktioniert das?« fragte Wald interessiert.
    »Blinkmikrofon«, sagte Weinbaum ungeduldig. »Damit wird die Modulation einzelner normal betonter Silben isoliert und verglichen. Eine in Fällen dieser Art übliche Suchtechnik, aber so zeitaufwendig, daß wir unsere Zielperson normalerweise viel früher mit anderen Mitteln identifizieren. Nun, stehen Sie nicht herum wie ein Ölgötze, Margaret. Wer ist er?«
    »›Er‹«, sagte Margaret, »ist Ihr Liebling aus dem Fernsehen, Miß Dana Lje.«
    »Sie spinnen!« sagte Wald und starrte sie an.
    Weinbaum verarbeitete seinen ersten Schock langsam. »Nein, Thor«, sagte er schließlich. »Nein, das paßt. Wenn sich eine Frau verkleiden möchte, dann bieten sich immer zwei Möglichkeiten außerhalb ihres eigenen Geschlechts als besonders günstig an: ein Jüngling und ein sehr alter Mann. Und Dana ist Schauspielerin; das ist für uns nichts Neues.«
    »Aber – warum hat sie es getan, Robin?«
    »Das werden wir jetzt sofort herausfinden. Wir haben also die Dirac-Modifikation nicht selbst herausgefunden, wie? Nun, es gibt noch andere Möglichkeiten, an Antworten zu kommen, nicht nur die Partikelphysik. Margaret, haben Sie einen Haftbefehl für das Mädchen?«
    »Nein«, antwortete die Sekretärin. »Die Kastanie holen Sie selbst aus dem Feuer. Wenn Sie mir die Anweisung geben, dann veranlasse ich das Nötige – aber nicht vorher.«
    »Wie man nur so kleinlich sein kann. Dann veranlassen Sie es eben und freuen Sie

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