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Titan 22

Titan 22

Titel: Titan 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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nun, beim fünfzehnten Mal konnten sie die Wunde nicht reparieren. Beim fünfzehnten Mal konnten sie mir überhaupt nicht helfen.«
    Roger Grey öffnete den Mund.
    »Glücklicherweise«, flüsterte ich, »war es keine Wunde, die man sieht.«
    Weinstein machte Anstalten, mich etwas zu fragen, überlegte es sich dann aber anders und lehnte sich wieder zurück. Aber ich sagte ihm, was er wissen wollte.
    »Eine Nuklearhaubitze. Später hat man es sich so zurechtgelegt, daß die Granate defekt war. Es reichte aus, um die halbe Besatzung unseres Kreuzers zu töten. Ich wurde nicht getötet, aber ich befand mich im Bereich der Rückstrahlung.«
    »Die Rückstrahlung…« – Lamehd verstand sofort, worauf ich hinauswollte – »die Rückstrahlung sterilisiert jeden im Umkreis von sechzig Metern, falls er nicht Blei…«
    »Ich trug kein Blei.« Ich hatte aufgehört zu schwitzen. Es war vorbei. Mein verbissen gehütetes Geheimnis war keines mehr.
    Ich atmete tief durch. »Ihr seht also – nun, jedenfalls weiß ich, daß man das Problem noch nicht gelöst hat.«
    Roger Grey stand auf und hielt mir die Hand hin. Sie fühlte sich ganz normal an. Vielleicht ein bißchen kräftiger.
    »Schleuderbesatzungen«, fuhr ich fort, »bestehen nur aus Freiwilligen. Nur in zwei Fällen kann man zu einer Schleuder abkommandiert werden – als Kommandant oder als Soldatenersatz.«
    »Wahrscheinlich, weil man meint, daß man uns am leichtesten entbehren kann.« Er nickte.
    »Nun, da soll mich doch der Teufel holen!« Yussuf Lamehd lachte und streckte mir ebenfalls die Hand hin. »Willkommen in unserer Mitte.«
    »Danke«, sagte ich, »mein Sohn.«
    Er schien über die Betonung des letzten Wortes überrascht zu sein.
    »Das ist der Rest der Geschichte«, erklärte ich. »Niemals verheiratet gewesen und im Urlaub immer zu sehr damit beschäftigt, die Stadt auf den Kopf zu stellen, um die Zeit zu haben, eine Samenbank zu besuchen.«
    »Oho«, sagte Weinstein und deutete mit dem dicken Daumen auf die Wand. »Das ist es also.«
    »Stimmt. Das ist es. Die Familie. Die einzige, die ich je haben werde. Ich habe fast genug von den da« – ich deutete auf meine Auszeichnungen –, »um abgelöst zu werden. Als Schleuderkommandant kann ich mir dessen sicher sein.«
    »Was Sie noch nicht wissen«, sagte Lamehd, »ist, welch hoher Prozentsatz der Ablösung Ihrem Gedächtnis zugeteilt werden wird. Das kommt darauf an, wieviel von diesem Lametta Sie noch einsammeln, ehe Sie… äh… wie soll ich sagen – irgendwann Rohmaterial werden.«
    »Ja«, sagte ich und kam mir plötzlich ganz leicht und entspannt vor. Jetzt war ich alles losgeworden. Und dabei hatte ich vorgehabt, sie moralisch aufzumöbeln.
    »Nun, Jungs«, fuhr er fort, »mir scheint, unser Commander soll noch mehr Lametta bekommen. Er ist ein netter Kerl. Und von der Sorte sollten noch mehr in unserem Klub sein.«
    Jetzt standen sie alle um mich, Weinstein, Lamehd, Gray, Wang Hsi. Sie sahen jetzt ganz freundlich aus und sehr tüchtig. Ich glaubte langsam, daß wir eine der besten Schleuderbesatzungen in… Was soll das heißen – eine der besten? Die beste, Mister – die beste.
    »Okay«, sagte Grey. »Wohin immer und wann immer Sie wollen, Sie brauchen es bloß zu sagen – Paps.«
     
    Originaltitel: »Down among the Dead Men«
    Copyright © 1954 by Galaxy Publishing Corporation
    (aus: »Galaxy«, Juni 1954)

Die Kinder gingen zur Erde. Sie spielten ein paar kindische Spiele – und die Erdmenschen nannten es Geschichte!
     
     
Bei den haarigen Erdenmenschen
    (AMONG THE HAIRY EARTHMEN)
     
R. A. LAFFERTY
     
     
    In unserer Weltgeschichte gibt es eine Periode, in der so viele Aspekte völlig anders sind als alles, das sich vorher begab und nachher, daß wir heute nur auf jene paar hundert Jahre zurückblicken können und uns fragen:
    »Waren das wirklich wir, die sich so benahmen?«
    Nun, tatsächlich waren wir das nicht. Es waren Wesen einer anderen Art, die uns kurz besuchten und sich so ruhmreich und so abscheulich benahmen.
    Und so begab es sich:
    Die KINDER hatten einen langen Nachmittag frei. Ein Dutzend wunderschöne Orte standen ihnen offen, aber sie waren bereits an einem.
    Sieben von ihnen – voll mit wunderschönen Vorstellungen – beschlossen, nach Eretz zu gehen.
    »Kinder fühlen sich immer zu den seltsamsten und heruntergekommensten Dingen hingezogen«, sagten die Mütter. »Warum sollten sie gerade nach Eretz wollen?«
    »Laßt sie gehen!« sagten die Väter. »Laßt sie

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