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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Leuten, wie man mit Prozentzahlen arbeiten konnte: die Anzahl der Punkte pro Mann. Jetzt mußte er doch mit Mathematikkursen beginnen, weil er den Frauen zuerst beibringen mußte, wie man Durchschnittswerte berechnete.
    Sola beteiligte sich am Unterricht. Sie war zwar nicht die intelligenteste Frau im Lager, aber da sie allein war, hatte sie viel Zeit. Um die anderen Frauen zu unterrichten, reichte ihre Intelligenz aus.
    Sos wusste ihre Hilfe zu schätzen. Doch beunruhigte ihn das nahe Zusammensein mit ihr. Sie war viel zu schön und rückte ihm viel zu nahe, wenn er etwas erklärte.
    Im Ring geschahen merkwürdige Dinge. Man entdeckte, daß die hervorragendsten Schwertkämpfer sich oft nicht gegen die Keulen behaupten konnten. Und dann verloren die Kämpfer, die die Keulen besiegen konnten, wieder gegen die Stangen. Die Ausbilder erkannten bald die Notwendigkeit, die Rangordnung vor jedem Kampf zu ändern und sich nach der Waffentype des Gegners zu richten.
    Tyl ertappte Tor dabei, wie er in seinem Zelt Dominosteine aufstellte. Er lachte darüber. Dann sah er, daß Tor sich Notizen machte und eine herrlich erfolgreiche Schlachtordnung durchexerzierte. Da verging Tyl das Lachen. Tyl, der sich zunächst von diesem Treiben ferngehalten hatte, weil er glaubte, das seiner Stellung schuldig zu sein, beobachtete die taktischen Fortschritte und entschloß sich, mitzumachen. Keiner im Stamm konnte sich erlauben, auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Es gab bereits Schwertkämpfer, die mit Tyl rivalisieren wollten. Bald sah man auch Tyl in seinem Zelt über Dominosteinen brüten.
    Im dritten Monat begann der Drill im paarweisen Zweikampf. Je zwei Kämpfer mußten im Ring gegeneinander antreten und als Team siegen.
    »Vier Mann im Ring?« fragte Tyl befremdet, »was soll das denn?«
    »Schon was vom Stamm des Pit gehört?«
    »Nein.«
    »Eine sehr mächtige Organisation im Osten. Die haben ihre Schwerter, Keulen und Stäbe paarweise aufgestellt. Sie betreten den Ring nie als Einzelkämpfer. Möchtest du, daß wir wegen eines Versäumnisses gegen sie unterliegen?«
    »Nein!« Und die Ausbildung ging planmäßig weiter.
    Dolche und Stöcke zusammen hatten keine Schwierigkeiten. Aber die Stäbe kamen sich gegenseitig ins Gehege, und die freischwingenden Schwerter und Keulen konnten die Partner ebenso verletzen wie die Gegner.
    Der erste Tag des paarweisen Trainings war verlustreich. Wieder geriet die Rangordnung durcheinander, als die zusammengespannten Ersten und Zweiten Schwerter vom Zehnten und Fünfzehnten als Paar schmählich besiegt wurden. Warum wohl? Weil die Klassekämpfer Individualisten waren, während bei den unteren Rängen sich klugerweise ergänzende Stile gepaart hatten. Der angriffslustige, aber tollkühne Angreifer wurde vom gesetzten, aber sicheren Verteidiger unterstützt. Während die zwei Klasseschwertkämpfer einander im Stich ließen und mit den Hieben geizten, weil sie Freund und Feind manchmal nicht unterscheiden konnten, gewann die reibungslose Zusammenarbeit der schlechteren Kämpfer die Oberhand.
    Dann folgten wieder Wettkämpfe der verschiedenen Gruppen untereinander mit verschobener Rangordnung und schließlich das gemischte Doppel. Das Schwert wurde gepaart mit der Keule, der Dolch mit dem Stab, bis jeder Kämpfer imstande war, zusammen mit jeder beliebigen Waffe gegen jede andere Kombination anzutreten und sie erfolgreich zu bekämpfen.
    Die Zählung mußte ebenfalls geändert werden. Die Frauen lernten das Bruchrechnen und teilten den Siegern die entsprechenden Punkte zu.
    Die Monate vergingen wie im Flug, während man die unendlichen Variationsmöglichkeiten durchprobierte. Es entwickelte sich ein erprobter Kampfkader, der die Neuankömmlinge, die zunächst verwirrt waren, in die Mangel nahm und ihnen zeigte, wie man sich verbesserte und in der Rangordnung höher stieg.
    Die Blätter fielen von den Bäumen. Dann kam der Schnee. Falter und Mäuse verschwanden aus dem Ödland, obwohl die Wachsamkeit und die Gegenmaßnahmen des Stammes sie schon seit einiger Zeit verhältnismäßig unschädlich gemacht hatten. Tatsächlich war Mäusestew zu einer Lieblingsspeise aufgerückt. Es fiel den Kriegern nicht leicht, bei Einbruch des Winters auf diese überreiche Fleischquelle verzichten zu müssen.
    Jeden Tag wurden die Kampfringe saubergefegt, und der Drill ging weiter, bei Schnee und Sonnenschein. Ständig stießen neue Krieger zum Stamm.
    Doch Sol war noch immer nicht zurückgekehrt.

VIII

    Mit dem

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