Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Truppe zusammenschweißen müssen. Vorausgesetzt, daß sie mir bedingungslos gehorchen.«
    »Sie gehorchen Tyl.«
    Sos sah Sol beunruhigt an. Er hatte mit Sols direkter Unterstützung für diese Aufgabe gerechnet. »Wollt Ihr denn nicht dableiben?«
    »Ich mache mich morgen wieder auf den Weg, um neue Leute zu gewinnen. Die Ausbildung überlasse ich dir.«
    »Fünfundsechzig Krieger! Das wird Ärger geben!«
    »Wegen Tyl, meinst du? Möchte er denn selbst Führer werden?«
    Wenn es um sein Reich ging, wurde Sol hellhörig.
    »Er hat nie etwas davon gesagt und bisher immer zu mir gehalten«, mußte Sol zugeben, weil er fair sein wollte. »Doch wäre er kein hervorragender Krieger, wenn er nicht solche Überlegungen anstellen würde.«
    »Und was rätst du mir in diesem Fall?«
    Jetzt lag die Entscheidung wieder bei ihm. Manchmal war Sols Vertrauen direkt peinlich. Sos konnte nicht verlangen, daß der Herr bei seinem Stamm blieb. Sol liebte es, neue Krieger im Kampf anzuwerben. Er konnte Sol höchstens bitten, Tyl mitzunehmen. Doch würde Sos dann einen anderen Krieger brauchen, der für Disziplin sorgte, und dieser würde ihn dann vor die gleichen Probleme stellen wie Tyl. »Ich habe keinen Beweis dafür, daß Tyl gegen seine Ehre verstößt«, sagt er. »Am besten ist es, man bindet ihn fest an den Stamm. Man muß ihm zeigen, daß er mehr dadurch gewinnt, daß er hierbleibt, als wenn er auf eigene Faust loszieht und Mitglieder unseres Stammes abwirbt!« »Er riskiert seinen Kopf, wenn er sich gegen mich erhebt!« »Trotzdem. Ihr könnt ihn zum obersten Krieger ernennen, solange Ihr abwesend seid und ihm eine eigene Gruppe geben. Verleiht ihm einen Titel, der seinen Ehrgeiz befriedigt.« »Ich möchte, daß du meine Leute ausbildest, Sos.« »Stellt ihn über mich und erteilt ihm die Befehle.« Sol überlegte. »Gut. Und was muß ich dir dafür geben?« »Mir?« Sos war überrascht. »Ich habe eingewilligt, Euch ein Jahr lang zu dienen, um mir einen Namen zu verdienen. Mehr braucht Ihr mir nicht zu geben.« Doch er sah jetzt Sols Standpunkt ein. Wenn Tyls Treue Stützpfeiler verlangte, wie stand es dann mit seiner eigenen Treue? Sol war sich bewusst, daß, auf lange Sicht gesehen, die Ausbildung der Truppe wichtiger war als der Auftrag, für Disziplin zu sorgen. Und über Sos hatte Sol weniger Gewalt als über die ändern Mitglieder des Stammes. Theoretisch konnte Sos auf den Namen verzichten und jederzeit gehen.
    »Mir gefällt dein Vogel«, sagte Sol plötzlich. »Würdest du ihn mir geben?«
    Sos schielte nach dem kleinen Kerl auf seiner Schulter. Der Vogel war so sehr zu einem Teil seines Lebens geworden, daß er kaum noch an ihn dachte. »Dummerchen gehört niemandem. Ihr habt gewiß denselben Anspruch auf ihn wie ich. Ihr habt schließlich den Falken erlegt und ihn gerettet. Der Vogel hat sich zufällig für mich entschieden, obwohl ich nichts für ihn getan habe und ihn sogar verscheuchen wollte. Ich kann ihn Euch deshalb nicht geben.«
    »Auf diese Art habe ich auch meinen Armreif verloren«, sagte Sol und faßte nach seinem leeren Gelenk.
    Sos blickte unbehaglich beiseite.
    »Wenn ich mir deinen Vogel borge und er sich paart und fortpflanzt, würde ich dir das Ei geben«, murmelte Sol.
    Sos ging nicht darauf ein. Er war wütend über die versteckte Anspielung.
    Sie sprachen nicht mehr miteinander. Am nächsten Morgen brach Sol allein auf, und Sola blieb im Lager.
    Tyl schien mit seiner Beförderung recht zufrieden. Sobald der
    Herr außer Sicht war, ließ er Sos zu sich kommen. »Ich möchte, daß Ihr diesen Haufen zur besten Streitmacht dieses Gebietes macht« sagte er. »Wer sich drücken will, wird mir Rede und
    Antwort stehen müssen.«
    Sos nickte und fuhr mit seinem ursprünglichen Plan fort.
    Zunächst beobachtete er jeden Mann bei der Arbeit im Ring, schätzte dessen Stil, seine Stärken und Schwächen ab und machte sich auf einem Blatt Papier in der Schrift der alten Texte Notizen. Dann stufte er die Krieger nach ihrer Waffe ein: Erstes Schwert, Zweites Schwert; Erster Stab, Zweiter Stab, und so weiter. In seiner Aufstellung hatte er zwanzig Schwerter. Es war die beliebteste Waffe, obwohl die Ausfallquote durch Tote und Verletzte sehr hoch war. Außerdem notierte er sich sechzehn» Keulen, zwölf Stäbe, zehn Stöcke, fünf Dolche und einen einzigen Morgenstern.
    Im ersten Monat wurde nur innerhalb der einzelnen Waffengruppen gedrillt und geübt. Das Training war viel härter, als es die Krieger

Weitere Kostenlose Bücher