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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Zwillinge: Zwei Menschen, die durch einen Fleischstrang um die Taille aneinandergekettet waren. Beide trugen Schwerter. Sos war sicher, daß ihr Zusammenspiel im Kampf unübertrefflich war.
    »Ja, wir wissen von Sols Stamm«, sagte der linke Zwilling »Von den Stämmen vielmehr. Vor zwei Monaten hat Sol seinen Stamm in zehn Unterstämme zu je hundert Kriegern aufgeteilt, die das Land durchziehen und sich ständig vergrößern. Einer dieser Stämme wird sich bald im Ring mit uns messen.«
    »So? Wer führt diesen Stamm?«
    »Tor, das Schwert. Er soll ein fähiger Anführer sein.«
    »Das will ich meinen!«
    »Dürfen wir fragen, was ihr mit Sol zu schaffen habt? Wenn Ihr selbst einem Stamm beitreten wollt, können wir Euch und Eurem Partner sehr günstige Bedingungen bieten . . .«
    Sos lehnte höflich ab. »Meine Angelegenheit ist rein privater Natur. Doch bin ich sicher, daß Bog gern einige Tage bei Euch» bleibt, und mit Euch trainiert, solange Eure Männer und Frauen es aushalten und das Essen reicht. . .«

XII

    »Ist das der Stamm von Sol, dem Meister aller Waffen?« fragte Sos.
    Er hatte die Ankunft von Tors Unterstamm in Pits Lager nicht abgewartet, so gern er auch bei dem Kampf zwischen Tor und den routinierten Strategen der Pits dabeigewesen wäre. Wahrscheinlich gab es ein Unentschieden zwischen den Stämmen.
    Er hatte sich auf die Suche nach Sol begeben. Da er jetzt wusste, wo er ihn finden konnte, war ihm jede Verzögerung unerträglich geworden.
    Zufällig hatte er Tor unterwegs getroffen und von ihm genaue Hinweise erhalten. Trotzdem konnte er kaum glauben, daß er das richtige Lager vor sich sah, als er dort eintraf.
    Überall übten die Krieger, doch keiner von ihnen war ihm bekannt. Im Lager herrschte eine gute Disziplin, doch wollte ihr die Atmosphäre nicht gefallen. Sollte er einen Monat lang gewandert sein, nur um Sols Niedergang mitzuerleben? Hoffentlich nicht!
    »Sprecht doch mit Vit, dem Schwert!« empfahl ihm ein Krieger.
    Sos suchte das Hauptzelt auf und fragte nach Vit. »Wer seid Ihr?« fragte die Zeltwache, ein dunkler Dolchkämpfer, und beäugte den Vogel auf Sos' Schulter.
    »Tretet in den Ring, und ich werde Euch zeugen, wer ich bin«, erwiderte Sos verärgert. Er hatte solche Formalitäten satt.
    Die Wache stieß einen Pfiff aus. Aus der Schar der Trainierenden löste sich ein Mann und trottete auf sie zu. »Dieser Eindringling möchte sich im Ring bekannt machen«, sagte der Dolchkämpfer verächtlich. »Tu ihm den Gefallen!«
    Der Mann drehte sich um und sah Sos an.
    »Mok, der Morgenstern!« rief Sos aus.
    Mok war überrascht. »Sos! Ihr seid zurückgekehrt! Ich habe Euch gar nicht wiedererkannt, so muskulös seid Ihr geworden!«
    »Ihr kennt diesen Mann?« fragte die Wache.
    »Ihn kennen? Das ist Sos, der Mann, der den Stamm aufgebaut hat! Sols Freund!«
    Der Wachtposten zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Soll er es im Ring beweisen!«
    »Seid Ihr verrückt? Er trägt doch keine . . .« Mok hielt inne. »Oder doch?«
    Sos hatte zwar sein Lasso bei sich, doch hatte Mok es nicht als Waffe erkannt. »Ja. Komm - ich werde dir meine Waffe vorführen.«
    »Warum nicht gegen den Stab oder die Stange?« schlug Mok diplomatisch vor. »Meine Waffe ist. . .«
    ». . . ist zu gefährlich? Du scheinst wirklich an meiner Kampftüchtigkeit zu zweifeln.«
    »Aber nein«, protestierte Mok, der offensichtlich aus Höflichkeit log. »Aber Ihr wißt ja, wie es mit dem Stern ist. Ein einziger unglücklicher Zufall . . .«
    Sos lachte. »Du zwingst mich ja direkt, mich selbst zu verteidigen! Folge mir. Ich werde dich überzeugen.«
    Mok begleitete Sos zum Ring. Es war ihm augenscheinlich nicht sehr wohl dabei zumute. »Falls etwas passiert . . .«
    »Das ist meine Waffe«, sagte Sos und wickelte die Seilschlinge von der Schulter. »Wenn du dich fürchtest, dann bestimme einen anderen Krieger.«
    Einige Männer lachten, und jetzt mußte Mok in den Ring steigen. Sos wusste, daß die Stichelei unfair gewesen war. Mok hatte ihn vor möglichen Verstümmlungen bewahren wollen. Er war; kein Feigling, und da er noch immer beim Stamm weilte, mußte seine Technik im Kampf noch sehr gut sein. Nun mußte Sos beweisen, daß das Seil eine echte Waffe war. Sonst würden Männer wie Mok nicht an Sos' neuen Status als Krieger glauben.
    Im Ring gibt es keine Freundschaft. Mok hob seinen Morgenstern und ließ die stachelige Kugel um seinen Kopf kreisen. Er mußte angreifen, da er die Waffe nicht zur Verteidigung

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