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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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haben.
    Er brachte einen Sack und stopfte ihn mit Eßbarem voll und vergaß auch nicht zwei Weinschläuche. »Nimm das und verschwinde aus meinem Lager, Kind. Geh weit weg. Geh zurück zu Pan – dort gibt es gute Frauen, sogar die Unfruchtbaren sind dort gut. Und besonders die. Hier haben wir Krieg, und du bist trotz deiner Verteidigungskünste ständig in Gefahr.«
    Sie warf sich den schweren Sack über die Schulter und ging zum Ausgang.
    »Mädchen!« rief er plötzlich, und sie machte vor Schreck einen Sprung, weil sie fürchtete, er hätte sie doch durchschaut. Bob, der Herr Helicons, war so. Er spielte mit einem Menschen, gab ihm scheinbar recht und verfuhr dann überraschend um so grausamer mit ihm. »Wenn du des Wanderns überdrüssig wirst, dann besuch mich einmal. Ich würde dich an Kindes Statt annehmen.«
    Sie war erleichtert, weil sie wußte, daß es als Kompliment gemeint war. Und ihr gefiel dieser riesige schreckliche Mann.
    »Danke«, sagte sie. »Vielleicht werdet Ihr eines Tages meinem richtigen Vater begegnen, ich glaube, ihr würdet aneinander Gefallen finden.«
    »Dann bist du also noch nicht lange verwaist«, murmelte er, und lachte. Unter diesen Muskeln verbarg sich eine erschreckende Intelligenz. »Wer ist dein Vater?«
    Plötzlich fiel ihr ein, daß sich die, beiden schon begegnet waren, denn der Namenlose hatte ihrem Vater das Imperium und ihre leibliche Mutter weggenommen. Sie wagte nicht mehr, Sols Namen zu nennen, denn die beiden Männer mußten Todfeinde sein. »Danke«, sagte sie hastig und tat so, als hätte sie seine Frage gar nicht gehört. »Lebt wohl.« Und sie huschte aus dem Zelt. Er ließ sie laufen. Sie wurde nicht verfolgt, weder offen noch heimlich.

XI
    Var fühlte sich körperlich sehr schwach, als er Soli allein aus dem sich lichtenden Nebel kommen sah. Sie wurde nicht verfolgt. Er ließ sie an sich vorübergehen und wartete zur Sicherheit eine Weile ab.
    Doch er hatte den Aufschrei gehört und hatte gesehen, daß die Männer zum Hauptzelt gelaufen waren. Den Eingang hatte er wegen des Nebels nicht erkennen können, aber er glaubte, ihre und des Herrn Stimme gehört zu haben. Es war etwas passiert, und er konnte weder eingreifen noch sich Gewißheit verschaffen. So mußte er tatenlos warten und umklammerte nervös die zwei Stöcke, ihren und seinen.
    Sie kam leise in einem großen Bogen zurück und suchte ihn. Irgendwie mußte sie sich aus der Sache herausgeredet haben, falls er sich nicht alles nur eingebildet hatte. »Da«, flüsterte er. Sie kam auf ihn zugelaufen und drückte ihm einen schweren Sack in die Hand. Gemeinsam liefen sie nun fort vom Lager. Er wußte, daß man sie in dem Nebel nicht verfolgen würde, und das Gelände war viel zu uneben und rauh, als daß man ihre Fährte hätte später noch wahrnehmen können.
    Am Fuße des Mount Muse legten sie eine Pause ein, und er kramte in dem Sack nach den gut riechenden Sachen. Er bekam einen Schlauch zu fassen und schlürfte gierig daran. Es war gutes, starkes Nomadenbier, ein Getränk, das die Irren nie zur Verfügung stellten. Dann holte er sich einen Leib dunkles Brot hervor und kaute während des Aufstiegs daran.
    Kaum war der ärgste Hunger gestillt, begann Var sich wegen des Nebels Sorgen zu machen. Wenn er sich lichtete, ehe sie den Gipfel erreichten, wäre ihr Geheimnis gelüftet. Und was dann?
    Doch der Nebel hielt stand. Beide waren sie erleichtert, als sie schweratmend das Plateau erreichten. Sie leerten den Sack auf den Boden aus und ließen es sich schmecken.
    Natürlich war Brot mit eingepackt. Und Braten. Gebackene Kartoffeln, Äpfel, Nüsse und sogar Irren-Schokolade. In einem Schlauch war Milch, im anderen Bier.
    »Wie bist du an all das herangekommen?« fragte Var kauend.
    Soli, die wegen der verzehrten Grütze nicht mehr richtig hungrig war, probierte wieder das Bier. Sie hatte noch nie zuvor Bier getrunken, und es reizte sie seines fauligen Geschmackes wegen. »Ich habe den Namenlosen darum gebeten.«
    Var verschluckte sich und versprühte dabei Kartoffelstückchen. »Wie – warum -?«
    Sie nahm einen Schluck Bier, unterdrückte jeden Brechreiz und berichtete die ganze Geschichte. »Und ich wünschte, sie wären nicht verfeindet«, schloß sie. »Sol und der Namenlose – andernfalls würden sie nämlich Gefallen aneinander finden. Dein Herr ist nämlich irgendwie sehr nett, trotz seines schrecklichen Äußeren.«
    »Ja«, murmelte Var eingedenk seiner eigenen engen, fünf Jahre währenden

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