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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verhindert. Und jetzt hinderte er Vara am Zweikampf mit Neq. Er schützte Neqs Leben - obwohl er seinen Tod hätte herbeiwünschen müssen.
    Vara schlüpfte nun aus ihrem Gewand und stand trotz der Kälte nur mit derben Wandermokassins bekleidet da, so schön von Gestalt, wie Neq es noch nie bei einer Frau gesehen hatte. Volle Brüste, schmale Taille und dazu Muskeln, die ihrer Weiblichkeit keinen Abbruch taten. Schwarzes Haar flutete lose über den Rücken bis an die Hüften.
    Volle Brüste . . . Neq war fasziniert von ihren Brüsten. Rund und fest, so standen sie, wahre Meisterwerke an Symmetrie. Lange, lange war es her, seitdem er eine Brust wie diese besungen hatte . . .
    Er empfand es nur als passend, daß eine solche Brust ihm nun Rache geschworen hatte.
    Aber immer noch stand Tyl zwischen ihnen. Falls Vara ihn mit ihren körperlichen Vorzügen blenden und seine Aufmerksamkeit schwächen wollte, hatte sie wohl vergessen, daß er eine Tochter hatte, die älter war als sie.
    Sie ließ sich mit ihm in ein Gefecht ein, leicht ungeduldig ob des Hindernisses, das Tyl für sie darstellte. Sie wollte ja eigentlich nur an Neq heran, der sich nicht rührte.
     Hin und her schwangen die Stöcke, Holz traf auf Metall, immer wieder. Tyl hatte den Vorteil der überlegenen Waffen
     Helicons und dazu seine Erfahrung, die länger währte, als Varas ganzes Leben. Mühelos parierte er ihre Schläge.
     Neq war nicht imstande, seine Teilnahmslosigkeit diesem Kampf und seinem Ausgang gegenüber zu überwinden. Der doppelte Schock, nämlich dieser letzte, völlig ungerechtfertigte Mord an Var und das Auftauchen von Vara samt der Enthüllung ihrer Identität hatten ihn seiner Kräfte beraubt. Er sollte dahinterkommen, was damals mit Helicon schiefgegangen war? Er war ja nicht einmal imstande dahinterzukommen, was bei ihm schiefgegangen war.
    Und indessen fochten Mann und Frau. Vara duckte sich und vollführte blitzschnelle Drehungen. Dabei spielte ihr langes Haar um Brüste und Hüften wie ein leichter Mantel. Aus dieser wogenden Haarflut aber schossen ihre Schläge gegen Tyls Hände, einmal rechts, dann wieder links. Ein kühner Schachzug! Vara war womöglich im Stockkampf sogar ihrem Mann überlegen.
    Aber Tyl wich geschickt aus und ging seinerseits zu einem so heftigen Gegenangriff über, daß sie wenig anmutig rücklings ins Taumeln geriet.
    »Sehr hübsch, Mädchen! Dein Vater Sol hat mich einst mit einem ähnlichen Angriffshieb entwaffnet und mich ins Imperium gezwungen. Das war ehe du geboren wurdest. Er war dir ein guter Lehrer!«
     Im Ring aber war es mit einem guten Lehrer allein nicht getan. Tyl war seither im Stockkampf nicht besiegt worden.
     Hätte Neq jetzt gekämpft, hätten ihn die hüpfenden Brüste unter den schwarzen Haaren einigermaßen verwirrt, und er wäre wohl nicht imstande gewesen, einen Streich gegen Varas reizvollen Leib zu führen. Ja, er war verwirrt, auch wenn er nicht gegen sie kämpfte. Ihre Weiblichkeit war im Kampf ebenso wirksam wie ihre Stöcke.
     Ganz plötzlich drehte sie sich um und trat nach hinten aus. Ihre Ferse zielte genau nach Tyls Knie. Wieder wich er rechtzeitig aus.
    »Der Waffenlose - dein zweiter Vater - hat mich mit diesem Tritt zum Krüppel gemacht, als er selbst nach dem Imperium strebte. Nachdem meine Knie aber heilten, wurden sie empfindungslos und wurden seither nicht mehr verletzt.«
     Falls Vara nicht gewusst hatte, daß sie es mit dem Spitzenkämpfer des alten Imperiums zu tun hatte, so wusste sie es jetzt. Tyl war zwar nicht mehr jung, doch hätte allein Neqs Schwert vermocht, ihn aus dem Ring zu treiben. Und Vara war erst fünfzehn und obendrein ein Mädchen. Zwei unüberwindliche Hindernisse.
     Klar, daß Tyl ihre Angriffe nur abblockte. Er hatte kein Interesse, diesem schönen Mädchen eine Verletzung zuzufügen. Er wollte ihr bloß beibringen, daß sie ihren Willen nicht durchsetzen konnte.
    Vara aber ließ sich nicht so leicht überzeugen. Sie drehte und wand sich, sie fintierte, sie ließ einen wahren Hagel von Hieben auf den Mann niedergehen. Sie kannte eine staunenswerte Vielzahl an Tricks - aber es war kein Trick darunter, der Tyls Reichweite, seiner Kraft und Erfahrung gewachsen gewesen wäre.
     Schließlich aber musste sie keuchend etwas zurückweichen und stieß mühsam hervor: »Krieger, was willst du erreichen?«
     »Neq besiegte Var im ehrlichen Kampf. So wie ich dich jetzt entwaffnen könnte, so konnte Neq Var besiegen. Ich selbst möchte Neq mit

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