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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Freizeitpark verbracht zu haben. Jetzt war sie nicht gewillt, sich von der Presse in Stücke reißen zu lassen.
    Mit freundlichen Worten bat sie die Gruppe ihr zu folgen. Auf dem Weg, Richtung Bug erklärte sie, dass sich die Türkischen Bäder an ihrem Originalplatz befanden und wie sehr es Craig und ihr am Herzen gelegen hätte, bei der Auswahl der Standorte die Authentizität zu wahren.
    „So, da wären wir.“ Sie zeigte zunächst auf ein großes Foto an der Wand neben dem Eingang. „ Diese Aufnahme wurde bei der letzten Tauchfahrt im Jahr 2010 gemacht. Wie Sie sehen können, befinden sich die Türkischen Bäder knapp einhundert Jahre nach dem Untergang in bemerkenswert gutem Zustand. Die Kacheln zeigen immer noch ihrer ursprüngliche Farbenpracht und auch die Säulen, sowie einige der Teakholzliegen sind klar zu erkennen.“
    Mit diesen Worten stieß Cecilia die Tür zum Ruheraum der Türkischen Bäder auf und trat als erst über die Schwelle. Die verschwenderische Pracht dieses Raumes vermittelte das exotische Flair des fernen Orients und entlockte den Journalisten viele bewundernde Ah’s und Oh’s. Die Wände des Abkühl- oder Ruheraumes waren von oben bis unten gefliest; große blaue und grüne Kacheln wurden von einer Borte in hell- und dunkelblau umrahmt. Der Boden und die Deckenbalken waren aus Teakholz, die durch Paneele in einem warmen Rot unterbrochen wurden. An der Decke hingen bronzene Lampen im arabischen Stil. Farbige, orientalische Gardinen vor den vergitterten Bullaugen tauchten den Raum in ein diffuses Licht und sorgten so für eine Atmosphäre, wie in 1001 Nacht . Niedrige Ottomanen und Damasktische mit Intarsien waren über den ganzen Ruheraum verteilt.
    Die Fotografen schossen eifrig ihre Bilder, während die Journalisten Cecilias Ausführungen lauschten. Sie wies gerade auf eine der Teakholztüren zu ihrer linken und sagte: „Sie sehen hier mehrere Türen, die alle, bis auf diese hier, nur Attrappen sind. Auf der TITANIC verbargen sich dahinter die Räume, die zu den Türkischen Bädern gehörten; das warme und heiße Dampfbad, ein elektrisches Bad und ein Waschraum. Da der Ruheraum in der TITANIC-WORLD der Entspannung dient, befindet sich hier nur eine Kaffeeküche.“
    „War die Benutzung der Türkischen Bäder auf der TITANIC kostenfrei?“ Ein Journalist, der es sich auf einer der Liegen bequem gemacht hatte, stellte diese Frage. „Nein. Ein Besuch kostete vier Schilling und die Benutzung war ausschließlich der ersten Klasse vorbehalten.“
    „Dieser Trinkbrunnen hier, ist der funktionstüchtig?“ Das war wieder die unsympatisch aussehende Journalistin. Im Stillen fragte sich Cecilia stirnrunzelnd, ob die Dame irgendwann einmal vor hatte, einen Artikel über die Funktionstüchtigkeit von Gegenständen zu schreiben. Sie antwortete höflich: „Nein, dieser Trinkbrunnen ist eine Attrappe. Doch da wir den Abkühlraum so genau wie möglich nachbauen wollten, durfte dieser Brunnen, ebenso wie die Schließfächer für Wertsachen neben der Türe, einfach nicht fehlen. Wie sie auf dieser kleinen Infoplakette am Brunnenlesen können, wurden die Benutzer des Türkischen Bades dazu angehalten, während des Aufenthalts viel zu trinken.“
    Die unsympatisch aussehende Dame maß Cecilia mit einem abschätzenden Blick, bevor sie erwiderte: „Dieser Raum ist zwar wunderschön – aber gänzlich überflüssig.“ „Also, ich find’s herrlich“, mischte sich der Journalist ein, der immer noch entspannt auf der Liege lag. „ Chill-Out-Zones sind hipp und ihre zukünftigen Besucher werden die Türkischen Bäder lieben. Wo auf der Welt gibt es denn schon so einen prachtvollen Raum, in dem man entspannen kann und gleichzeitig das Gefühl bekommt, eine kleine Zeitreise gemacht zu haben?“ Er zwinkerte Cecilia verschmitzt zu und sie erwiderte dankbar das Lächeln.
    „Es freut mich, dass es Ihnen gefällt. Aber leider muss ich Sie jetzt trotzdem aus Ihrer bequemen Lage scheuchen“, sagte sie dann. „Es gibt noch eine Sehenswürdigkeit auf diesem Deck, die ich Ihnen allen gerne zeigen möchte.“
    Mit einem Anflug von Bedauern stand er auf und folgte den Anderen. Cecilia stand bereits an einer Wendeltreppe und wartete. Als alle versammelt waren, machte sie eine ausholende Geste. „Dieser Bereich des F-Decks ist ganz und gar der Erinnerung an die Heizer und Trimmer, Maschinisten und Ingenieure gewidmet. Mehr als 300 Arbeitskräfte sorgten dafür, dass die TITANIC unter Dampf stand. Wir haben

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