Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
Vom Netzwerk:
diese Hall of Silence ganz bewusst auf dem untersten Deck der TITANIC-WORLD angesiedelt; denn hier, tief im Bauch des Schiffes, hatte die sogenannte Schwarze Gang ihr Reich.“
    Die Journalisten sahen sich um. Über den gesamten vorderen Bug verteilt, befanden sich Schaukästen, in den die Überbleibsel aus dem Arbeitsalltag dieser Männer ausgestellt waren. An den Wänden hingen die Fotos all jener, die in Hitze und Dunkelheit die Kessel der TITANIC befeuert hatten und von denen so viele mit ihr umgekommen waren. Hinter der Wendeltreppe zeigten Bilder in Originalgröße die Niederdruckturbine und die Kessel.
    „Hier in den Kästen, sind das die echten Artefakte oder nur Nachbildungen?“ Eine junge Journalistin aus Griechenland sah Cecilia fragend an.
    „Alle Räumlichkeiten, die Rettungsboote, die Aufbauten auf dem Bootsdeck, die Schornsteine, das gesamte Porzellan und Kristall, sowie die Uniformen unserer Besatzung sind originalgetreue Nachbauten oder Repliken; die Artefakte hingegen sind alle, ohne jede Ausnahme, echt.“
    „Ist es nischt, wie soll isch sagen, ein bisschen leischtsinnig, diese unbezahlbaren Gegenstände öffentlisch in Glaskästen auszustellen?“ Monsieur Carrière lächelte Cecilia mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Isch meine, fordern Sie einen Einbruch nischt geradezu ‘eraus? Ein leidenschaftlischer Titanic-Fan würde sischerlisch ein Vermögen für ein eschtes Artefakt bezahlen.“
    „Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Monsieur Carrière“, antwortete sie schmunzelnd und ging zu einem der Schaukästen. Sie klopfte kurz auf das Glas. Das Licht, das bislang einen einzelnen Gummistiefel erhellt hatte, ging sofort aus. Gleichzeitig wurde der gesamte Raum in grelles Licht getaucht und kurz darauf erschienen zwei uniformierte Sicherheitsleute. Sie nickten Cecilia lächelnd zu und verschwanden wieder. Ein, zweiSekunden später lag der Raum wieder vor ihnen, als wäre nichts geschehen. Cecilia lächelte in die Runde und erklärte: „Diese speziell für die TITANIC-WORLD entwickelten Schaukästen, sind in Wirklichkeit kleine Safes. Sie sind über ein Funksignal mit unserer Sicherheitszentrale verbunden. Dort wird sofort ein Alarm ausgelöst, sobald jemand einem unserer kleinen Safes zu Leibe rücken möchte – was dann passiert, haben Sie soeben erlebt. Während der Öffnungszeiten stehen zusätzlich Sicherheitskräfte der Firma 2ProtectU-Security in den Ausstellungsräumen. In der Nacht wird die TITANIC-WORLD durch ein hochentwickeltes Alarmsystem und die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma geschützt. Sollte es ein Einbrecher aber tatsächlich schaffen und hier eindringen, so kämen er nicht mehr hinaus. Wenn der Alarm ausgelöst wurde, schließen die Sicherheitstüren automatisch und er säße in der Falle. Ein Dieb könnte vor dem Eintreffen der Polizei die Artefakte bestaunen – bekommen würde er sie nie.“
    „Isch nehme an, Sie ‘aben einen Notfallplan, falls der Strom ausfällt – oder zumindest ein sehr leistungsfähiges Notstromagregat? Non?“
    „Selbstverständlich, Monsieur Carrière. Aber ich werde unseren Plan B keinesfalls verraten. Doch egal, was passiert, unsere Erlebniswelt ist so sicher, wie Fort Knox .“
    Zufrieden lehnte Craig in der Tür, die zur Hall of Silence auf dem A-Deck führte und beobachtete die Fernsehteams bei ihrer Arbeit. Der Tag war bis jetzt erfolgreich verlaufen. Für die einzelnen Ausstellungsräume hatte es Lob von allen Seiten gehagelt und die von ihm halb erwarteten, halb befürchteten Angriffe waren ausgeblieben. Hoffentlich haben Cissy und Claire ähnliches Glück, überlegte er gerade, als Mandy Donahue mit einem verführerischen Lächeln auf ihn zutrat. „Nach dem ich diese Artefakte bewundern durfte, kann ich Ihre Begeisterung für die TITANIC sehr gut nachvollziehen, Craig. Sie muss wirklich ein wunderschönes Schiff gewesen sein.“
    Ihre Hand legte sich sekundenlang auf seinen Arm, bevor sie sich halb von ihm abwandte und den Blick durch den großen Raum schweifen ließ. Hier auf dem ADeck befanden sich ausschließlich Artefakte, die zur Ausstattung des Schiffes gehört hatten. Gleich am Eingang stand einer der vielen Poller, die auf der TITANIC dazu gedient hatten, im Hafen die Halteleinen zu befestigen, um das Abdriften des Schiffes zu verhindern. Trotz eindeutiger Verfallspuren war das unter Glas ausgestellte Paar, gut erhalten. Hinter Craig hing ein wunderschönes und auf wundersame Weise unversehrtes Buntglasfenster, das einst den

Weitere Kostenlose Bücher