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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Diese Methode war praktisch. Man brauchte kein Papier, keine Akten.
    Wenn Katu mit Versuchen beschäftigt war, wenn er über wissenschaftliche Probleme nachdachte – immer trug er das Käppchen und ließ von ihm seine Gedanken auf den Speicher übertragen. Später kontrollierte er das Aufgenommene und löschte Unwichtiges. Jene flüchtigen Gedankenblitze, die oft erstaunlich nahe an den Kern der gesuchten Sache herankamen und die entwichen, wenn man sie festhalten wollte, konnten Katu nicht verlorengehen!
    Stafford blickte auf seine Uhr.
    Zwei Stunden mußte er noch warten – es würde auffallen, wenn er eher als Katu ging!
    Hoffentlich war Romain nicht gerade mit der sozialökonomischen Gruppe unterwegs. Aber Nasarow hielt sich bestimmt in der Station auf, an ihn konnte er sich auch wenden… i
    Katu erhob sich und setzte sich zu Stafford. Doch er schwieg und lauschte.
    Stafford wurde es unbehaglich. Was für Geräusche hörte der titanische Gelehrte? Mehrmals nickte er. Also konnte es doch kein Geräusch sein, das von außen kam. Der Funk aber drang nicht durch die Wände… Oder verständigten sich die Titanen unter der Erde durch Funk? Gab es besondere Verstärkungssysteme, die auf bestimmte Wellenlängen eingestellt waren? Das irdische Taschenfunkgerät und auch die Kappen, die sie von den Titanen erhalten hatten, ermöglichten keinen Funkverkehr unter der Erde!
    Was verbargen die Titanen alles vor den Menschen? Hatten sie zwei Gesichter? Planten sie am Ende gegen die Menschen?
    »Werden die Söhne des Himmels helfen, den bösen Planeten zu verbrennen?« fragte Katu unvermittelt.
    Stafford überlegte. So direkt hatte Katu noch nie gefragt!
    »Könnten wir euch helfen?« entgegnete er ausweichend. »Eure Raketen sind gewiß besser als unsere.«
    Das war eine kühne Behauptung. Nichts deutete darauf hin, daß die Titanen Raketen besaßen. Wohl mußten sie solche besessen haben, denn sie hatten ja den Raum durchmessen – aber jetzt wagten sie keinen Flugverkehr mehr, verkrochen sich unter die Erde und hatten von Anfang an behauptet, daß ihre Raumschiffe zerstört wären. Wenn sie aber Raketen besaßen, dann war ihr Vergeltungsangriff näher, als sich vermuten ließ.
    Katu bemerkte Staffords Spannung nicht.
    »Dann könnten wir unser Sonnensystem verlassen, doch dazu reichen unsere Feuerpfeile nicht.«
    Stafford stockte der Atem. Das war eine indirekte Bestätigung! Er mußte sofort in die Station!
    »Ich weiß es nicht. Ich müßte die anderen Söhne des Himmels fragen. Du weißt, daß sie mich nur als Gast mitgenommen haben.«
    Das schien Katu einzuleuchten. Stafford hatte ihm am Anfang ihrer Zusammenarbeit davon erzählt, daß es auf der Erde zwei verschiedene Staatengruppen gab.
    »Werden sie es dir sagen?« fragte Katu.
    »Wenn ich verschweige, weshalb ich frage, bestimmt!«
     
    Lazzarri eilte seiner Wohnung zu.
    Die Straßen der Stadt waren belebt. Überall silberne Pelerinen und Kapuzen. Hin und wieder folgte einer Pelerine eine schlanke, sechsbeinige Raubkatze, gehorsam wie ein Hund.
    Auf den Fahrbahnen huschten tropfenförmige Fahrzeuge vorüber. Sie hatten zwei, drei und vier Räder mit einer Bereifung aus elastischer Masse. Sie ähnelten irdischen Kraftwagen, hatten aber keine Scheinwerfer und keine Kühleröffnungen. Elektrisch betrieben, glitten sie leise und geruchlos dahin.
    Lazzarri kümmerte sich nicht um den Titanen, der hinter ihm herlief. Er war es schon gewohnt, täglich von seiner Wohnung zum Werk unter Tage und zurück begleitet zu werden. Zum Schutze seiner Sicherheit! Vielleicht war es wirklich nötig?
    Er wußte nicht einmal, ob es täglich derselbe Titan war.
    Er beschleunigte seinen Schritt. In zehn Minuten kam das Ringgespräch –. Viel Neues gab es nicht!
    Neben ihm schrien Reifen auf dem Beton. Ein langgestreckter Wagen hielt. Sofort war der Wachmann an seiner Seite.
    Eine breite Tür öffnete sich, eine Pelerine stieg heraus. Sie war geschmeidig, nicht so steif wie die der Fußgänger. Beim Aussteigen lugten Pantoffeln mit hohem Absatz darunter hervor.
    Lazzarri stülpte seine Kappe auf.
    Der Wachmann stellte sich vor ihn. Die Pelerine hob den Arm und schob ihn zur Seite.
    »Sternensohn!«
    Lazzarri horchte auf. Sonnenglanz!
    Der Wachmann trat erneut zwischen sie. Sonnenglanz zeigte auf ein Ornament am Wagen und wies herrisch nach einer Seitenstraße. Der Wachmann hastete davon.
    »Viele Gebete lang habe ich gewartet.«
    »Es ging nicht, Sonnenglanz – ich war im Lager der

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