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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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selbst auf der Kosmos nicht gesprochen hatte. Sollte er auch hier tatenlos zusehen?
    Aber was waren das für Lebewesen, die von den Titanen bedroht wurden? Niedergeborene – entsprang diese Bezeichnung der Verachtung für eine andere Herrscherschicht, die stärker gewesen war, oder der Verachtung gegenüber ehemaligen Untertanen, die sich befreit hatten? Wie konnte man sie warnen?
    Die Menschen auf der Erde hatte er nicht gewarnt. Dort war es die Arbeiterklasse, die sich befreit hatte, waren es Menschen wie Romain, Nasarow, Jansen, Inoti.
    Wenn man das Versäumte nachholen könnte – vielleicht lebten die Menschen noch…
     
    Der Sturm zerrte an den Wipfeln der Bäume. Seine Böen brachen Äste und Stämme, daß es splitterte und krachte und das Brausen in den Lüften übertönte. In kniehohem Gestrüpp arbeiteten sich Menschen winzig wie Ameisen durch diesen Hexenkessel: Inoti, Timár, de Varenne. Sie hatten einen Titanen bei sich, Soli, den Aufsässigen – so hatte er sich genannt, als sie nach seinem Namen gefragt haben.
    »Weshalb nennen sie dich so?« hatte Inoti geforscht, worauf Soli erwiderte, daß er einer von denen sei, die nicht damit einverstanden wären, daß man über den anderen Planeten Sonnenfeuer ausschütte. Gab es nicht genug zum Leben auf diesem Stern, den sie den düsteren Planeten nannten, weil ihnen hier der überlieferte Glanz der Vorväter fehlte? Es müßten nur alle arbeiten, dann könnten auch neue Werke errichtet werden, könnte man den Planeten erschließen und seine Schätze bergen, dann käme sein Reichtum allen zugute, nicht nur denen, die im Göttlichen Rat saßen und über das Geschick der Vertriebenen entschieden. Man müßte alle, die Arbeit leisteten, auch an den Früchten der Arbeit teilhaben lassen. Aber die Göttlichen mehrten ihren Reichtum und mißbrauchten ihn, um den andern ihren Willen aufzuzwingen! Sie vergäßen, daß einst alle, die nach hier geflüchtet waren, zu den Hochgeborenen gehörten! – Und weil er so denke, habe man ihn auch nach hier, ins Reich der berstenden Stämme, mitgeschickt. Hier gebe es keine planetenversetzenden Kräfte der Himmelssöhne zu entdecken, hier gebe es nur springende Schlangen und fliegende Dreiecke, brechende Stämme und verfilztes Unterholz und das Heulen der Lüfte.
    Was interessiere ihn die Kraft der Himmelssöhne!
    Inoti hatte aufgehorcht und Soli mit Fragen bedrängt. Dachten viele so wie er, welche Unterschiede gab es zwischen den Titanen, wie verteilten sie die Güter, die in ihren Werken erzeugt wurden? Doch Soli schwieg mürrisch. Er war ein Vulkan, der seinen Überdruck abgeblasen hatte. – Vielleicht entsann er sich auch, daß er neben Menschen ging…
    Jetzt stiegen sie schweigend durch den Urwald. Die Menschen lauschten mit hochgespannten Sinnen. Inoti musterte das Dickicht der verfilzten Büsche. Gelbe Dämmerung und Treibhauswärme herrschten unter dem Blätterdach.
    Lauerte irgendwo eins der fliegenden Dreiecke? Vor ihnen hatte Inoti Respekt, seitdem er einmal beobachtet hatte, wie sie sich im lautlosen Gleitflug von hinten auf die mammutähnlichen Rüsseltiere stürzten und sich genau im Genick niederließen, wo sie der Rüssel nicht erreichte. Er hatte gesehen, wie der Fleischberg zusammenbrach, wenn sich der dolchartige Stoßzahn der übergroßen Fledermäuse zwischen die Wirbel bohrte und das betäubende Gift in die Hauptnervenstränge spritzte.
    Dieses Bild hatte ihn mit derartigem Abscheu erfüllt, daß er sofort den Ultraschallstrahler hob, wenn er dieser Tiere ansichtig wurde, obwohl sie trotz ihrer unersättlichen Blutgier die Menschen offensichtlich mieden.
    Oder verbarg sich im Unterholz eine der vielen Sprungschlangen, deren messerscharfe Zähne einen Menschenknochen gewiß beim ersten Biß durchtrennten?
    Er spähte nur in die Büsche und Wipfel; die glotzäugigen Salamander, deren ellbogenhoher, Hornzackenkamm hin und wieder durch das kniehohe Gras beiderseits des Dschungelpfades schimmerte, beachtete er nicht. Er hatte sich längst abgewöhnt, auf das Kleintier zu sehen, das über den Pfad huschte.
    Vor ihnen öffnete sich eine weite Lichtung.
    Timár atmete befreit auf und schritt schneller voran. Mächtige Felsbrocken waren wie von spielender Hand über das rötliche Gras verstreut. Timár bemerkte ihren hellgrauen Glanz, hob einen kleinen Klumpen auf und wog ihn in der Hand.
    »Vermutlich Platin!« Er steckte den Klumpen in seine Umhängetasche. De Varenne wies voraus. Dort lag ein Felsblock,

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