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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Leitungskollektiv, unverzüglich zu einer Besprechung im Observatorium zu erscheinen. Diese Besprechung wird vom Bordfunk übertragen.«
    Nasarow erwartete die Chefs der einzelnen Fachgebiete, die sämtlich zum Leitungskollektiv gehörten, im Besprechungszimmer des Observatoriums und begrüßte sie mit verschlossenem Gesicht. Nur Jansen, so schien es Romain, begrüßte er mit einem Lächeln. Einladend wies Nasarow auf die geschwungenen Sessel, die einen großen runden Tisch umgaben. »Bitte, nehmen Sie Platz!«
    Er wartete, bis das letzte Geräusch zwischen den Wänden verging, beugte sich vor und stützte die Fingerspitzen auf die Tischkante.
    »Genossen!« sagte er und sah von einem zum andern. »Die Zeit des Wartens ist vorüber! Wir beginnen eine Etappe, die mehr noch als bisher schnelle Entschlüsse und unerschrockenes Handeln fordert. Es wird eine Etappe der Überraschungen sein, und von der guten Zusammenarbeit hängt es ab, wie wir mit diesen Überraschungen fertig werden. Unser Ziel liegt noch im Verborgenen, und wir wissen nicht, in welchem Maße es unserer Vorstellung entspricht. Ich glaube aber« – er sah sich bedeutungsvoll um –, »daß es sie weit übertreffen wird! Es steht außer Frage, daß es im Weltall ungezählte bewohnte Planeten gibt, aber…«
    Stafford, der zu allen wissenschaftlichen Leitungssitzungen hinzugezogen wurde, lächelte. »Ist noch keineswegs bewiesen«, sagte er nachsichtig.
    »Ich muß Sie widerlegen, Kollege Stafford«, antwortete Nasarow fast väterlich. Darauf wandte er sich wieder an alle.
    »Genossen! Seit mehreren Stunden fangen wir Funksignale auf, die – nach ihrer Art zu urteilen – nur von vernunftbegabten Wesen stammen können!«
    Stafford schüttelte unwillig den Kopf. Diese hemmungslosen Utopisten! Leben auf anderen Planeten…
    »Bevor wir über die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Entdeckung beraten«, fuhr Nasarow ruhig fort, »hören Sie eine Aufnahme der Signale. Professor Guptajee wird dazu einige Erklärungen geben.«
     
    Lazzarri ließ sich auf einem wenig beleuchteten Platz im Observatorium nieder. Da er keine Bereitschaft hatte, brauchte er bei Alarmstufe eins noch nicht in die Werkstatt zu gehen. In der Schleusenwerkstatt saß jetzt sowieso ein anderer. Und in seiner Wohnung lag nicht viel umher, das wenige konnte er auch nachher wegräumen, die Möbel aber steckten noch in den Bodenrasten.
    Mit übereinandergeschlagenen Beinen saß er im Halbdunkel, lehnte seinen Arm auf das perlonbespannte Kunststoffrohr des Sessels und bettete sein Kinn in die offene Hand. So saß er immer, wenn er besonders aufmerksam war. Er lauschte den kurzen Bemerkungen und Anordnungen des diensthabenden Astronomen und versuchte, sich ein klares Bild zu verschaffen. Die Astronomen hatten ihn offensichtlich vergessen.
    Im Halbdunkel huschten verzerrte Schatten gespenstisch hin und her oder strahlten zu geisterhaften Gestalten auf, wenn sich jemand über matt leuchtende Meßinstrumente und Aufnahmegeräte beugte.
    Euandros hing wieder unter dem optischen Teleskop, Lazzarri sah nur einen dunklen Fleck. Mit dem optischen Teleskop und mit Radar tasteten die Astronomen den Raum ab. Alle Geräte wiesen jetzt in die gleiche Richtung, bewegten sich nur in engen Grenzen.
    Lazzarri hob den Kopf und beugte sich vor, um die leisen Zurufe zu verstehen, mit denen sich die Astronomen verständigten. Jetzt schwenkte das Radioteleskop. Nach ihm wurde doch das Schiff gesteuert?
    Er erhob sich leise und schlich näher. Er erstarrte, als ihn einer der Männer bemerkte, und war erleichtert, als jener gewährend nickte.
    Ein kurzer Wortwechsel zwischen dem Radarbeobachter und dem Astronomen am optischen Teleskop ließ Lazzarri den Atem anhalten.
    »Hast du ihn?«
    »Noch nicht!«
    »Warte, ich schalte die Richtverbindung zu!«
    »Hm. Moment, das könnte… Ich habe ihn!«
    Ehe Lazzarri den Sinn dieser Worte begriffen hatte, rief der Astronom am Radioteleskop laut und freudig: »Ich habe ihn auch! Und auch hier Funksprüche!«
    »Entfernung reichlich zweihunderteinundzwanzig AE«, sagte der Radarbeobachter. »Durchmesser etwa achtzehntausend Kilometer.«
    Lazzarri wurde es heiß. Maria Mater, das war ein Objekt von eineinhalbfacher Größe der Erde! Das war ja… Das konnte doch kein Raumschiff sein – das war ein Planet! Und nicht weiter entfernt als zweihunderteinundzwanzigmal von der Erde bis zur Sonne!
    Und dabei hatten sie noch diese ungeheure Geschwindigkeit!
    »Wie schnell fliegen wir

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