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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Englands und Österreichs Namen der italienischen Regierung andeutete, daß er die Neutralität in dem italienischen Krieg zu wahren habe.« – »Ja, ja,« sagte Ferdinand, »der Offizier, der beauftragt war, im Namen des Kommodore zu sprechen, war sehr unverschämt. Er zog seine Uhr aus der Tasche, stellte sie nach der Pendule – es ist noch heute dieselbe – und gab dem König zwei Stunden Zeit, einen Neutralitätsvertrag zu unterzeichnen und einen Befehl an Montemar, mit seinen Truppen in das Königreich zurückzukehren, auszufertigen.« – »Und was tat denn der König, Ihr Vater?« fragte die Königin. – »Zum Teufel!« erwiderte Ferdinand, »er tat, was England forderte.« – »Weil zu dieser Zeit aber,« rief Caracciolo, der ganz vergaß, daß er gar nicht gefragt ward, »weil zu dieser Zeit, Sire, die Stadt ohne Verteidigung, ohne Verschanzungen, ohne Besatzung, ohne Verproviantierung, weil der Hof nicht militärisch war, weil die Minister zaghafte Männer waren, während jetzt –«
    »Schweig!« befahl der König, »es hat niemand deine Meinung wissen wollen.« – »Sprechen Sie nur!« sagte die Königin. »Wir wollen uns belehren lassen.« – Dann wendete sie sich zum König und fragte: »Sie erlauben es, nicht wahr, Sire?« – »O, Sie wissen recht gut, daß ich alles erlaube,« erwiderte Ferdinand, »was mich aber nicht hindert, nach meinem Kopfe zu handeln,« setzte er hinzu, erhob sich und ging hinaus. – »Sie sagten, mein Herr,« hob die Königin wieder an, indem sie sich an Caracciolo wandte: »Während jetzt –«»Während jetzt,« begann der Kapitän wieder, »die Stadt reichlich mit Kanonen, Soldaten, Waffen und Munition versehen ist. Mit einem gutgerichteten Feuer vom Castello d'Uovo und vom Castello Nuovo wird man die französische Flotte außer Bombenschußweite halten.« – »Der König behauptet, das Pulver tauge nichts,« sagte die Königin. – »Nun, Madame,« sagte Caracciolo, »dann versucht man zu entern. Wenn ich dreihundert Barken in dem Hafen erhalte, so will ich an der Spitze derselben das Admiralschiff angreifen.« – Der König trat wieder ein, und als er die letzten Worte Caracciolo's vernahm, zuckte er mit den Achseln. – »Ich bitte um Verzeihung, Majestät,« sagte Caracciolo, »die tunesischen und malaischen Korsaren machen es aber nicht anders.« – »Monsieur,« sagte die Königin, »um Gottes willen, schenken Sie dem Gehör, was der Kapitän sagt. Es handelt sich hier um die Ehre ihrer Krone.« – »Überdies, Madame,« sagte Caracciolo, indem er sich zu der Königin wandte, die sich, wie er bemerkte, auf seine Seite neigte, »haben wir jetzt eine Jahreszeit, in welcher der Hafen von Neapel nicht zu behaupten ist. Nach der Kenntnis, die ich von unserem Klima habe,« fuhr er fort, indem er fragend zum Himmel blickte, »wollte ich darauf wetten, daß binnen vierundzwanzig Stunden ein Sturm die französische Flotte zwingt, das Weite zu suchen. Seine Exzellenz der Herr Kriegsminister, der selbst Seemann ist, kann bestätigen, daß ich die Wahrheit sage.« – »Antworten Sie, General,« sagte Karoline. – »Es liegt allerdings viel Wahres in dem, was Signor Caracciolo sagt, allein wir sind in die Enge getrieben.« – »Nein General,« hob der Kapitän wieder an, »denn sobald das erste Segel in Sicht kam, habe ich an Bord meiner Korvette alle Befehle so erteilt, als ob ich überzeugt gewesen wäre, daß dieses Schiff ein feindliches sei, und ich weiß, daß alle meine in dem Hafen stationierten Kameraden es eben so gemacht haben wie ich.« – »Nun, Sire,« fragte die Königin ihren Gemahl, der mit übergeschlagenen Beinen dasaß und seinen Fuß baumeln ließ, »was sagen Sie?« – »Sie sehen es ja, Madame,« erwiderte der König, »ich sage gar nichts.« – »Was tun Sie denn?« – »Ich warte.« –
    In dem Augenblicke, in welchem der König das sagte, hörte man einen ersten, dann einen zweiten und dann einen dritten Kanonenschuß. »Ah,« rief die Königin, indem sie sich erhob und an das Fenster eilte, »es scheint, als ob das Castello d'Uovo Feuer gäbe.« – »Ja, Madame,« erwiderte Caracciolo, »jedochnur blind. Das Castello d'Uovo begrüßt den Gesandten des Herrn von Latouche-Tréville. Und sehen Sie, das Castello Nuovo ahmt dem Castello d'Uovo nach.« – Wirklich folgten die Kanonenschüsse regelmäßig aufeinander, und man konnte die einundzwanzig Schüsse hören, welche der gewöhnliche Gruß befreundeter Mächte sind. – »Wollen Ihre

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