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Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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verpflichtet, seinen Gesandten, welcher es bewirkt, daß Herr von Sémonville nicht vom Sultan empfangen worden, aus Konstantinopel zurückzurufen. Er hatte also in allen Punkten nachgegeben und Frankreich alle nur mögliche Satisfaktion gegeben.
    So sahen wir denn noch an demselben Abende die französische Flotte absegeln und sich in der Dämmerung verlieren. Am folgenden Morgen war kein einziges Schiff mehr zu sehen. Vor der Abreise jedoch hatte der Admiral von Latouche-Tréville den französischen Gesandten in Neapel, wie auch den Gesandten am römischen Hofe, den Bürger Basseville, ans Land gesetzt. Wie der Königbemerkt hatte, war die Menge, welche dem Schauspiel der Manöver einer französischen Flotte im Golfe von Neapel zusah, unermeßlich auf dem weiten Amphitheater, da aber, wo der Gesandte des französischen Admirals landete, hatte die Menschenmenge sich ärger und dichter gedrängt, als sonst wo. Die Trikolore, welche den Bug des Admiralsschiffes schmückte, hatte, da sie so dicht auf neapolitanischem Gebiete wehte, sehr verschiedene Empfindungen erweckt. Die Lazzaroni hatten sie mit einer Art stumpfsinnigen Hasses betrachtet, alle aber, die der aufgeklärten Jugend Neapels angehörten, wie auch die Männer, welche freisinnigen Berufszweigen angehörten, hatten ihr Herz klopfen hören, als sie dieses sichtbare Zeichen einer Revolution sahen, mit welcher die Fortschrittspartei sich eines Tages zu verbünden hoffte. Man berichtete alle diese Einzelheiten der Königin und versicherte ihr sogar, daß einige junge Männer, unter denen auch ein gewisser Emanuele de Deo sich befunden, ihren Enthusiasmus nicht hätten beherrschen können und in dem Augenblicke, wo der Gesandte des französischen Admirals in seinem republikanischen Kostüm an ihnen vorübergekommen, gerufen hätten: Es lebe Frankreich!« Als ich am Abend nach dem Palais der englischen Gesandtschaft, welche an der Ecke des Flusses und der Straße Chiaja lag, zurückkam, sah ich Gruppen in der Straße Chiatamone. Diese Gruppen waren durch die französische Trikolore, welche über einer Tür, der Tür des Bürgers Mackau, wehte, herbeigelockt worden.
    Am folgenden Tags des Nachmittags erfüllte sich die Prophezeiung des Kapitäns Caracciolo. Der Wind schlug nach Südwesten um und ein furchtbarer Sturm brach los. Wenn Neapel nur vierundzwanzig Stunden Widerstand geleistet hätte, so wäre die französische Flotte entweder gezwungen gewesen, das Weite zu suchen, also zu fliehen, oder sie wäre vom ersten bis zum letzten Schiff verloren gewesen. Als die Königin diesen Sturm sah, der ihr Begehren so vollkommen rechtfertigte, konnte sie sich nicht enthalten, dem König seine Feigheit vorzuwerfen. Doch war dies ein Vorwurf, der, mir müssen es gestehen, keinen großen Eindruck auf Ferdinand hervorbrachte. Anstatt sich wegen dieses Sturmes, welcher, ohne daß die neapolitanischen Kanonen etwas dabei zu tun brauchten, der Flotte des französischen Admirals schrecklichen Schaden zufügen konnte, Glück zu wünschen, beklagte er eine Jagdpartie, die am folgenden Morgen im Walde von Persano abgehalten werden sollte, und auf die er nun verzichten mußte. Er hattejedoch die Königin einigermaßen beruhigt, indem er ihr die Theorie, nach welcher er die Treue, die man abgeschlossenen Verträgen schuldig ist, betrachtete, darlegte und ihr sagte, daß er sich mit Sir William bestimmt entschlossen habe, Frankreich den Rücken zu kehren, sobald die Engländer sich der Koalition anschließen würden. Mr. Pitt brauchte ihm nur ein Zeichen zu geben, und Soldaten und Schiffe würden England sofort zur Verfügung stehen. Am 20. Dezember, also vier Tage nach dem Verschwinden der französischen Flotte, ward ich durch lauten Ruf erweckt. Eine Menge Volks strömte lärmend über die Brücke von Chiaja und verbreitete sich bis in die Gärten der Villa. Ich klingelte und fragte, was für ein Ereignis diesen Auflauf verursachte. Man erwiderte mir, daß die französische Flotte wieder in den Hafen segle. Ich erhob mich und kleidete mich schnell an, denn ich dachte mir, daß die Königin mich holen lassen würde, und wirklich erhielt ich in dem Augenblicke, wo ich meine Toilette beendet, ein Billett von ihr, in welchem sie mich bat, in das Schloß zu kommen. Fast in demselben Augenblick trat Sir William bei mir ein. Er hatte soeben vom König dieselbe Einladung bekommen und erbot sich, sich mit mir zugleich in das Schloß zu begeben. Wir stiegen in den Wagen und befahlen dem

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