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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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den Dörfern und in der Stadt die französische Republik schilderten. Sich mit ihr verbünden, heißt sich der Hölle verschreiben. Bei dieser von den Kanzeln angekündigten Nachricht hatten sich die Bewohner von Rom, die Barbaren von Trastevero, die Wilden von Sabinien, die Ochsenhirten der Sümpfe, blind und wild wie ihre Büffel, auf dem Wege zusammengerottet, auf welchem der Gesandte kommen mußte. Drei Tage lang warteten sie. Alle Abende wiederholten die Priester in den Beichtstühlen den bestürzten Frauen, daß dieser französische Gesandte in der heiligen Stadt die Fahne des Satans aufpflanzen wolle. Die Frauen zündeten Kerzen an, beteten und wehklagten, die Männer knirschten mit den Zähnenund schliffen ihre Messer.« – »Braves Volk!« murmelte die Königin. – »Endlich verkündete vorgestern, am 13. Januar, ein großes Geschrei das Näherkommen des Wagens. Alles Volk stürzte nach der Richtung, von welcher er kam. Der Gesandte trug sein republikanisches Galakostüm, einen blauen Rock, eine dreifarbige Schärpe darüber, einen dreieckigen Hut mit einer dreifarbigen Kokarde, und zwei seiner Freunde, die ziemlich ebenso gekleidet waren, sahen mit in dem Wagen. Als die Menge das sah, brach sie in ein lautes Geschrei aus. Die drei Reisenden schienen taub oder völlig gleichgültig zu sein und setzten ihren Weg fort. Die Räder und Pferde ihres Wagens waren verschwunden, der wie eine Barke auf Menschenwellen schaukelte. So kommen sie an den Palast des Kardinals Zelada, begeben sich zu diesem und fordern ihn auf, ihre Vollmachten anzuerkennen. Der Kardinal, welcher von Sr. Heiligkeit bestimmte Instruktionen erhalten, weigert sich und erklärt, daß die französische Republik für den römischen Hof weder existiere, noch jemals existieren würde. Der Gesandte grüßt den Kardinal, steigt wieder in den Wagen und pflanzt, sei es um Frankreichs Ehre zu retten, oder um an die italienischen Patrioten zu appellieren, eine Trikolore neben dem Kutscher auf. Als das Volk das sieht, verdoppelt sich, wie Ew. Majestät sich denken kann, das Geschrei und ein Steinregen beginnt auf den Gesandten und seine Freunde herabzuhageln. Der erschreckte Kutscher treibt die Pferde bis zum schärfsten Galopp an und lenkt den Wagen in den Hof eines französischen Bankiers. Zum Unglück oder zum Glück, je von welchem Gesichtspunkte aus man die Sache betrachtet, ist die Zeit zu kurz, die Tore hinter dem Wagen zu schließen, das Volk stürzt herein und man weiß wirklich nicht, wie es in dem Tumult gekommen ist, daß man Sr. Exzellenz dem Bürger Basseville den Leib mit einem Rasiermesser aufgeschlitzt hat.«
    »Und kennt man den Mörder?« fragte die Königin schnell. – »Ja und nein,« erwidert Ruffo. »Seine Heiligkeit kennt ihn, die Regierung Seiner Heiligkeit aber wird ihn nicht kennen. So ist denn der Papst, bereits durch den Krieg in der Vendée, den seine Emissäre gepredigt haben, bloßgestellt, noch ärger durch den Tod des französischen Gesandten kompromittiert. Es wird ihm schwerlich gelingen, gleich wie dem seligen Pilatus, seine Hände von dem Blute Basseville's zu reinigen, es wird stets eine Spur davon an seinen Fingern kleben bleiben. So ist denn Basseville's Tod der Krieg gegen Frankreich. Ich komme im Namen Seiner Heiligkeit,um den König Ferdinand zu fragen, ob er imstande ist, dieselbe zu unterstützen, und wenn dies der Fall ist, ebenfalls im Namen Seiner Heiligkeit dem Kämpfer für die Kirche die wenigen Talente, mit denen die Natur und die Erziehung mich hierzu ausgerüstet hat, zur Verfügung zu stellen.«– Die Königin lächelte. »So gehören Eure Eminenz, wenn ich recht verstanden habe, der streitenden Kirche an?« – »Ja, glauben Sie es nur, Madame! Ich gehöre zu dem Geschlechte der la Valette und der Richelieu. Im Mittelalter hätte ich den Küraß und den Degen getragen und gegen die Türken und Hugenotten gekämpft. Heute bin ich vollständig bereit, gegen die Franzosen zu ziehen, die Heiden von noch schlimmerer Art sind!« – »Nun Herr Kardinal,« sagte die Königin, »wir werden suchen, Ihnen Arbeit zu geben. Unglücklicherweise hängt die Sache nicht von mir allein ab!« – »Das weiß ich,« erwiderte Ruffo, »wenn aber,« fuhr er fort, indem er mich anblickte, »Lady Hamilton sich ins Mittel legen wollte.« – »Ich, Herr Kardinal? Und was soll ich denn dabei tun, mein Gott?« – »Nun, Madame, Perilles hat den Krieg von Samos, von Megara und den peloponnesischen Krieg infolge der

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