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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Friede unterzeichnet. Einen Monat vorher von diesem Abfall Carl des Vierten durch die Königin unterrichtet, teilte Sir William Hamilton seinerseits die Nachricht der englischen Regierung mit, so daß diese in Voraussehung dieser Feindseligkeiten die nötigen Schritte tun konnte.
    Plötzlich kam die Nachricht vom Tage des 13. Vendemiaire – ich bediene mich dieser revolutionären Bezeichnung, weil die Geschichte sie geheiligt hat – nach Neapel und nannte zum zweiten Male den Namen Bonapartes. Nur war der Bataillonschef seit dem 19. Dezember 1794 bis zum 4. November 1795 General geworden. Bonaparte rettete den Convent, indem er die Sectionen auf den Stufen der Kirche St. Roch niederschmetterte. Dieser Sieg über den Bürgerkrieg und die Gunst des Generals Barras verschafften ihm in wenigen Monaten den Oberbefehl über die italienische Armee. Der Hof zu Wien hielt Frankreich für wahnsinnig, daß es sein Schicksal einem jungen Mann von sechsundzwanzig Jahren anvertraute, der erst durch zwei Siege, die er über Franzosen davongetragen, bekannt geworden. Die Königin erhielt einen Brief von ihrem Neffen. Alle alten Generale Österreichs lachten vor Mitleid, als sie das Kind sahen, welches man ihnen, den ausgezeichnetsten Kriegsmännern, entgegenstellte! Und was war auch der Ruhmdes Generals Bonaparte neben dem Ruhm eines Beaulieu, eines Wurmser, eines Alvinzi und eines Prinzen Carl!
    Wir erwarteten mit Ungeduld den Beginn des Feldzuges. Österreich hatte fünf Armeen, also ungefähr achtzigtausend Mann. Bonaparte rückte mit sechsunddreißigtausend Mann über Savone Beaulieu entgegen, der ihm seinerseits mit fünfzigtausend Österreichern entgegenmarschierte. Fast zu derselben Zeit erhielten wir die Nachricht von den Schlachten bei Mottenotte, Millesimo und Dego. Unsere Bestürzung war groß, denn Beaulieu war in jedem dieser drei Treffen geschlagen worden. Er hatte sechstausend Tote und achttausend Gefangene und zehn oder zwölf Kanonen verloren. Noch schlimmer aber war es, als man erfuhr, daß die sardinische Armee, von der österreichischen getrennt, ihrerseits bei Mondovi geschlagen worden war, daß 10 000 Österreicher mit 18 Kanonen auf der Brücke zu Lodi von 2000 Franzosen, die ebenfalls von Bonaparte befehligt wurden, bezwungen und in die Flucht geschlagen worden, daß der General Massena in Mailand eingezogen und daß in Paris zwischen der französischen Republik und dem König von Sardinien ein Vertrag geschlossen worden, in welchem der König Savoyen, Nizza und Tenda an die Republik abtrat, den Armeen derselben Durchzug durch seine Länder gestattete, ihr seine festen Plätze überließ und in die Zerstörung von Susa und Brunette willigte.
    Wie man sich leicht denken kann, ist es meine Absicht nicht, diesem Feldzug in seinen Einzelheiten zu folgen. Ich will einfach die Tatsachen nennen und eine schwache Schilderung der Wirkung geben, die sie hervorbrachten. Wurmser, der Beaulieu folgte, ward bei Castiglione, Roveredo, Bassano geschlagen und gezwungen, sich in Mantua einzuschließen. Alvinzi, den man ihm zu Hilfe schickte, ward bei Arcole und Rivoli geschlagen. Und endlich erlitt Prinz Carl, der ihnen folgte, überall, wo er hinkam, ebenfalls Niederlagen. Dies alles in einem Jahre. Toscana und Sardinien hatten bereits Frieden mit Frankreich geschlossen. Dies taten nun auch der Herzog von Modena und der Papst. Venedig, welches die Franzosen bereits vor seinen Toren sah, befahl dem Bruder des Königs, der seit dem Tode des Dauphins den Titel Ludwig der Achtzehnte angenommen, Verona und die Staaten der Republik zu verlassen. Von diesem Augenblicke an folgten die Ereignisse mit erschreckender Schnelligkeit aufeinander. Der General Massena nahm Klagenfurt, Hauptstadt von Kärnthen, der General Bernadottenahm Laibach, Hauptstadt von Krain. Endlich rückte Augereau in Venedig ein, stürzte die alte Regierung und setzte an ihre Stelle eine demokratische Municipalität ein. Die Situation war um so ernster für uns – ich sage uns, so sehr hatte ich mich mit der Königin identifiziert und so sehr bildeten der König und Sir Hamilton eine Person – die Situation war um so ernster für uns, als der Hof von Neapel nicht aufgehört hatte, den Sieger zu reizen, indem man Österreich Hilfe schickte, was jedoch nichts zu bedeuten gehabt hätte, wenn man nicht außerdem furchtbare Manifeste gegen Frankreich erlassen hätte.
    Bei diesen Manifesten tat der König gewöhnlich weiter nichts, als daß er seinen Namen

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