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andere aus unserer Mitte hinwegführen. Man hat sie sämtlich auf das Schiff des englischen Kommandanten gebracht, wo sie die ganze Nacht zurückgehalten worden und von wo sie noch nicht wieder zurückgekehrt sind. Die gesamte Garnison erwartet von Ihrer Rechtschaffenheit die Aufklärung dieser Tatsache und die Ausführung der Kapitulation.
Reede von Neapel, 29. Juni 1799. Albanese.«
Nelson nahm das Papier, las es in aller Ruhe und sagte, indem er dem Chevalier Micheroux einen Körper zeigte, den man mit Hilfe eines Flaschenzuges emporzog und welcher zappelnd am Ende eines Strickes an der großen Raa der »Minerva« hängen blieb: »Dies dort ist meine Antwort an die Rebellen. Sie können sie diesen ebenso überbringen, wie dem Kardinal Ruffo.«
Micheroux betrachtete mit Erstaunen dieses Schauspiel, welches er nicht zu begreifen schien. »Aber,« fragte er, »wer ist jener Mann und was tut man ihm?« – »Jener Mann,« hob Nelson wieder an, »ist der Verräter Caracciolo und er wird auf meinen Befehl gehängt. So wird es jedem Rebellen ergehen, der die Waffen gegen seinen König getragen.« – Ich stieß einen Schrei aus. Auch ich hatte alles gesehen, ohne zu ahnen, was ich sah. Der Chevalier Micheroux stieg, bestürzt über die Antwort des Admirals, in das Boot hinab, welches ihn hergebracht, bedeckte sich das Gesicht mit den Händen und ließ sich wieder zurück ans Land rudern. Noch denselben Tag sendete der Kardinal Ruffo, weil er weder Caracciolo retten, noch die Ausführung des Traktates erlangen gekonnt hatte, seine Entlassung nach Palermo ein.
90. Kapitel.
Nachdem der König am 2. Juli in Palermo Briefe von Nelson und Sir William erhalten, welche ihm die Hinrichtung Caracciolos meldeten und ihn dringend baten, so schnell als möglich zur Stelle zu kommen, beschloß er, nach Neapel oder vielmehr in die Bai von Neapel zu gehen und reiste am 3. Juli ab, nicht auf dem »Seahorse«, welches ihm Nelson geschickt, sondern auf der neapolitanischen Fregatte »die Sirene«.
Ohne Zweifel fürchtete er, die Marine, welche sich schon durch den Vorzug, den er Nelson vor Caracciolo eingeräumt, verletzt fühlte und später durch den Prozeß und den Tod des Admirals in nicht geringe Bestürzung versetzt worden war, sich vollständig zu entfremden. So stürmisch und mißlich die erste Überfahrt gewesen, so ruhig und ausgezeichnet schön war die zweite. Ein an Nelson abgesendetes leichtes Fahrzeug war am 6. Juli angelangt und hatte ihm gemeldet, daß der König unterwegs sei und wahrscheinlich am 7. oder 8. anlangen würde. Nelson beschloß die Belagerung des Kastells San Elmo energisch zu betreiben, damit der König bei seiner Ankunft seine Fahnen auf allen Festungen wehen sähe.
Das Kastell San Elmo war nicht schwer zu nehmen, besonders in Anbetracht der Gesinnungen seines Kommandanten, des Oberst Mejean. Noch an demselben Tage, wo die Vorbereitungen zum Angriff begannen, hatte Mejean, in der Meinung, der Kardinal sei immer noch der Verbündete der Engländer, oder vielmehr der die Operationen leitende General, ihm einen Boten geschickt, um ihm sagen zu lassen, die französische Garnison sei bereit, zu kapitulieren, unter der Bedingung, daß man ihr eine Million schenke. Dieses Anerbieten war von der Drohung begleitet, Neapel zu bombardieren, wenn die Million nicht binnen achtundvierzig Stunden ankäme. Der Kardinal ließ dem Oberst antworten, daß der Krieg unter ehrlichen Leuten mit Eisen, aber nicht mit Gold geführt werde; daß in allen zivilisierten Ländern die Kriegsgesetze untersagten, auf die Häuser zu schießen, welche innerhalb eines Umkreises lägen, von welchem kein Angriff ausginge; daß die Batterien, welche gegen San Elmo spielen würden, wahrscheinlich auf der entgegengesetzten Seite der Stadt aufgepflanzt wären und daß er folglich sein Feuer nicht gegen die Stadt, sondern gegen diese Batterien selbst zu richten habe. Er fügte hinzu, wenn eine einzige Bombe von dem Schlosse auf einen Punkt geworfen würde, vonwelchem aus kein Angriff erfolgt sei, der Oberst Mejean mit seinem eigenen Kopfe für das Unheil zu haften habe, welches daraus entstehen könnte. Am 1. Juli stieg Truebridge mit fünfzehnhundert Mann Engländern ans Land, verstärkte sich durch fünfhundert Mann Russen und begann sofort die Belagerungsarbeiten. In der Nacht vom 3. zum 9. langte der König in Procida an. Er war von dem General Acton und dem Fürsten von Castelcicala begleitet. Den 9. blieb er den ganzen Tag in Procida,
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