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TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

Titel: TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dem Haus, wollte zur Garage, entdeckte Martina, die sofort heftig winkte, und kam freundlich lächelnd heran.
    Aha! dachte Tim. Das also ist er.
    Volker Sommer war etwa zehn Jahre älter als Martina, groß, kernig, blond, gutaussehend. Er trug ein bedrucktes T-Shirt, das über die Jeans hing und länger war als der schwarze Sweater mit Rollkragen.
    Der Sprengmeister hatte keine Strümpfe an, und in den Turnschuhen waren keine Schnürsenkel.
    Offenbar dienten die Fußfutterale als Hauslatschen, hätten aber auch einen Marathon durchgestanden.
    Man machte sich bekannt. Martina erklärte ihrem Zukünftigen, worum es ging. Anfangs begriff er nicht. Aber schließlich wurde ihm klar, was es auf sich hatte mit der arglosen Verfolgung und deren Folgen - die freilich noch keine waren, ausgenommen die scharfe Info, daß Selbig, der Briefadressat, ein Ex-Häftling war.
    "Onkel Robert hat sich früher mit dem am Stammtisch getroffen", sagte Martina und sah Volker besorgt an. Vielleicht befürchtete sie, er werde die Verlobung nun lösen.
    "Das wundert mich nicht", meinte Volker. "Nein, es wundert mich gar nicht. Unser Pauli war zwar ein KlasseFachmann, hatte aber immer so einen seltsamen Umgang. Dir hat er das sicherlich nicht gesagt, Liebling, hat es dir sicherlich verschwiegen, nämlich auf jede Mitteilung verzichtet. Aber im Kollegenkreis ist uns immer wieder aufgefallen, daß er diesen Hang hatte zu lichtscheuem Gesindel, zu Menschen, denen man sonst aus dem Wege geht. Ich meine, die man meidet. Weil ihr Tun und Denken nicht übereinstimmt mit dem, was man sich selbst zum Maßstab macht. Ich meine einfach den Unterschied, der nun mal besteht zwischen arbeitsamen, ehrlichen Menschen und den arbeitsscheuen Kriminellen, die alles besitzen wollen auf leichteste Weise."
    Hm! dachte Tim. Das hättest du auch mit weniger Worten sagen können.
    Trotzdem - er mochte Volker Sommer, der ganz eindeutig ein netter Kerl war, wenn auch etwas umständlich und kleinkrämerisch. Er sagte dann noch, dass Robert Paulman bekannt gewesen sei mit einem Fremdenlegionär, der ständig von grausigen BlutbadMetzeleien in Ländern der Dritten Welt erzählt habe.
    Und mit einem zwielichtigen Jugoslawen, der vermutlich Kriegsverbrechen begangen habe. Und mit einem ehemaligen Zirkusdirektor, der eine Vorstrafe habe wegen Tierquälerei und alle Vierbeiner und Seehunde abgeben musste.
    "Davon habe ich nichts geahnt", stammelte Martina.
    "Ich hätte es dir nicht erzählt", erwiderte Volker. "Weil ich seinen Ruf nicht nachträglich schädigen will.
    Denn rechtfertigen kann sich dein Onkel nicht mehr.
    Vielleicht hätte er eine Erklärung, die wir gut finden und akzeptieren. Doch da jetzt dieser vorbestrafte Selbig bekannt ist als sein Stammtischfreund - da kann ich's ja sagen. Nicht wahr?"
    "Unbedingt!" Tim nickte.
    Damit war das Thema erschöpft.
    Martina und Volker verabschiedeten sich. Sie verschwanden im Haus.
    Die TKKG-Kids traten den Rückweg an. Sämtliche Neuigkeiten wurden ausgetauscht.
    "Ich sehe einen Zusammenhang", sagte Tim. "Der Verstorbene hinterlässt einen Brief für Selbig. Und dieser Knasti beginnt in auffälliger Weise, sich für Volker Sommer zu interessieren, den Verlobten der PaulmannNichte Martina, für die der verblichene Sprengmeister offenbar eine unselige Leidenschaft empfand. Außerdem war er wohl nicht so tugendhaft, wie Martina glaubte. Man kann ja durchaus ein unbescholtenes As sein beim Kampfmittel-Räumdienst und trotzdem privat eine Sau."
    "Wohl!" meinte Klößchen.
    Karl und Gaby nickten.
    "Wir bleiben dran", sagte Tim. "Wir behalten Selbig im Auge. Du, Gaby, fragst noch mal deinen Vater, wer dieser Christian Körner ist. Sicherlich stimmt die Vermutung: auch ein Knasti. Und von dorther, nämlich aus dem Knast, kennen sie sich."

Invasion der Außerirdischen?
     
    Am nächsten Tag, einem Montag, hatte die 9b nur vier Stunden Unterricht. Tim überredete Klößchen zum Verzicht aufs Mittagessen, und so trafen sich die TKKGler bereits um 12.30 Uhr in der Altstadt, unweit von Gabys Adresse.
    Tims Freundin hatte Oskar mitgebracht, ihren CockerSpaniel. Die Jungs wurden freudig begrüßt. Der Vierbeiner erhielt seine Streicheleinheiten und blieb bei Gaby an der Leine.
    Karl zog ein grelles Illustriertenheft aus dem Anorak und zeigte es Tim: das Yellow-Türk-Magazin, die neuste, nämlich heutige Ausgabe.
    Auf der Titelseite war die Waldlichtung mit dem Bauarbeiterwagen abgebildet. Deutlich sah man den tiefen Krater im Boden. Unter

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