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TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

Titel: TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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beobachteten.
    "Er zeigt Interesse für Haus Nummer 19", sagt Karl.
    "Er geht langsam vorbei und glotzt hin. Jetzt geht er noch langsamer. Jetzt macht er kehrt und kommt zurück. Ab in den Rohbau! Er muss uns nicht sehen."
    Der Metallgitterzaun hatte eine Lücke. Die Jungs passten durch. Die Bikes blieben draußen. Karl und Klößchen duckten sich hinter eine werdende Ziegelsteinmauer.
    Selbig kam nicht. Karl reckte die Nase.
    "Er geht schon wieder an dem Haus vorbei. Offenbar will er sich die Örtlichkeit einprägen."
    "Einbruch?"
    "Weiß man's!"
    "Wie gut, dass wir da sind", meinte Klößchen und klopfte sich anerkennend auf die Schulter.
    "Jetzt kommt er."
    Drüben auf der anderen Straßenseite schnürte Selbig zurück, den Kopf gesenkt, einen Arm auf dem Rücken, den ändern pendelnd im Rhythmus der Schlurfschritte.
    "Und nun?" fragte Klößchen. "Wir wissen, wen er im Visier hat. Noch mal müssen wir ihn nicht verfolgen. Auf der ganzen Strecke war nicht ein einziges Geschäft, das sonntags geöffnet hat. Da kann man glatt verhungern - mitten in einer Riesenstadt! Mit den Taschen voller Geld! Und leerem Magen, weil..."
    "Vergiss es!" fiel ihm Karl ins Palavern. "Außerdem wissen wir nur, auf welches Haus er's abgesehen hat. Aber noch nicht, wen er damit meint."
    Selbig war hinter der Einmündung verschwunden. Die Jungs gingen zur Straße und schoben ihre Räder zu Haus Nr. 19. Es war ansehnlich, hatte ein Walmdach und ockergelben Verputz. In der angebauten Garage, deren Tor hochgeklappt war, standen ein Porsche der fünftletzten Modellreihe und daneben ein Motorrad. Hinter den straßenseitigen Fenstern des Hauses rührte
    sich nichts. "Volker Sommer", las Klößchen vor.
    So stand's am Briefkasten und auf dem messingfarbenen Schild an der Gartenpforte.
    "Sagt mir nichts", meinte Karl.
    "Sollen wir ihn gleich warnen? Oder warten wir noch?"
    "Willi, wir haben doch nur einen Verdacht. Selbig hat bis jetzt nichts Ungesetzliches getan. Er geht spazieren und zeigt Interesse für dieses Anwesen. Vielleicht hat ihn der Porsche angemacht. Oder das Motorrad."
    "Oder die Fenstervorhänge." Klößchen grinste.
    Karl blickte an ihm vorbei in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Drei Personen näherten sich dort auf Tretmühlen: Tim, Gaby und - ja, tatsächlich, das war die junge Frau, der Tim gestern gefolgt war, arglos: Martina Paulmann.

Paulmanns übler Umgang
     
    Alle staunten. Ausgenommen Martina, die Karl und Klößchen noch nicht kannte, also auch keine gedankliche Beziehung herstellen konnte zu diesem Zusammentreffen.
    "Was macht ihr denn hier?" fragte Tim. Was aber mehr rhetorisch gemeint war. Denn er dachte sich gleich, dass ein schwerwiegender Grund bestehen musste. Und das konnte nur mit Selbig zusammenhängen.
    "Äh... hm", machte Karl und stieß Klößchen an, der schon losreden wollte.
    "Das sind unsere Freunde", stellte Tim vor. "Karl Vierstein und Willi Sauerlich, den wir Klößchen nennen.
    Niemand weiß, warum."
    Martina lächelte, gab beiden die Hand und sagte, zu Klößchen gewandt: "In deinem Alter war ich auch recht mollig. In der Schule nannten sie mich Pummelchen. Aber das Übergewicht verwächst sich. In bin Martina Paulmann."
    "Sehr sympathisch!" Klößchen grinste. "Mögen Sie Schokolade?"
    "Jeden Abend bewillige ich mir einen Riegel als Betthupferl."
    "Ich auch", nickte Klößchen. "Wir sind verwandte Seelen."
    Karl beugte sich zu Tim. "Fahrt ihr nur so spazieren? Oder habt ihr ein Ziel?"
    Martina antwortete anstelle von Tim. "Deine Freunde begleiten mich, was ich sehr nett finde. Ich will nämlich zu meinem Verlobten. Er wohnt dort."
    Sie wies zu dem gelbverputzten Haus.
    "Volker Sommer?" fragte Karl.
    "Ja." Sie nickte erstaunt. "Kennst du Volker?"
    "Nein. Wir... haben nur den Porsche bewundert, der dort in der Garage steht. Dabei sah ich zufällig das Namensschild an der Pforte. Ihr Verlobter fährt auch Motorrad, wie?"
    "Ja, er hat eine Harley-Somm-Datschi." Sie lachte hell auf. "So nennt er die Maschine. Hat sie nämlich selbst zusammengebaut. Volker ist leidenschaftlicher Bastler. Mit großem technischen Fingerspitzengefühl. Natürlich braucht er das als Sprengmeister. Aber privat nützt es auch. Er hat seinen Feuerstuhl aus den verschiedensten Teilen zusammengestöpselt. Und ist damit durch den TÜV gekommen."
    Das fanden alle ganz toll. Und für den begnadeten Mechaniker schien das ein telepathisches Stichwort zu sein, eine Gedankenübermittlung. Denn er trat in diesem Moment aus

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