Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
Vom Netzwerk:
hin und her. Wieder einmal bewunderte Ailish die Eleganz und Kraft, die der Pantar mühelos ausstrahlte. Fianna stieß schnaubend die Luft aus und scharrte leicht mit den Hufen auf dem Boden. Sie war ein Geschöpf der Lüfte und musste sich sehr anstrengen, nicht über die meterdicke Steinschicht über sich nachzudenken. Das Gefühl des Beengtseins gefiel ihr gar nicht. Nachdem sie kurz über das Gesprochene nachdachte, richtete sie das erste Mal das Wort an den Dragan.
    „ Vielleicht habe ich eine Erklärung dafür. Coimeádaí ist vor kurzem eine tiefe seelische Verbindung mit Ailish eingegangen. Ich denke, dass auch ich eine besondere Bindung zu ihr habe, das habe ich schon immer gespürt. Irgendetwas hat mich zu ihr gezogen, als sie noch ein Kind war. Ich habe damals meine Instinkte nicht infrage gestellt und bin ihnen einfach gefolgt. Ich habe es auch „gespürt“, als Ailish wieder in unsere Welt zurückkehrte. Das könnte der Grund dafür sein, dass sie uns Beide wahrnimmt. “ Nachdem Fianna geendet hatte, drangen erneut fauchende und schabende Geräusche durch Höhle. Jaro richtete sich etwas auf und antwortete seinen Artgenossen ebenfalls mit einem dunklen Fauchen.
    „ Nun solltet ihr euch erst einmal ausruhen. Meine Brüder und ich werden auf die Jagd gehen, die Sonne ist bereits untergegangen.“ Zur Erklärung sagte er:“ Wir sind Geschöpfe der Nacht, wir können die Sonne nicht ertragen. Daher ruhen wir Tagsüber.“ Und mit diesen Worten verschwand der Dragan auch schon. Er bewegte sich so schnell, dass das menschliche Auge ihm kaum folgen konnte. Liamh breitete eine Decke auf dem harten Steinboden aus, direkt neben dem Ausgang. Ailish konnte Fianna`s Verlangen nach der Weite des Himmels spüren und versuchte ihr ein Gefühl der Ruhe und des Friedens zu übermitteln. Zu ihrer Erleichterung funktionierte es und auch Fianna legte sich zum Ausruhen hin. Coimeádaí rollte sich auf dem Platz neben Fianna zusammen. Die Anstrengungen der letzten Tage und die Reise zu den Dragan`s hatte Beiden viel Kraft abverlangt. Ailish kuschelte sich auf der Decke an Liamh. Fae legte sich direkt neben sie, hielt jedoch einen gewissen Abstand. Schon nach einem kurzen Augenblick war das Mädchen eingeschlafen und Ailish strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. Die Reise musste für die Kleine sehr anstrengend gewesen sein. Noch einen kurzen Augenblick schaute sie Fae beim schlafen zu, doch dann schaute sie sich in der Höhle um. Erstaunt beobachtete sie, wie das Leben ums sie herum erwachte. Aus den dunklen Löchern hoch oben waren nun mehr Geräusche zu hören. Immer mal wieder steckte ein Jungtier, das wesentlich kleiner als Jaro war, den Kopf neugierig heraus und beobachtete die Besucher. Andere Wächter des Feuers kletterten die Wände entlang von einem zu einem anderen Durchgang. Immer mehr Jungtiere ließen ihrer Neugier freien Lauf und zeigten sich. Ailish vermutete, dass es sich bei den größeren Dragan`s um die Mütter handeln musste. Denn mehrfach stießen diese höhere Laute aus und die Jungen gehorchten ohne Widerspruch. Soweit sie es erkennen konnte, besaßen die Weibchen eine wunderschöne rote Färbung direkt über den Augen. Doch keiner näherte sich ihnen, sodass Ailish bald die Augen zufielen. Auch Liamh schien bereits eingeschlafen zu sein, denn sein Atem wurde immer tiefer und gleichmäßiger. Bald darauf waren alle vier Reisenden und das Mädchen eingeschlafen. Die Dragan`s ließen sie in Ruhe und warteten gespannt auf die nächsten Ereignisse.
     
    In dieser Nacht träumte Ailish. Doch sie wusste, dass es mehr als nur ein Traum war. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die seltsamen Visionen sie in der Nacht wieder heimsuchten. Sie befand sich in einem Gebäude, tief unter der Erde. Die Ziegelwände um sie herum verströmten einen Hauch von Kälte und Grausamkeit. Langsam ging sie einen Gang entlang, der durch Fackeln, die in Halterungen an den Wänden hingen, beleuchtet wurden. Am hinteren Ende des Ganges führte jeweils ein Weg nach rechts und nach links. Nur zögernd nahm sie den rechten Gang. Eine Ahnung von Tod und Schmerz war hier deutlich zu spüren. Nach einigen Schritten erreichte sie mehrere Zellentüren. Als Ailish durch eine Tür hindurch schaute, konnte sie kaum etwas erkennen, so dunkel war es. Am hinteren Ende der Zelle konnte sie ein kleines Gitterfenster erkennen, durch welches das silberne Licht des Mondes hinein schien. Als sie ihren Blick auf den Boden

Weitere Kostenlose Bücher